„Wir sind eine große Familie“

Einsatzübung der Jugendfeuerwehr Werden-Heidhausen.
Foto: Bangert
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  • Einsatzübung der Jugendfeuerwehr Werden-Heidhausen.
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Der Löschzug Werden-Heidhausen feierte zwei Tage lang an der Feuerwehrwache

Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Werden begann am 27. April 1879 mit sechs Bürgern der Abteistadt. Vorher scheiterten schlecht koordinierte Löschversuche immer wieder und es kam zu verheerenden Bränden.

139 Jahre später lädt der Löschzug Werden-Heidhausen ein zum Tag der offenen Tür. Eine alte und schöne Tradition. Mit Einsatzübungen, einer Fahrzeugschau oder aber spektakulären Rettungsdemonstrationen. Es ist aber auch das größte Fest des Jahres für den Stadtteil Heidhausen, wo ansonsten recht wenig los ist. So strömen die Scharen herbei, vor allem junge Familien und ihre Kinder. Die werden bestens bespaßt am Brakeler Wald. Da wurde ein Geschicklichkeitsparcours aufgebaut mit Schwimmnudeln, Schwebebalken, Kriechtunneln und Zielscheiben für die Wurfsicherheit. Nebenan darf auf der Hüpfburg getobt sowie im Käfig gekickt werden. Durch einen gut gezielten kräftigen Wasserstrahl wirbelt das Spritzmännchen herum. Oder doch lieber fantasievoll das Gesicht schminken lassen?

Menschen in Not helfen

Löschzugführer der Werden-Heidhauser ist Frank Tiggemann. Er löste Michael Classen im Amt ab, der gesundheitsbedingt ausgeschieden war. Zum neuen Stellvertreter wurde Martin Mittweg bestimmt. Der Zusammenhalt steht im Vordergrund, gemeinsame Abende und Aktivitäten, Spaß an der Sache und das gute Gefühl, Menschen in Not helfen zu können. Und Feiern können sie in Heidhausen, keine Frage. Samstags endet der Tag der offenen Tür sehr, sehr spät. In der Wagenhalle geht es bei Tanz und Musik hoch her, beliebte Cocktails wie „Fire Fighter“ oder „Ipanema“ gehen zuhauf über die Theke. Am Sonntagmorgen entert die Liveband „Feinstaub“ die Bühne und unterhält mit unvergessenen Beatles-Klassikern und coolen Countrysongs. Für das leibliche Wohl ist natürlich auch gesorgt, so drehen sich die Spanferkel überm Feuer, die selbstgemachten Reibekuchen der Jugendfeuerwehr sind ein wahrer Genuss. Apropos Jugendfeuerwehr: sie steht hier im Mittelpunkt. Die Einsatzübungen sind bei den Zuschauern beliebt, dicht gedrängt bestaunen sie den reibungslosen Ablauf. Hier sitzt jeder Griff, gelernt ist gelernt.

Vorbereitung auf den Ernstfall

Die am 16. April 1994 gegründete Jugendfeuerwehr trifft sich alle 14 Tage mittwochs auf der Feuerwache, Leiter ist Frank Tiggemann, sein Stellvertreter Aljoscha Kalveram. In den Herbstferien geht es zusammen mit den Kettwiger Freunden eine Woche lang auf Tour: Schwarzwald, Ostsee, Westerwald. Die Jugendlichen werden feuerwehrtechnisch ausgebildet und auf ihren möglichen, späteren Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr vorbereitet. Zurzeit sind 22 Jungen und Mädchen zwischen 10 und 17 Jahren am Start, neue Gesichter gern gesehen. Bevor man sich anmeldet, sollte man ruhig ein wenig reinschnuppern. Die „Jugendfeuerwehr Essen Werden“ ist auf facebook zu erreichen.
Die 37 aktiven Feuerwehrmänner und -frauen nehmen neben ihren normalen Schichten regelmäßig an Übungsabenden und Schulungen teil. Auch die Fahrzeugpflege des beeindruckenden Fuhrparks steht auf dem Programm. Anika ist schon fünf Jahren dabei, Vanessa schon seit zwölf Jahren. Als Zehnjährige fing sie an und hat nichts bereut: „Als Vorbereitung auf den Einstieg bei den Erwachsenen ideal. Der Übergang ist nicht ohne, aber mit zusätzlichen Übungsstunden und einigen Sonderterminen klappt’s. Bei uns gehen alle von der Jugend über in die Freiwillige Feuerwehr. Man wird hier bestens integriert.“ Der 18-jährige Max hat seinen Wechsel im Oktober vollzogen. Der Übergang fiel ihm nach sechs Jahren Jugendfeuerwehr überhaupt nicht schwer: „Es gibt viel Zusammenhalt. Wir sind eine große Familie.“

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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