Henrike Galla ist beim WTB fürs Turnen zuständig
Die Hallen füllen sich wieder
Der Werdener TB trägt das Turnen nicht nur im Namen. Die von Henrike Galla geleitete Abteilung stellt ein Drittel der 1.800 WTB-Mitglieder. Nun füllen sich die Turnhallen wieder.
Der zweite Vorsitzende Enrico Kleinser betont, dass Turnen ein ganz wichtiger Faktor sei im Vereinsgeschehen. Er drückt das so aus: „Das Turnen ist unser Ursprung. Die Quelle der Entwicklung unseres Vereins seit 1886. Eltern bringen ihre Kinder gerne zum Turnen, von dort wechseln viele später in unsere anderen Abteilungen. Auch die Eltern bleiben im Club und treiben bei uns Sport.“
Neustart im September
Henrike Galla ist seit zehn Jahren in der Abteilungsleitung und hat jetzt echt harte Zeiten hinter sich: „Seit März stand alles still. Corona hielt uns im Griff. Dann eröffnete sich die Perspektive, wieder starten zu dürfen. So einfach das klang, so kompliziert war die Umsetzung. Nach vielen langen Abendsitzungen hatten wir endlich ein angemessenes Hygienekonzept erarbeitet.“ Doch kaum hatte der Vorstand das Konzept abgesegnet, musste es aufgrund einer neuen Corona-Schutzverordnung schon wieder verändert werden. Anfang September konnte der Betrieb endlich wieder starten. Alle hatten das Turnen vermisst, sagt Henrike Galla, aber: „Gerne hätten wir normal gestartet, jeden Gruppenwechsel zugelassen, das Schnuppern erlaubt, Türen für Familien geöffnet. Aber das ging alles nicht.“ Stattdessen wurden Regeln besprochen und irgendwie akzeptiert… es blieb ja auch nichts anderes übrig. Die Kinder zeigten sich gut geschult, akzeptierten die Maßnahmen, setzten sie um und hatten trotzdem Spaß. Geschafft!? Noch nicht ganz. Zeit zum Durchpusten blieb Henrike Galla keine: „Durch die Begrenzungen der Teilnehmerzahlen waren uns mächtige Steine in den Weg gelegt worden.“ Aber das wollte so recht keiner verstehen. Es häufte sich das „Wieso geht das denn jetzt nicht?“.
Lücken sind gefüllt
Zudem klafften plötzlich riesige Lücken, die nur schwer zu füllen waren und gerade im Erwachsenenbereich starke Ausmaße annahmen: „Wir haben über die Coronazeit vier Übungsleiterinnen verloren.“ Vorwiegend aus Altersgründen. Daraufhin waren acht Kurse unbesetzt. Zum Verzweifeln: „Jetzt durften wir wieder und die Teilnehmer und Teilnehmerinnen wollten auch. Und schon standen wir vor der nächsten, noch höheren Hürde.“ Was auch wieder keiner verstand: Das kann doch nicht so schwer sein, Übungsleiter zu finden? „Aber der Markt ist wie leergefegt. Die Nachfrage ist nicht nur bei uns im Stadtteil hoch. Auf unsere Anfragen meldete sich niemand.“ Also ließ die engagierte Ehrenamtliche persönliche Kontakte spielen und wurde schließlich doch fündig. Nur unter vielen Mühen konnte Henrike Galla wieder alle die Übungsleiterstellen besetzen, die im Zuge der Krise weggebrochen waren. Ihr fällt ein Stein vom Herzen: „Wir können wieder alle Hallenzeiten belegen. Die Kurse sind mit neuen Übungsleiterinnen besetzt und können anlaufen.“ Was braucht man eigentlich zur Leitung von Übungsstunden? Henrike Galla hat eine Antwort: „Spaß an dem, was man da tut. Das ist das Wichtigste. Das andere ist das Handwerkszeug, welches man in zwei Blöcken mit Basis- und Aufbaulehrgang lernt.“ Dann erzählt sie noch von den beiden jungen Vätern, die sich demnächst ausbilden lassen wollen…
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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