Unwetter: Meine Nacht im Hotel "IC 2309"

Moin aus Hasbergen! Has...Wo? Irgendwo in der Pampa. HASSbergen würde besser passen. Die nächsten Stunde werde ich wohl in dieser nächtlich wenig idyllischen Gegend an der Grenze zwischen Niedersachsen und NRW verbringen. Zumindest hat mit das gerade der Zugführer meines unfreiwillig gebuchten "DB-Reisehotels" fest versprochen. Die Bahn steht - dank des Unwetters ist die Weiterfahrt auf unbestimmte Dauer nicht möglich.

Abfahrt 20:44, Bremen Hbf. Die Bahn kommt. Zu spät natürlich. Aber sie fährt. Zumindest erst einmal bis Osnabrück. Das Unwetter wütet sich vom Ruhrpott Richtung Norden. In Osnabrück die erste Durchsage eines gelassenen Zugbegleiters im besten kölschen Dialekt: "Auf unbestimmte Zeit müssen wir wegen des Unwetters hier stehen bleiben." So schön, so schlecht.
Nach gut zwei Stunden und dem ersten Gutschein (immerhin schon mal 50 Prozent des Fahrpreises) soll es weitergehen. Tut es auch. Bis kurz hinter den Bahnhof Hasbergen. Erneute Durchsage: "Leider können wir nicht mehr weiter. Es liegt ein Baum auf der Strecke. Stellen Sie sich auf eine schöne Nacht in unserem Reisehotel ein!" Mitten auf der Strecke, ohne Möglichkeit auszusteigen oder gar eine Kippe zu Rauchen. Im Bordbistro herrscht gerade großer Andrang. Die zurecht überforderte Servicekraft hat Angst um ihre Vorräte bis nach Köln. Die Gäste hingegen sind von arg gereizt bis gelassen gut drauf. Je nach dem, was sie so am Dienstag (also gleich) vorhaben bzw. vorhatten. Ich wollte eigentlich um neun auf der Arbeit sein.

Wie gut, dass ich mein Tablet mit habe. Unglaublich, aber wahr: Hier in Hasbergen gibt es sogar 3G-Empfang. WiFi hingegen hat der Intercity im Zeitalter, wo selbst Fernreisebusse mit kostenfreiem Internet werben, nicht zu bieten. 
Mal schauen, was es neues in der Heimat gibt? Passend zu meiner Situation finde ich gerade hier eine gemeinsame Aktion von DB Regio und Lokalkompass: Sie suchen die schönsten Bahnerlebnis!
Nicht gerade schön, aber außergewöhnlich. Mein Bahnerlebnis. Lasst mich erst einmal auspennen auf den zwei Sitzen, die ich mir im Hotel "IC 2309" gesichert habe, bevor ich euch Teil 2 meiner Unwetter-Story erzähle. Aus Essen dann, so hoffe ich ... 

Inzwischen sind wir fast zwei Stunden schon hier. Der Zugbegleiter behält wohl (leider) Recht. 

Zwischenbericht

3:40 Uhr: Es ging ein wenig weiter. Bis zum nächsten umgeknickten Baum: wir sind am Bahnhof Lengerich. Bis Münster sind es 50 Kilometer. Angeblich bekommen wir in Münster Taxi-Gutscheine. Aber erst mal nach Münster kommen. Freigetränke gibbet übrigens noch nicht. Obwohl wir rund 6 Stunden Verzug haben...

Zwischenbericht

5:10 Uhr: Die Vögel zwitschern am Bahnhof Lengerich. Immer noch steht die Bahn. Ich habe einen der begeehrten Taxi-Gutscheine der DB bekommen. Neues Problem: Lengerich hat keine Taxen um diese Uhrzeit. Aber gleich soll eins kommen und mich nach Essen bringen. Schauen wir mal. Die anderen Fahrgäste müssen warten - bis die Bahn weiterfahren kann nach Münster. Alle Taxi-Gutscheine sind vergriffen und werden erst wieder vom sogenannten DB-Notfallteam in Münster verteilt.

Autor:

Aleksander Farkas aus Essen-Werden

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