Zwei neue Mamas für neun kleine Stachelkinder

Sind stolz auf ihren tierischen Nachwuchs: Mira Lemanski (links) und Pia Olsfelder.
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Viel Glück im großen Unglück hatten neun kleine Igelkinder, als sie in Kettwig gefunden wurden. Völlig hilflos, hungrig und ohne den Schutz ihrer Mutter, hätten die Babys nicht lange überlebt. Mira Lemanski, die als Kindergärtnerin ein großes Herz für „kleine Racker“ hat, nahm sich gerne den Stacheltieren an, und versorgt die Igel seitdem rund um die Uhr. Unterstützt wird sie bei der schwierigen Aufzucht von ihrer Nachbarin Pia Olsfelder.

Nein, wie zeitintensiv die Aufzucht der kleinen Igel wirklich sein würde, wussten Mira Lemanski und Pia Olsfelder nicht. Am Anfang wollten die kleinen Mäuler den ganzen Tag über gefüttert werden, bei neun Stück bedeutet das jede Menge Arbeit. Da die Aufzucht verwaister Igel für Laien ohne Anleitung unmöglich ist, mussten sich auch die beiden Ersatzmamas genau informieren und vieles lernen. Hilfreich zur Seite stand ihnen dabei die Wuppertaler Igelhilfe. Nachdem die wichtigen Fragen zur Zusammensetzung des Futters geklärt waren, konnten die kleinen Stachler ihr neues Zuhause im Garten beziehen. Gut geschützt vor Wind und Regen können sich die Tiere in weiches Stroh kuscheln und die All-Inclusiv-Versorgung genießen. Hier gefällt und bekommt es den Geschwistern offenbar richtig gut, denn aus den kleinen, hilflosen Tierchen, die gerade einmal 100 Gramm gewogen haben, sind in den vergangenen Wochen unternehmungslustige Jungtiere geworden. Damit ist die schwierigste Zeit der Aufzucht geschafft und die Igel haben gute Chancen, groß und stark zu werden.
Ganz besonders ist den beiden Igelmamas der kleine Artur (liebevoll benannt nach Pias Ehemann, der genauso gerne Fleisch isst) ans Herz gewachsen. „Als wir die Igel fanden, waren Augen und Ohren schon geöffnet, so dass sie schon alt genug für feste Nahrung waren. Doch Artur wollte keinen gekochten Brei essen, er rührte nur Lebendfutter an. Davon aß er aber nicht genug, so dass Artur dramatisch abnahm und dann mit Spezialmilch und einer Pipette aufgezogen werden musste. Es war nicht klar, ob er es überhaupt schaffen würde“, erklärt Mira Lemanski. Zum Glück hat er es geschafft und ist auf dem besten Weg (so wie seine Geschwister) ein echter Wonneproppen zu werden. Ob die kleinen Igel auch den Winter über in der Obhut ihrer Pflegemütter bleiben werden, entscheidet ihr Gewicht. Wenn sie bis November 500 Gramm (der schwerste Igel wiegt zurzeit über 300 Gramm) auf die Waage bringen, können sie schon in diesem Jahr ausgewildert werden, sonst erst im Frühling.
Da die kleinen Jungtiere mittlerweile einen gesegneten Appetit haben, fressen sie ihren Mamas sprichwörtlich die Haare vom Kopf und ein Loch in den Geldbeutel. Finanzielle Unterstützung gab es deswegen von den Mitarbeitern der Kettwiger Umweltbehörde, auf deren Gelände die kleinen Igel gefunden wurden.
Dringend gebraucht wird aber noch ein großer Außenkäfig, denn die kleinen Igel müssen bald voneinander getrennt werden. Wer helfen kann und möchte, kann sich mit Mira Lemanski unter Tel.: 0160/2756622 in Verbindung setzen.

Autor:

Nina van Bevern aus Essen-Werden

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