Werden, Insel der Glückseligen
Ökumenischer Neujahrsempfang
Der diesjährige ökumenische Neujahrsempfang im Haus Fuhr war wieder ein gut besuchter Treff der vielen Idealisten, die ihre Kraft für „ihr“ Werden und seine Menschen opfern. Die Versammlung der von beiden Kirchengemeinden gemeinsam eingeladenen Bürger ist seit vielen Jahren der erste Höhepunkt nach Silvester.
Dorle Streffer war Gastgeberin des Stelldicheins des „Who is who“ in Werden. Sie begrüßte im proppevollen Saal Mitarbeiter aus Vereinen, Politik, sozialen Diensten, Schule, Kirche: „Liebe Verantwortliche aus den für Werden so sehr wichtige Einrichtungen, hinter uns liegt ein ereignisreiches Jahr mit Abschieden, Neuanfängen. Viele Veranstaltungen bewiesen die gelebte Ökumene. Ein besonders Highlight war das internationale Partnerschaftstreffen »Gewalt überwinden«! Auch wenn zurzeit wieder Wolken am ökumenischen Himmel aufziehen, wir hier in Werden dagegen lassen uns nicht entmutigen.“ Oft spreche sie mit Freunden, die dann seufzten: „Ja, ihr in Werden, ihr lebt auf einem Eiland der Glückseligen!“
Pfarrer Martin Schmerkotte gab einen Bericht aus der evangelischen Gemeinde. „Ohne Gottes Segen, manchmal verborgen, manchmal offensichtlich, wird nichts wirklich gelingen. Das haben wir nötig im Miteinander!“ 2010 gab es einige personelle Veränderungen, so zog es Jugendleiterin Christin Haidle ins Sauerland. Für sie leitet seit August Matthias „Fritzi“ Fritz die Jugendarbeit der Gemeinde. Die Kirchenmusikerin Yoko Seidel zieht nach München, seit Anfang des Jahres wirkt hier nun Sabine Hille. Vielen Dank gab es an Andreas Kempin, der zwischenzeitlich aushalf. Auch Werden wurde maßgeblich von der Kulturhauptstadt geprägt, die „gastfreundliche Kirche“ war vier Tage in der Woche geöffnet, hier hatte Karlheinz Peter die Fäden in der Hand. Das Partnerschaftstreffen mit internationalen Gästen zeigte, was diese Welt dringend nötig hat: Gewalt überwinden! Die Begegnung von Menschen sei wichtig, um sich durch Gott im Geiste verbinden zu lassen. Für 2011 gelte nun die Frage: Wie geht es weiter? Da gäbe es viele Ideen, die Vorfreude erzeugten. 2011 ist das Jahr der Taufe. Besonders in Werden gibt es seit Jahren einen „Run“ auf die Taufe, sodass Pfarrer Schmerkotte Erfreuliches vermelden konnte: „Wir sind eine der wenigen Gemeinden, die mehr Taufen als Bestattungen verzeichnet. Dazu gibt es bei uns mehr Eintritte als Austritte. Es entsteht Substanz!“ Das ökumenische Gemeindefest vom 16. bis 18. September wirft seine Schatten voraus. Schmerkotte ist sicher: „Das wird schön!“
Auch Propst Johannes Kronenberg warf einen kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr, ein für Werden bedeutendes. Im Kulturjahr war die Basilika „spirituelle Tankstelle“, hatte viele Gäste. „Ein enormer Anstieg“, freute sich Kronenberg, der sich einmal die Besucherzahlen herausgeholt hatte. Wo sonst immer um die 3300 Gäste gezählt werden, strömten jetzt über 9000 Besucher in Schatzkammer, Basilika und Luciuskirche. Auch die ökumenischen Rundgänge erfahren guten Zuspruch, das Ludgerusfest wurde erstmals mit dem neuen Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck gefeiert. Viele Konzerte wie Monteverdis Marienvesper und die Vigilfeier im russisch-byzantinischen Ritus bereicherten das Gemeindeleben. Auch in der katholischen Gemeinde gab es Veränderungen, Frau Ulrich und Kaplan Marius Linneborn traten andere Stellen an. Als neuen Kaplan konnte Werden Vinzent Graw begrüßen, der seine Zeit je zur Hälfte der Kirche und dem Mariengymnasium widmet. Als neuer Diakon arbeitet Frank Kübacher, Ruhestandsgeistlicher Leonhard Pilorz wurde zum Pastor im besonderen Dienst ernannt. Als Krankenhausseelsorger ist nun Pater Manuel Tamayo anstelle von Pater Jörg Gabriel tätig. Kantor Andreas Kempin ist aufgrund von Sparzwängen nun auch für St. Kamillus mit der Filialkirche Christi Himmelfahrt zuständig. Deswegen wurden die Gottesdienst-Zeiten angepasst, die Kirchenmusik soll aber ihren Stellenwert behalten. An der Brückstraße werden neben dem Pfarrhaus neue Jugendräume geschaffen.
Bezirksbürgermeister Dr. Michael Bonmann hatte aus dem Jahr 2010 besonders die überaus gelungene Veranstaltung „SchachtZeichen“ in Erinnerung, die im Bezirk Vieles zusammen geschweißt hat. Er dankte noch einmal den Haupt-Organisatoren Martina Schürmann und Hanslothar Kranz. Der sonst schon immer gut gefüllte Werdener Kulturkalender wurde voller und voller, Werden entwickelte sich so zu einem Schwerpunkt der Kulturhauptstadt. Auch ging Bonmanns Dank an die Kirchen, die wie immer einige Glanzstücke beitrugen. Werden hat viel zu bieten, soll auch 2011 wieder „glänzen“. Einen Wermutstropfen werden die Baumaßnahmen darstellen, die unerlässlich sind. „Ich kann Sie nur bitten, sich in Geduld zu üben“ konnte Bonmann nur zum Durchhalten motivieren.
Dorle Streffer dankte den Rednern und lud dazu ein, sich im wie immer eindrucksvoll von Professor Dr. Heinz Dohmen gestalteten Gästebuch einzutragen. Als Dank für den künstlerische Engagement wurde Herrn Dohmen ein Buch über die Geschichte des Hauses Fuhr als Präsent überreicht. Anschließend blieb für die Anwesenden noch Zeit, sich in kleine Gesprächsgruppen zu vertiefen und weitere schöne Dinge für Werden und seine Bewohner zu planen!
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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