Tim Niebuhr spielt im Ferienkönig
Er wäre gerne ein Tatortkommissar, spielt aber häufiger den Traum aller Schwiegermütter. Kein Wunder bei diesen funkelnden, blauen Augen, dem freundlichen, etwas schelmischen Lächeln, seinem Charme und dieser ausdrucksstarken und doch sanften Stimme. Sie wollen diesen Mann kennenlernen? Zumindest anschauen sollten Sie sich ihn: Er heißt Tim Niebuhr und ist immer wieder im Theater im Rathaus zu erleben.
Der echte Hamburger Junge hat derzeit eine Art Abo im Theater im Rathaus: Erstmals stand er im Krimiklassiker „Bei Anruf Mord“ mit Isabella Schmidt auf der Bühne. In dieser Spielzeit ist er gleich in zwei Stücken zu sehen: „Suche impotenten Mann fürs Leben“ und „Der Ferienkönig“.
Und so unterschiedlich diese Stücke auch sind, er ist immer der Mann, in den man sich verlieben muss. Ganz egal ob er impotent ist oder einen scheußlichen Schnäutzer trägt ... „Natürlich ist es toll, als Schauspieler immer in andere Rollen zu schlüpfen, aber so groß ist die Vielfalt dann doch nicht, weil man oft in die gleiche Richtung besetzt wird“, erklärt Niebuhr. „Ich bin anscheinend der ideale Schwiegersohn“, grinst er. „Aber um so mehr genieße ich es, mal einen SS-Mann zu spielen. Ich war auch schon mal ein Vater, der eine kleine Tochter missbraucht hat, sehr unsympathisch...“ Die Freiheit auch einmal so zu sein, wie er eigentlich nicht ist, nimmt er sich gerne dort, wo alles angefangen: Bei der Theaterjugend Hamburg. Hier klopfte er mit zwölf Jahren an die Tür um mitzuspielen, heute leitet er mit seinem Kollegen Niklas Heinecke („ein toller Regisseur“) die Einrichtung. „Und wenn ich Zeit habe, dann spiele ich immer wieder gerne mit. Das macht einfach ungeheuren Spaß. Die Jugendlichen sind mit so viel Eifer dabei, das ist toll.“
Tim Niebuhr wollte schon immer Schauspieler werden: „Meine Mutter behauptet das zumindest, ich kann mich gar nicht so daran erinnern, das schon als kleiner Junge gesagt zu haben. Es gab auch keine Schauspieler in der Familie.“ Vom Schultheater, über die Theaterjugend ging es dann mit 17 Jahren erstmals „professionell“ für ihn auf die Bühne - und er startete gleich mit einer Tournee: „Ich war das tapfere Schneiderlein!“
Gelernt hat er das meiste sicherlich direkt auf der Bühne, eine Schauspielschule hat er nicht besucht. Aber: „Ich habe immer wenn ich Zeit und Geld hatte, private Stunden genommen: Fechten, Gesang, Sprecherziehung, eben alles, was man auch an einer Schule lernt.“
Mit Erfolg, er kann nicht über Langeweile klagen, spielt auf vielen Bühnen, spricht Hörbücher, synchronisiert,... Was soll da noch kommen? „Ich würde gerne einen Kommissar spielen. Vielleicht im Tatort Hamburg“, mit einem Nicken bekräftigt der 31-Jährige diesen Wunsch.
Doch der geht noch nicht in Erfüllung, für die Theaterfans in Essen zum Glück, denn hier würde er fehlen. Bis um 2. Juni steht er neben Thomas Glup wieder im „Ferienkönig“ auf der Bühne: „Das Stück erinnert mich ein bisschen an alte Heimatfilme“, lacht er. „Es ist eine typische 50er/60er Jahre Komödie mit diesem ganz besonderen Charme“, findet Niebuhr, der sich Essen wirklich wohl fühlt und gerne die Stadt zu Fuß erkundet. Vielleicht treffen Sie ihn ja demnächst auf Zollverein...
Wenn nicht dann im Theater im Rathaus - auch in der nächsten Spielzeit wieder mit einem neuen Stück. Karten gibt es unter der Rufnummer 0201/2455555.
Autor:Melanie Berg aus Essen-Süd |
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