Werden hilft-Vorsitzende Annette-Henriette Dirkes gestorben
Helfen aus Überzeugung
Sie hatte noch so viele Pläne, so viele Ideen. Doch nun ist Annette-Henriette Dirkes tot. Völlig überraschend starb die Vorsitzende von „Werden hilft“. Sie wird fehlen.
Ehemann Detlef, Familie, Freunde und sich für Geflüchtete engagierende Menschen trauern um sie. Annette-Henriette Dirkes setzte sich ehrenamtlich ein für Geflüchtete, damit diese sich in Deutschland ein neues Leben aufbauen können. Mit ihrer sehr zielstrebigen, dabei aber immer freundlichen und ruhigen Art war sie für viele bei Werden hilft ein Vorbild und wird es auch bleiben. Die Berufung der kaufmännischen Angestellten an die Spitze von Werden hilft war nur folgerichtig.
Noch Ende Oktober hatte sie von Plänen berichtet, voller Begeisterung von einem Theaterprojekt für Geflüchtete gesprochen, von einem Kochkurs, von Vorlesestunden, Bewerbungscoachings und vielem mehr. Sie wollte eine Diskussionsrunde anregen über Bibel und Koran: „Was ist gleich, was ist anders?“ Sie sehe da Interesse und Neugierde auf beiden Seiten. Bei „Werden hilft“ ist man fassungslos: „Eine tolle Frau ist viel zu früh von uns gegangen. Wir sind dankbar für ihre Tatkraft und ihr Verantwortungsbewusstsein. Wir sind dankbar für ihr Engagement als Gründungsmitglied und Vorsitzende. Wir trauern mit der Familie, allen Freunden und Wegbegleitern.“
Verantwortung übernommen
Annette-Henriette Dirkes entstammte einer alt eingesessenen Werdener Familie, das machte sie sensibel für Themen des Stadtteils. Wenn etwas schief lief, dann kämpfte sie. So war sie der festen Überzeugung, gegen das aus ihrer Sicht völlig falsche Verkehrskonzept vorgehen zu müssen. Die Bürgerinitiative „Fließend Werden“ fand in ihr eine zuverlässige Mitstreiterin. Schnell war der systematisch Denkenden klar, dass man ohne die Politik nicht voran kommen würde, so fand sie in die örtliche CDU und übernahm auch dort Verantwortung. Schnell gewann sie Freunde, die ihre direkte und zupackende Art zu schätzen wussten. Ende Oktober berichtete Annette-Henriette Dirkes auch von lokalpolitischen Ambitionen, sie war zum Beispiel Nachrücke-Kandidatin für die Bezirksvertretung.
Entscheidend war sie daran beteiligt, dass Werden einen städtischen Bücherschrank bekam. Ein Freundeskreis wollte sich um dieses Leseangebot kümmern, Annette-Henriette Dirkes warf sich voller Kraft in die notwendige Arbeit, schrieb Anträge und zeichnete Pläne. Umso stolzer war sie dann, als der Bücherschrank endlich aufgestellt werden konnte.
Spenden für Schulbildung
Ehemann Detlef Dirkes bittet statt Blumengrüßen um Spenden: Sie sollen für die Schulbildung des armenischen Jungen genutzt werden. Annette-Henriette Dirkes hatte sich um seine an Krebs erkrankte Mutter gekümmert und den kleinen Jungen ins Herz geschlossen. Die Mutter ist ihrer Krankheit erlegen und der Kleine mit der Großmutter nach Armenien zurückgekehrt. „Wenn wir ihn dort unterstützen können, wäre das bestimmt in Annettes Sinn", erklärt der Vorstand.
Spenden mit dem Stichwort „Annette" können auf das Konto DE45 3605 0105 0001 6118 05 von „Werden hilft e.V." bei der Sparkasse Essen-Werden überwiesen werden.
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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