Zum 17. Mal „Wandern im Herbst“ durch die Heimat mit Meinhard Brummack
Wandern, Essen, Trinken und Singen

An exponierten Stellen versammelte Meinhard Brummack seine Schäfchen und berichtete Erstaunliches. 
Foto: privat
  • An exponierten Stellen versammelte Meinhard Brummack seine Schäfchen und berichtete Erstaunliches.
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Seit 2003 heißt es beim Tennisclub Am Volkswald nach dem Ende der Medenspiele „Wandern im Herbst“. Ein stimmiges Gesamtpaket aus Wandern, Essen, Trinken und Singen. Auch die 17. Veranstaltung ist mit 30 Personen gut besucht.

Bei trockenem Herbstwetter geht es für drei Stunden durch die hügelige Landschaft von Heidhausen und Fischlaken. Auf der rund neun Kilometer langen Strecke erfahren die Wanderer Interessantes aus der lokalen Industriegeschichte: Zeche Pörtingsiepen, Baldeneysee, Haus Scheppen, Hespertalbahn und Ringofenziegelei am einstigen Bahnhof Hesperbrück. An exponierten Stellen versammelt Meinhard Brummack seine Schäfchen und berichtet Erstaunliches.

Als die Wassermassen kamen

Für einen Polit-Krimi wurde 1977 die Hespertalbahn eingesetzt. Dramatisch: Am Haltepunkt Margrefstraße sprangen zwei Übeltäter bei ihrer Flucht über ein Eisengeländer auf den vorbeifahrenden Zug. Ein Foto von damals ist der Beweis, dass der Herr Wanderführer nicht flunkert. Noch größeres Erstaunen rufen die Schilderungen eines verheerenden Unwetters hervor. Am 2. Juni 1961 stiegen die Wassermassen aus den Revisionsschächten der in Rohren verlaufenden Hesper auf. Sie überfluteten das Gelände der Ringofenziegelei, den Bahnhof Hesperbrück und auch die Bergebrechanlage der Zeche. Hier wurde das „Berge“ genannte, beim Kohlenabbau anfallende wertlose Gestein zerkleinert, fiel dann in einen Bunker und von dort in 33 Meter Tiefe auf ein Transportband, das zum 1941 fertig gestellten Schacht III führte. Dort diente der Bergeversatz zur Verfüllung der Hohlräume. Genau diesen Weg nahm nun das Wasser, wo es in der Tiefe einen Stand von stattlichen 1,40 Meter erreichte. Als im August 2014 ein umstürzender Baum einen der erwähnten Revisionsschächte freilegte, entdeckte man dort ein Geocache für die GPS-Schnitzeljagd. Bis heute ein Rätsel, wie es da hinein gelangte.

Niemand muss hungern

Bei seinen Wanderungen lässt Meinhard Brummack niemanden hungern und dürsten. So steht immer auch ein Boxenstopp auf dem Programm. Haus Scheppen ist da ein geeigneter Ort. Fleißige Heinzelmännchen haben Wurst, Käse, Brot, Obst, Obstler, Wasser sowie selbst gebackenen Rotwein- und Nusskuchen im Angebot. Da kann man nach Herzenslust schlemmen. Doch Vorsicht! Alles nur in Maßen, denn es steht ja noch ein besonderes „Herbst-Essen“ in der Clubgastronomie an. Dort angekommen, verwöhnt die italienisch geprägte Küche von Pietro Arcoria die Wandergäste mit leckeren Speisen einer eigens für den Wandertag kreierten Karte. Vereinspräsident Heinz Thiemann lässt für die Wandertruppe ein Gläschen Sekt springen. Das hebt die ohnehin schon gute Stimmung noch ein wenig. Da muss nun aber auch gesungen werden. Eine feste Tradition ist nämlich das abschließende Liederpotpourri. Schon als noch keiner von „Kneipensingen“ oder „Rudelsingen“ sprach, ertönten am Volkswald bereits bekannte Melodien. Die Wanderschar singt ihre Wunschlieder, Meinhard begleitet auf der Gitarre. Fehlen darf auf keinen Fall das Vereinslied „Wir sind verknallt in den TC Am Volkswald“.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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