Umweltsünder
Wie würden Sie sich verhalten, wenn Sie mitbekommen, dass jemand seinen Abfall absichtlich nicht entsorgt, Sie ihn darauf aufmerksam machen und dafür auch noch beschimpft werden? Ich persönlich kann das weder leiden noch dulden.
Bei meiner Einkaufstour durch Werden stand vorgestern neben mir an der Ampel ein Mann, der beide Hände voll hatte: links die Brötchentüte, rechts ein Kaffeebecher aus einer Bäckerei. Offensichtlich war der Plastikdeckel auf dem Becher nicht fest, denn er ist auf die Straße gefallen. Der Mann hat das gemerkt, kurz auf den Deckel geguckt und sich dann nicht weiter darum gekümmert. Mein Auftritt: "Sie haben da etwas verloren." "Ich weiß, aber das lasse ich für die Straßenreinigung liegen." Das war ein starkes Stück. "Das ist ja sehr sozial von Ihnen", sagte ich ironisch. Jetzt musste er sich verteidigen: "Der ist doch jetzt sowieso dreckig, den benutze ich nicht mehr!" "Das denke ich mir, aber Sie können den Deckel aufheben und in den Abfalleimer werfen." Dem Umweltsünder wurde es jetzt zu bunt: "Danke, dass Sie mich belehren, aber was erdreisten Sie sich überhaupt, mich erziehen zu wollen?" Wie albern. Ich sagte ihm, dass ich ihn lediglich darauf aufmerksam mache, dass sein Abfall nicht auf die Straße gehört. Jeder von uns wollte das letzte Wort haben, bis ich im zum Schluss einen schönen Tag gewünscht habe.
Er hatte zwar den Eindruck, von mir belehrt zu werden, aber ich fürchte, dass ihm mein Einmischen auch für die Zukunft keine Lehre sein wird.
Gut, dass wenigstens wir wissen, wie man es richtig macht.
Autor:Daniela Francese aus Essen-Werden |
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