Weiße Flotte Baldeney: Letzte Prüfungen vor dem Saisonstart an Ostern
Ostern geht es los für die Schiffe der Weißen Flotte. Und bisher sieht es ja auch so aus, dass Petrus ein Einsehen hat und uns ein wenig Sonne zu den Feiertagen schenkt. Damit dann auch die fünf Aushängeschilder des Touristikverkehrs so richtig gut in Schuss sind, galt es in den vergangenen Tagen noch einmal ranzuklotzen. Schließlich soll zum Saisonstart alles passen und alle Prüfsiegel erteilt sein.
Während des Gesprächs mit dem Chef der Flotte, Franz-Josef Ewers, wurde gerade die MS Heisingen fit gemacht und umgebaut für die große Fahrt nach Berlin über die Ostertage. Noch sind ein paar Handgriffe zu erledigen, aus den Fahrgasträumen der Heisingen und der MS Kettwig schlängeln sich einige Schläuche und zwei Männer in schicken braunen Arbeitsanzügen kontrollieren die Wassermenge, die in die Frischwassertanks fließt. Sascha Markuse und Oliver Schur heißt das Duo, dem man in Sachen Trinkwasserqualität, Frischwasserleitungen und Leitungsprüfung so ziemlich nichts vormachen kann. Beide arbeiten für eine Fachfirma aus Hamm, die seit inzwischen drei Jahren mit der Weißen Flotte Baldeney zusammen arbeiten. Für Franz-Josef Ewers ist es ein Segen, dass die Zusammenarbeit so gut funktioniert, denn ohne Abnahme, Wasserprüfung und Frischesiegel dürfte keine Gastronomie an Bord stattfinden.
Wasserprüfung enorm wichtig
Franz-Josef-Ewers: „Das wäre für uns natürlich eine Katastrophe. Aber zum Glück machen die Jungs ihren Job sicher, schnell und zuverlässig, so dass wir dann auch immer rechtzeitig Planungssicherheit haben.“ Zwei Tage brauchen Sascha Markuse und Oliver Schur, um einen Frischwassertank zu desinfizieren, das Wasser zu neutralisieren, abzupumpen, neues Wasser einzuleiten und dann die entscheidenden Tests an allen Abnahmestellen, sprich Wasserhähnen, durchzuführen. Markuse erzählt: „Hier bei der Weißen Flotte haben wir das Glück, dass wir das Frischwasser aus einem Hahn direkt in Bootsnähe nehmen können und die Abwasser in die Kanalisation gehen. Das erleichtert unsere Arbeit enorm und spart dem Auftraggeber Zeit und Geld.“ Richtig spannend wird es, wenn Markuse zur Probenentnahme schreitet. In der einen Hand einen mobilen Bunsenbrenner, mit dem er zu Desinfektionszwecken vor der Entnahme der Wasserproben den Hahn erhitzt. Damit sollen möglicherweise vorhandene Keime und Verunreinigungen abgetötet werden, damit diese die Probe nicht verfälschen und zwei Tage Arbeit zunichte machen. „Aber wir sind ja Profis, daher arbeiten wir immer sorgfältig, damit da auch nichts schief gehen kann“, lächelt Markuse. Und schreitet, oder besser flammt zur Tat. Nach gut 30 Sekunden ist alles erledigt und der Wasserfachmann lässt eine Probe in den Becher laufen und hält dabei den Messstreifen ins Frischwasser der MS Kettwig. Dieser Streifen landet in den Laboren des Fresenius-Instituts. Dort wird er untersucht und wenn alles glatt geht, dann bekommen Franz-Josef-Erwers und seine Gastrospezialisten innerhalb weniger Tage das Siegel und einer neuen Saison mit Speis und vor allem Trank auf dem Baldeneysee, der Ruhr oder dem Rhein-Herne-Kanal steht nichts mehr im Wege. Klingt doch gut.
Mehr zum Thema:
Alles über die erste Fahrt der MS Heisingen nach Berlin lesen Sie hier.
Autor:Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr |
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