Teures Vergnügen oder einmaliges Erlebnis?

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„Natürlich ein einmaliges Erlebnis“, ist sich Karsten Brill sicher. Der Lehrer des Gymnasiums Werden hat selbst bereits viele Klassenfahrten betreut und begleitet. Und seine Meinung steht fest: Klassenfahrten sind gerade für die Klassengemeinschaft ausgesprochen wichtig.

Klassenfahrten - wer sich an die eigene Schulzeit zurück erinnert, meistens ein Riesenspaß. Zumindest für die Kinder - was die Eltern hingegen beschäftigt sind oftmals die Kosten. „Das kann ich gut verstehen. Damit das nicht ins Grenzenlose ausartet, haben wir hier Höchstgrenzen - die Fahrten der Unterstufe kosten höchstens 250 Euro für fünf Tage, die der Oberstufe 350 Euro. Das reicht aber auch aus - damit kann man was anfangen. Luxusklasse kann man natürlich nicht erwarten - wir übernachten dann in Jugendherbergen oder einfachen Hotels, fahren mit dem Bus oder dem Zug. Für die Kinder ist das egal - was zählt ist, gemeinsam etwas zu unternehmen!“
Insgesamt sieht das Gymnasium Werden drei Klassenfahrten innerhalb der Schulzeit vor. „Wir fahren in der sechsten, der neunten und der zwölften Klasse - immer mit ganz unterschiedlichen Ansätzen. Die Unterstufe macht mehr eine Aktiv- oder Abenteuerfahrt, lernt sich besser kennen und erprobt den Gemeinschaftssinn. Kinder, die bislang noch Schwierigkeiten haben, können besser in die Klassengemeinschaft integriert werden.“ Die Neuntklässler führen entweder in den Ski-Urlaub oder aber machten eine Städte-Tour. Und in der Oberstufe steht die Kursfahrt an. „Entsprechend der Leistungskurse werden dann geeignete Ziele ausgewählt. Mit meinem Englisch LK fahre ich beispielsweise nach London. Hier stehen ganz unterschiedliche Aktivitäten auf dem Programm - von Arsenal bis Houses of parliament ist da alles möglich.“
Die Klassenfahrten würde direkt zu Beginn den Eltern mitgeteilt - damit sie Bescheid wissen, was auf sie zukommt. „Dazu kommen immer noch zwei Wandertage pro Schuljahr - die können natürlich auch nochmal was kosten - müssen sie aber nicht.“
Generell seien sowohl die Klassenfahrten, als auch die Wandertage Schulveranstaltungen und damit Pflicht für die Schüler. „Für Lehrer übrigens nicht. Aber ich mache das gerne - sehr gerne! Wichtig ist, dass man klare Ansagen macht - zum Beispiel, dass man nach 10 Uhr nicht mehr in fremden Zimmer rumsaust. Das mag ich gar nicht. Bei einer neunten Klasse habe ich mal zur Abschreckung einen Alkoholtester mitgenommen. Ich glaube nicht, dass der wirklich funktioniert hätte... gebraucht habe ich ihn dann übrigens nicht!“ Und wer bereits an einigen Klassenfahrten teilgenommen hat, der kann auch einiges erzählen. Von der Schülerin, mit der man Mitten in der Nacht in der Eifel kein Taxi vom Krankenhaus mehr zurück zur Jugendherberge bekam oder von dem Schüler, der es als einziger von 65 nicht pünktlich zum Treffpunkt Mitten in London schaffte. „Das war schon auch Stress, klar. Aber in erster Linie ist es toll - und sehr intensiv. Man lernt seine Schüler von einer ganz anderen Seite kenne - und die ihren Lehrer eben auch! Ein einmaliges Erlebnis, dass man seinen Kinder dringend ermöglichen sollte.“

Autor:

Julia Colmsee aus Essen-Süd

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