Nachhaltig Gutes tun
Der neue Diakonieladen Werden bietet für kleines Geld gepflegte gebrauchte Ware
In der Heckstraße 31 öffnete jetzt schräg gegenüber der Evangelischen Kirche ein Diakonieladen seine Pforten. Die zentrale Lage ist genauso gewünscht: Mittendrin in Werden.
Jens Schmalenberg blickt sich um: „Wie schön. Endlich gibt es uns auch in Werden. Wir fühlen uns hier gut empfangen.“ Schmalenberg ist Betriebsleiter der gemeinnützigen Gesellschaft für Arbeit und Beschäftigung des Diakoniewerks Essen. Ziel ist es, langzeitarbeitslosen Menschen für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Etwa in den Bereichen Verkauf, Logistik und Verwaltung. Der gelernte Sozialarbeiter blickt weit zurück: „1990 haben wir begonnen, da brauchten die in einem unserer Häuser untergebrachten Menschen Arbeit und Tagestruktur. So entstand als Arbeitsprojekt einer Möbelbörse. Das Prinzip wurde noch deutlich ausgebaut. Hier eröffnet jetzt schon unser siebter Diakonieladen in Essen. Das Konzept hat sich bewährt.“
Berufliche Qualifizierung
Die von sozial denkenden Mitmenschen gespendeten Kleidungsstücke werden nach entsprechender Aufbereitung kostenlos an wohnungslose Menschen weitergegeben oder im Diakonieladen zu niedrigen Preisen verkauft, sagt Schmalenberg: „Gepflegte gebrauchte Ware für kleines Geld mit dem Hintergrund beruflicher Qualifizierung für langzeitarbeitslose Menschen. Das sind unsere beiden Grundsäulen. Dahinter steckt der Gedanke, etwas Gutes zu tun. Das machen wir nicht, um Geld zu verdienen. Jeder Cent geht in die Arbeitsförderung.“ Thordis Klasinski-Tietze leitet den Diakonieladen in Werden, zuvor zehn Jahre den in der Stadtmitte. Was ist neu für sie an diesem doch ein wenig anderen Standort? Vor allem wohl der Informations- und Redebedarf der Einheimischen: „Uns wurden Löcher in den Bauch gefragt: Was passiert hier? Wie funktioniert das?“
Positive Resonanz
In Werden kommen die Spenden gut und reichlich, stellt Klasinski-Tietze fest: „Wir haben viel positive Resonanz bekommen. Den Leuten ist nämlich nicht egal, wohin sie ihre Sachen geben. Bei uns sind sie da auf der sicheren Seite und tun zugleich was für Nachhaltigkeit. Gerne nehmen wir gut erhaltene Kleidung, Heimtextilien, Accessoires, Schuhe, Taschen, Kinderbücher, Spielzeug, Porzellan, Glaswaren, Haushaltswaren oder auch Dekoartikel. Nicht annehmen können wir defekte Elektroartikel, beschädigtes Spielzeug und unvollständige Spiele, verschmutzte Haushaltswaren, einzelne oder angeschlagene Geschirrteile. Möbel können an unserer Möbelbörse in der Hoffnungstraße 22 abgegeben werden.“ Der Diakonieladen sieht sich keineswegs als Konkurrenz für die ansässigen Geschäfte: „Wir sehen uns als Ergänzung. Die umgebenden Kaufleute haben doch einen ganz anderen Blickwinkel. Und das ist ja auch gut so. Aber ich finde es total wichtig, dass es in einem Stadtteil für jeden etwas gibt. Auch hier in Werden leben Menschen, denen es nicht so toll geht.“
Offizielle Eröffnung am 3. März
Eine Ergänzung, die im liebevoll eingerichteten Ladenlokal durchaus erstaunliche Qualität anbieten kann. Da gibt es richtige schiche Sachen. zum Beispiel Jeans von Tommy Hilfiger oder Hugo Boss für kleines Geld. Thordis Klasinski-Tietze strahlt: „Unser Laden ist richtig schön geworden. Wir hatten tolle Unterstützung durch den Vermieter. Ganz bewusst wollten wir keine Wühltheke sein, sondern ansprechendes Ambiente bieten. Es gab schon faszinierende Begegnungen. Da schaute eine Dame nach, ob die von ihr gespendete Jacke schon verkauft wurde. Und freute sich richtig.“
Das Diakoniewerk lädt Neugierige ein: „Besuchen Sie uns. Am 3. März werden wir den Laden im Rahmen einer kleinen Eröffnungsfeier noch ganz offiziell vorstellen. Die Öffnungszeiten sind bislang montags bis freitags von 10 bis 15 Uhr, sollen aber noch ausgeweitet werden. Wir freuen uns auf Sie.“
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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