Die Nordic Walker des TC Am Volkswald erkundeten wieder die Heimat
Mit dem Fährtensucher durch die Honnschaften
Einmal wöchentlich für 90 Minuten durch Werden und Werden-Land walken. Auf immer wieder anderen Wegen durch die herrlichen Landschaft des Essener Südens.
Beim Tennisclub Am Volkswald gibt die Möglichkeit, sich auch abseits des Tennisplatzes sportlich zu betätigen und gleichzeitig die ehemaligen Honnschaften Fischlaken, Hamm, Heidhausen und Holsterhausen zu erkunden. Sogar nach Kupferdreh, Velbert und Heiligenhaus werden kleine „Spritztouren“ unternommen. Der „Fährtensucher“ Meinhard Brummack führt seit über 13 Jahren kenntnisreich durch Dick und Dünn, schüttelt dabei immer wieder neue Überraschungen aus dem Ärmel seiner Sportjacke. Beteiligt haben sich an diesem ein wenig anderen Sporttreiben in netter Gesellschaft insgesamt schon mehr als 110 Personen. Knapp über 40 Sportler bilden den Kreis der Stammwalker. Zu den Höhepunkten im Jahreskalender gehören Besuche des Adventsbasars St. Kamillus, des Werdener Weihnachtsmarktes und die Begrüßung des Neuen Jahres. Hierfür wählt Meinhard Brummack stets einen besonderen Ort aus und bescherte den Teilnehmern schon einige höchst stimmungsvolle Augenblicke.
Dem Nieselregen getrotzt
Zum Auftakt des Jahres 2019 war Ziel das Heiligenhäuschen an der Jacobsallee. Trübes Wetter schreckte wohl einige Nordic Walker ab, zudem waren einige potenzielle Kandidaten noch im Weihnachtsurlaub. Die Tradition wurde jedoch trotzig aufrecht gehalten und dem Nieselregen getrotzt. Nach einem Kurz-Walk von 45 Minuten verweilte die Gruppe am Bildstock von 1721. Peter Jacobs war Anstaltspfarrer am ehemaligen Werdener Zuchthaus und Gründer des Historischen Vereins für das Gebiet des ehemaligen Stiftes Werden. Er hielt den Bildstock für von geringem künstlerischen Wert. Dennoch ist und bleibt er ein Kleinod der Werdener Historie. Der Bildstock steht seit 1990 unter Denkmalschutz und wurde mehrfach restauriert. Leider ist die Inschrift in dem ovalen Feld aktuell nicht mehr lesbar. In Latein stand dort neben den Errichtungsdaten: „Heiliger Liudger, Wundertäter, bitte für uns in der Stunde unseres Todes.“ Unter Abt Theodor Thier errichtete Bruder Stephanus Hörster seinerzeit diesen und drei weitere baugleiche Heiligenhäuschen für die schon seit dem 16. Jahrhundert existierende, auch „Lürsweg“ genannte Flurprozession. Sie folgte der Legende nach dem Weg eines von Ochsen gezogenen Karrens mit dem Leichnam des 809 in Billerbeck verstorbenen Ortsgründers Ludgerus. Er wollte in „seinem“ Werden begraben sein und nicht in Münster, wo er zuletzt Bischof war. Karl der Große erfüllte nachträglich diesen Wunsch.
In wärmere Gefilde
Die Flurprozession wurde wegen der zugenommenen Bebauung 1967 eingestellt. Zu den anfangs vier Stationen am Viehauser Berg (Nord), Fischlaker Straße (Ost), Jacobsallee (Süd) und Pastoratsberg (West) gesellte sich um 1900 eine weitere in der Ludgerusstraße. Die beiden Letztgenannten wurden nach Zerstörung nicht wieder aufgebaut.
Trotz dieser interessanten Ausführungen fröstelte man doch ein wenig und Meinhard Brummack lenkte seine Schäfchen in wärmere Gefilde. Für einen Sektempfang mit von Gudrun und Karin selbstgebackenen „Neujährchen“ zog die kleine Schar in den aufgrund der ungünstigen Wetterprognose schon vorbereiteten Saunabereich. So konnten sich die Nordic Walker doch bestens für das neue Jahr erwärmen.
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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