Vom Velberter Sträßchen und vom Zusammenprall zweier Kontinente
Winterwanderung
Zu diesjährigen Winterwanderung durch das Werdener Land traf sich bei herrlichstem Wetter eine starke Gruppe der Jedermänner des Werdener Turnerbundes am traditionellen Platz der Werdener Feintuchwerke. Pit Rode hat zur Wanderung einen Bericht verfasst:
"Hier berichtete Hans Brinkmann anhand von Luftbildern aus dem Jahr 1952 von der ehemaligen Nutzung der heutigen Freifläche und erläuterte den rasanten Wandel des Stadtbildes. Durch weitere Beiträge aus der Runde konnte man nachvollziehen, wie zweckmäßig die Standortwahl für das Kloster vor 1.200 Jahren getroffen worden war.
Über das vielen Neubürgern Werdens wohl unbekannte aber wegen seines Alters ehrwürdige Velberter Sträßchen ging es zu dem einzigartigen geologischen Aufschluss am Pastoratsberg, einem der bedeutendsten Bodendenkmäler in Nordrhein-Westfalen. Deshalb ist hier eine aufschlussreiche Hinweistafel der Georoute Ruhr aufgestellt worden. Die beiden Turnkameraden Hein Homann und Pit Rode berichteten sehr anschaulich von dem Zusammenprall zweier Urkontinente vor ca. 300 Millionen Jahren, wovon die vielfältigen Falten, Mulden und Sättel der Ton- und Sandsteine, wie auch die Sutan Störung, ein überaus deutliches Zeugnis ablegen.
Am Fuße des geologischen Aufschlusses ist ein kleines Denkmal für den Erfinder der seismischen Bodenschatzexploration, Ludger Mintrop aus Werden aufgestellt. Der weitere Verlauf der heimatkundlichen Wanderung führte über das Neubaugebiet der Grünen Harfe, dann weiter vorbei an der Rosenau, dem ehemaligen Erholungsheim der jüdischen Gemeinden Düsseldorf und Werden.
Weiter ging es vorbei an den verfallenen Anlagen der Zeche Pauline, der großen Abraumhalde, auf deren kargen Boden sich ein reine Birkenbestand findet weiter und durch die Strasse „In der Borbeck“ zu Höhe oberhalb des Einzelgehöfts Weitinghaus. Der Landschaftscharakter dieses Bereiches und der weiter südlich angrenzenden Gebiete hat sich in den letzten 200 Jahren nicht wesentlich verändert, wie im Vergleich mit einer Landkarte aus dem Jahr 1806 belegt wurde.
Zum Abschluss traf man sich zum Mittagessen im Schevener Hof, wo noch weitere 11 Jedermänner bereits warteten. Das gemeinsame Erlebnis der Wanderung hat wieder erkennen lassen, wie viel Interessantes unsere Heimat - Werden und seine Umgebung - zu bieten hat. Man muss nur darauf aufmerksam gemacht werden, dann wird man es auch sehen."
Im "Schevener Hof" wurden während des gemütlichen Beisammenseins drei Riegenmitglieder geehrt: Edmund Peters zum 80. Geburtstag, Dr. Dietmar Rudert, Geschäftsführer des Werdener Bürger- und Heimatvereins, ebenfalls zum 80. Geburtstag, sowie Herbert Söer, Mitbegründer der Jedermänner, zur 50-jährigen WTB-Vereinsmitgliedschaft.
Jedermänner
Insgesamt zählt die Jedermänner-Riege des WTBs 52 Mitglieder, die sich in zwei Gruppen zu „Gymnastik und Fitness“ trifft. Übungsstunden sind montags ab 20 Uhr in der Heckerschule an der Urbachstraße sowie donnerstags ab 19 Uhr in der Ludgerusschule an der Kellerstraße.
Bei den Jedermännern ist es seit den 70er Jahren Tradition am dritten Sonntag im Januar eine Winterwanderung ins Werdener Umland durchzuführen.
Autor:Nina van Bevern aus Essen-Werden |
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