Engagierte Werdener sammeln Gelder für einen Trinkwasserbrunnen in Äthiopien
„Da können wir doch nicht wegschauen“
David Höltgen hat es selbst erlebt: „Wasser ist Leben. Wenn so ein Brunnen gebohrt ist und das Wasser sprudelt, dann wird gelacht, getanzt und gesungen. Ein unvergesslicher Moment.“
Höltgen ist Mitarbeiter der Dortmunder Neven Subotic-Stiftung. Fußballprofi Subotic hat diese ins Leben gerufen, um Kindern in Afrika einen dauerhaften Zugang zu sauberem Wasser, Sanitäranlagen und menschenwürdigen Hygienebedingungen zu ermöglichen. Eine erschreckende Zahl: Weltweit fehlt 663 Millionen Menschen der Zugang zu sauberem Wasser. Jeder dritte Mensch auf der Welt hat keinen Zugang zu einer Toilette. Im Norden Äthiopiens liegt die besonders dürre Tigray Region. Im Schnitt sechs Kilometer müssen Frauen und Kinder laufen, um trinkbares Wasser zu holen. Mit bis zu 20 Kilo schweren Kanistern: „Es ist heiß, da gehen Kraft und vor allem Zeit verloren.“ Die Stiftung bohrt dort für Brunnen nach Grundwasser, was teilweise aber erst in bis zu 60 Metern Tiefe zu finden ist. So ein Brunnen versorgt dann bis zu 400 Menschen mit sauberem Wasser.
Kindern eine Zukunft schenken
Da kommt Hanslothar Kranz ins Spiel. Der frühere Bezirksbürgermeister hatte David Höltgen zu einem Vortrag in die Domstuben eingeladen. Zwei Millionen Euro hat die Stiftung bisher investiert, etwa 50.000 Menschen haben dadurch nun sauberes Wasser. Da Verwaltungskosten und Gehälter von Neven Subotic persönlich getragen werden, können alle gesammelten Spenden zu hundert Prozent vor Ort in Afrika eingesetzt werden. Auch bekommen Spender einen detaillierten Bericht und sogar die GPS-Daten „ihres“ Projektes. Kranz zeigte sich bewegt: „Durchfall-Erkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren. Verursacht durch verschmutztes Trinkwasser, fehlende Latrinen und mangelnde Hygiene. Tausend Kinder sterben täglich, weil sie Wasser aus einem Tümpel trinken oder für ihr Bedürfnis auf ein Feld gehen müssen. Da können wir doch nicht tatenlos bleiben und einfach wegschauen. Spontan haben wir uns daher eine besondere Aktion überlegt. Gemeinsam mit allen Werdenern möchten wir Kindern in Äthiopien eine bessere Zukunft schenken.“ Schnell war mit Alfred Höltgen ein Mitstreiter gefunden. Der zweite Vorsitzende des EWRC und der Kommunalpolitiker bilden ein Aktionsteam für die gute Sache: „Durch WASH-Projekte (Wasser, Sanitär und Hygiene) der Stiftung erhalten Kinder in einer der ärmsten Regionen der Welt sicheren Zugang zu sauberem Wasser, Sanitäranlagen und menschenwürdigen Hygienebedingungen. Wasser bedeutet aber auch Zugang zu Bildung. Denn erst geschlechtergetrennte Sanitäranlagen ermöglichen Mädchen den Besuch von Schulen.“
Aktionen für den Ludgerusbrunnen
Hanslothar Kranz wird emotional: „Wir sind begeistert von dieser Idee und haben eine eigene Spendenaktion ins Leben gerufen, damit ein neuer Trinkwasserbrunnen Wirklichkeit wird. So ein Brunnen kostet 10.000 Euro. In Werden, Fischlaken und Heidhausen leben rund 21.000 Menschen. Wenn also Jeder 50 Cent gibt, können wir den Brunnen bohren. Das ist doch ein relativ überschaubarer Betrag für ein Projekt, das die Lebensbedingungen so vieler Menschen zum Guten verändern kann.“
In einem Dorf der Tigray-Region soll ein Projekt mit Werdener Spenden finanziert werden und dann „Ludgerusbrunnen“ heißen. Dafür wird es Aktionen geben, am liebsten auch welche in Zusammenarbeit mit dem Werbering. Zudem betont Alfred Höltgen: „Wichtig ist, dass die Werdener Vereine mitmachen.“ Er hatte in seinem Ruderclub auch schon eine Sammlung durchgeführt. Überzeugt war auch der ökumenische Männertreff, der kurz vor Weihnachten elfhundert Euro für die gute Sache sammelte. Hanslothar Kranz appelliert an seine Mitbürger: „Bitte helft mit, dass sich der Traum so vieler Familien von einem menschenwürdigeren Leben erfüllt. Jede Spende - ganz gleich wie hoch - bringt uns dem Ziel ein Stück näher. Wir freuen uns auf Eure Hilfe. Gemeinsam können wir es schaffen!“
Was kann ich tun?
Wer sich im Aktionsteam „Ludgerusbrunnen“ mit Rat und Tat einbringen möchte, kann sich gerne unter alfred@hoeltgen-ag.de melden. Bei den Aktionen werden Spendenboxen bereit stehen und Flyer verteilt, auf deren Rückseite ein Spendenformular integriert ist. Dieses kann man der Stiftung per Post zusenden. David Höltgen: „Bitte auf dem Formular den Hinweis ‚Spendenaktion Ludgerusbrunnen‘ notieren, damit wir die Spende direkt dieser Aktion zuordnen können.“ Weitere Informationen über die Arbeit der Stiftung sind auf www.nevensuboticstiftung.de zu erfahren. Dort ist unter „Spendenaktion“ auch das Werdener Projekt zu finden. Der direkte Link zum Ludgerusbrunnen lautet nevensuboticstiftung.de/SA?cfd=ndhfn und führt zur Aktionsseite. Dort können Beträge gespendet werden, die persönlichen Daten werden verschlüsselt übertragen und sind zu jedem Zeitpunkt sicher.
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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