Najibulla Ahmadsadah lud zum Spielplatzfest an der Graf-Luckner-Höhe
Für die Kinder da sein
Spielplätze, die unter Patenschaft stehen, werden viel besser angenommen und auch die Geräte halten viel länger. An der Graf-Luckner-Höhe ist ein Paradebeispiel dafür zu bewundern.
Das Spielplatzfest ist der Renner. Hier können sich die Kleinen schminken lassen, malen oder mit der Buttonmaschine kreativ sein. Es gibt jede Menge Spielsachen: Therapie-Kreisel, Pedalos, Laufdosen, Kreide, Stelzen und Tonnen, von der großen Hüpfburg ganz zu schweigen. Mittendrin strahlt Najibulla Ahmadsadah. Geboren wurde der examinierte Gesundheits- und Altenpfleger in Afghanistan. Die Taliban verfolgten die politisch sehr engagierte Familie und vor 20 Jahren mussten die Ahmadsadahs nach Deutschland fliehen. 2010 zogen sie dann nach Werden.
Der Familienvater engagiert sich in der Kirchengemeinde und bei „Werden hilft“, sitzt für die Grünen in der Bezirksvertretung. Er erteilt Sprachunterricht für Flüchtlinge. Und er ist Spielplatzpate: „Ich hatte eine schlechte Kindheit in Afghanistan. Also möchte ich für die Kinder da sein. Seit 2012 mache ich das hier, wie auch beim Spielplatz an der Urbachstraße.“ Heute hat er zum großen Spielplatzfest eingeladen und lobt seine Helfer: „Claudia und Ingo Frommhold sind mit als Paten eingetragen und haben ein Auge auf die Anlage. Sie sind eine große Unterstützung, selbst die Kinder packen mit an.“ Ahmadsadah holte viele Sponsoren ins Boot, um den Kindern kleine Geschenke zu ermöglichen. Gespendet haben schmitzjunior, Kröber, Roland Apotheke und Bäckerei Schmitz. Die Würstchen hat er aus eigener Tasche bezahlt. Drei Tage lang dauerte die Vorbereitung, zuvor waren alle Kitas und Schulen eingeladen worden. Der gelernte Wasserbauer hat alles im Griff: Selbst das drohende Gewitter dreht ab und es bleibt bis auf ein paar Tropfen trocken. Kristian Schäfer hilft auch und grillt, was die Kohlen hergeben. Er ist Spielplatzpate im alten Strandbad Löwental.
Spielplatzpaten kümmern sich
Ratsfrau Martina Schürmann und BV-Mitglied Herbert Schermuly erfreuen sich am bunten Geschehen, später stößt noch Altbürgermeister Hanslothar Kranz dazu und fachsimpelt mit Najibulla Ahmadsadah und Dr. Henning Muth. Letzterer ist Diplom-Sportlehrer und Doktor der Sportwissenschaften. Dr. Muth war mit dem Spielmobil des Kinderschutzbundes schon auf Spielplatzfesten im gesamten Stadtgebiet unterwegs. Ein Pate besucht regelmäßig „seinen“ Spielplatz, ist dort Ansprechperson, gibt Anregungen zum Spielen und organisiert Spielplatzfeste. Die Bezirkskinderbeauftragte Daniela Rittkowski unterstützt die Förderung von Spielplatzpatenschaften. Der zeitliche Aufwand für das persönliche Engagement wird vom Paten selbst bestimmt. Najibulla Ahmadsadah zählt auf: „Es gibt immer was zu tun. Wir bekommen bald ein Klettergerüst, das besser geeignet ist für die Kleinen.“ In Zusammenarbeit mit der Verwaltung müssen noch einige dicke Bretter gebohrt werden: „Der Container mit den Spielgeräten muss umgesetzt werden. An dieser Stelle stört er doch die Kinder beim Spielen! Auch benötigen wir ein Fangnetz, damit der Ball nicht immer auf die Straße fliegt. Ich kümmere mich drum.“
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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