Fischlaker Narren freuen sich über eine erfolgreiche Session
Die fünfte Jahreszeit ist vorbei, doch nach dem Karneval ist vor dem Karneval, das sagen auch die Fischlaker Narren und ziehen Bilanz aus einem aufregenden Jahr.
Die Fischlaker Narren sind der kleinste der drei Vereine im Ort. Doch mit ihren 36 Mitgliedern sind sie „auf jeden Fall der Lustigste und wir sind sehr gut aufgestellt.“ Dieses Jahr war es eine noch ereignisreichere und aufregendere jecke Zeit für die Fischlaker Narren. „Im Sommer haben wir uns spontan dazu entschieden, den in Werden schon traditionellen Hausfrauennachmittag auszurichten, da der Karnevalsverein, der den Nachmittag, ausschließlich für die jecken Werdener Damen, ausrichtete, ihn nicht mehr ausrichten konnte. „Der Wirt der Domstuben hat uns dann gefragt und wir sind ins kalte Wasser gesprungen.“ Schnell war ein neues Programm ins Leben gerufen worden- eines, dass sich komplett von der Galasitzung der Narren abhebt- „unsere sexy boys, die 13 Jahre regelmäßig aufgetreten sind und vor zwei Jahren aufgehört haben, haben dort ihr Come-back gefeiert“, freut sich Reiner Bellenberg, Präsident und erster Vorsitzender des Vereins. „Wir haben nach unserer Premiere einige Anrufe erhalten von Frauen, die sehr begeistert waren“, freut sich Christa Wittpoth, die Schatzmeisterin. Auf diesen tollen Erfolg möchten die Narren aufbauen und konnten schon die ersten Reservierungen für den Hausfrauennachmittag im kommenden Jahr entgegen nehmen. Werben möchten sie aber auch für ihre Galasitzung, „da sind in den vergangenen Jahren leider immer weniger Gäste gekommen“, dabei gewinnen die Fischlaker Narren für ihr Programm stets hochkarätige Akteure. „Direkt nach Aschermittwoch geht da die Planung wieder los“, so Bellenberg. Doch nicht nur freudige Ereignisse gab es für die Jecken. Immerhin musste der Rüttenscheider Umzug wegen der Sturmprognosen dieses Jahr ausfallen. Dabei war natürlich der Wagen dekoriert, die Kamelle besorgt- und die Vorfreude groß. „Ob der Zug nachgeholt wird, steht noch nicht fest. Allerdings wäre dies mit erneuten Kosten verbunden, die wir als kleiner Verein nicht tragen können.“ Das jecke Brauchtum finanziert der Verein mit Mitgliedsbeiträgen, den Erlösen vom Gala-Abend und des Hausfrauennachmittags, „aber natürlich auch durch einen großen Teil dank unserer Sponsoren.“ Die müssen wir Jahr für Jahr wieder erneut für uns gewinnen.
So ruhen sich die Jecken jetzt keineswegs nach Karneval aus. „ Wer meint, wir Karnevalisten würden alle saufen, der irrt“, räumt Sylvia Schawrz, die Geschäftsführerin des Vereins mit den Vorurteilen auf. „Klar trinken wir bei unseren Feiern auch mal ein Bier mehr, aber ansonsten haben wir so viel zu tun, da brauchen wir einen klaren Kopf und haben gar keine Zeit, um uns zu betrinken.“ Karneval ist eben nicht immer nur lustig, sondern auch mal anstrengend.
„Es gibt viel zu organisieren und zu tun, wir treffen uns regelmäßig alles viertel Jahr, zudem gibt es unsere Maisitzung und wir feiern auch jedes Jahr ein Sommerfest“, ergänzt Franz Friese, zweiter Vorsitzender des Vereins. Dann übrigens unkostümiert- „die Narrenkappen und Orden dürfen wir nur vom 11.11. bis Aschermittwoch tragen. Das ist durch die Kirche so vorgegeben“, erklärt Bellenberg.
Der gesamte Vorstand ist mit Leib und Seele dem Karneval verschrieben. „Wir sind zwar ein kleiner Verein aber eine ganz große Familie“, beschreibt Sylvia Schwarz das Gemeinschaftsgefühl untereinander. Seit 1974 gibt es die Fischlaker Narren, „damals als Thekenverein gegründet“, erinnert sich Reiner Bellenberg als Mitbegründer. Groß geworden ist der Verein mit den Jahren, alt aber nicht. „Wir freuen uns, dass wir viele junge Mitglieder- also Leute unter 40 mit dabei haben“, so Friese, „gemeinsam können wir den Menschen in der tristen und schwierigen Zeit viel Spaß vermitteln.“ So passte auch das diesjährige Motto „Flower Power“ genau zum Vereinsleben. „Aus den politischen Dingen halten wir uns komplett raus.“ Auch im kommenden Jahr gibt es beim Karneval wieder eine blumige Begegnung mit den Jecken, denn der große Wagen kam in Rüttenscheid ja nicht zum Einsatz. „Alle Süßigkeiten, die nur dieses Jahr haltbar waren, haben wir Kindergärten und Altenheimen gespendet, die haben sich natürlich sehr gefreut.“ Der Rest ist eingelagert und wartet darauf, in einem Jahr Klein und Groß eine Freude zu bereiten.
Autor:Isabel Nosbers aus Essen-Werden |
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