Beim 31. Werdener Neujahrsempfang drehte sich Vieles um Ökumene und Klimaschutz
Global denken, lokal handeln
Beim ökumenischen Neujahrsempfang begrüßte Frank Kühbacher im Forum des Mariengymnasiums die diesmal nicht ganz so zahlreich Erschienenen.
Der Diakon nahm ein Wort des Jubilars Beethoven auf, die eigenen Werke seien immer verbesserungswürdig: „Auch bei der Ökumene wird es uns nicht in einem großen Wurf gelingen. Beim Fahrplan zur Einheit der Kirche sind wir nicht die Komponisten, sondern die Interpreten. Wir üben noch.“ Pfarrer Oliver Ruoß wird im Zuge des ökumenischen Frühlings am 26. Januar in der Basilika St. Ludgerus predigen, Diakon Kühbacher dafür am 2. Februar in der Evangelischen Kirche.
Ein geschenkter Tag
Musikalisch umrahmt wurde der Abend von Marienschülern. Lena sang mit fester Stimme und Moritz begleitete sie am Piano. In einem geistlichen Impuls formulierte Franziska Parzinger Gedanken zum neuen Jahr: „Der Terminkalender füllt sich schon wieder. Wir sollten uns aber Zeit nehmen. Auch Zeit für Gott.“ Dieses Schaltjahr habe einen 29. Februar: „Ein Tag geschenkt. Ein Tag, dem wir einen besonderen Sinn verleihen können.“
Gastrednerin Christiane Gregor von „Parents for Future“ untermauerte in ihrem eindringlichen Vortrag, dass nun seit fast 50 Jahren Wissenschaftler vor dem Klimawandel warnen, aber keiner auf sie gehört habe. Die Umweltbewegung „Fridays for Future” sei nun das Sprachrohr geworden. Jeder Einzelne könne etwas bewirken: „Global denken, lokal handeln.“ So habe sich zum Beispiel beim sehr gut besuchten Seminar von Simon Wehden eine Gruppe engagierter Werdener gefunden, die den Klimaschutz im Stadtteil angehen wolle.
Auf Schatzsuche
Pfarrer Oliver Ruoß bedauerte, dass es in heutiger Zeit gerade Diskussionen über Themen wie die Flüchtlingsfrage und Klimaschutz kaum noch ohne Ideologie und Polemik auskämen. Dabei solle man doch „um die Wahrheit ringen und gnädig miteinander umgehen.“ Die Sanierung der historischen Walcker-Orgel stehe für den Herbst an. Bereits jetzt starte ein Seminar „Auf Schatzsuche“ mit der Frage: „Wie kann man christlichen Glauben im 21. Jahrhundert leben?“
Propst Jürgen Schmidt berichtete, dass nach den Weggängen von Pater Gabriel und Pater Byju das Leben in den Gemeinden mit vereinten Kräften aufrecht gehalten und gefördert wurde. Mit Martina Dautzenberg und Franziska Parzinger wurden zwei kompetente Mitarbeiterinnen hinzugewonnen. Schmidt sprach auch über die Domstuben. In Kooperation mit dem Franz-Sales-Haus seien Versammlungsräume für sowohl Kirche als auch Werdener Vereine und Verbände geplant: „Die Pfarrei St. Ludgerus setzt mit einer Kombination aus Sozialprojekt und Hotel ein Zeichen. Menschen mit Behinderung haben bei uns einen bevorzugten Platz, erhalten sogar einen Arbeitsplatz.“
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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