Tanzolymp Berlin: Felix Berning, Milena Wiese, Swane Küpper und Theresa Frische wollen ihn erobern - Mit Video

Ein Mann, seine Show: Felix Berning vom Gymnasium Werden füllte den Saal im Tanzhaus mit seiner Präsenz und lieferte eine überzeugende Generalprobe vor seinen Auftritten beim Tanzolymp in Berlin ab. | Foto: Bangert
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  • Ein Mann, seine Show: Felix Berning vom Gymnasium Werden füllte den Saal im Tanzhaus mit seiner Präsenz und lieferte eine überzeugende Generalprobe vor seinen Auftritten beim Tanzolymp in Berlin ab.
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Sie heißen Felix Berning, Swane Küpper, Theresa Frische und Milena Wiese. Sie sind angehende Abiturienten mit dem Schwerpunkt Tanz des Gymnasiums Werden und sie haben seit heute nur ein Ziel: in Berlin den Tanzolymp zu erobern.

Über 1000 Teilnehmer aus 40 Ländern messen sich bis zum 21. Februar in Berlin in sechs verschiedenen Kategorien um die Gunst des Publikums und der Jury zu gewinnen. Mitten drin und möglichst viel mehr als nur dabei sein wollen im Bereich Moderner Tanz die Vier aus Werden über die Heinz Loige, Leiter des Fachbereichs Tanz am Gymnasium Werden, sagt. "Sie haben alle unglaubliches Potenzial und dass wir mit ihnen in Berlin die Farben Deutschlands vertreten, das ist eine unglaubliche Ehre aber auch eine große Verantwortung." Doch in erster Linie wollen die Vier aus dem Tanzhaus im Löwental vor allem eins: Spaß haben und zeigen, dass sie richtig viel können. Wie gut sie wirklich sind, wie viel Emotionalität und Können in ihren neuen Variationen steckt, davon konnten sich vor ihrer Abreise heute früh noch einige Freunde, Familienmitglieder und der Werden Kurier bei der großen Live-Generalprobe einen Tag zuvor überzeugen.

Kribbeln, Nervosität und ganz viel Vorfreude vor der Generalprobe

Das Kribbeln, die Nervosität, die Vorfreude gleich Zeuge einer kleinen Weltpremiere zu sein - dieses Vielzahl an Emotionen unter den gut 30 Zuschauern war geradezu mit Händen zu greifen. Und dann geht es los. Den Auftakt macht der einzige Mann im Werden-Quartett: Felix Berning. Der 19-Jährige kennt dieses Gefühl inzwischen richtig gut, sich vor einem großen Wettbewerb in die richtige Stimmung zu tanzen. Im Vorfeld der Eurovision Young Dancers in Danzig und des großen Festivals in Biarritz im vergangenen Jahr ist ihm das richtig gut gelungen. Und nun? Muchsmäuschenstill ist es in diesem Moment. Dann beginnt die Musik, griechische, folkloristisch ange-haucht, mit vielen Emotionen versetzt. Und Felix Berning? Der beginnt seine Variation minimalistisch, setzt vor allem auf seine Mimik. Dann aber explodiert er plötzlich und man hat den Eindruck, dass er in Bruchteilen von Sekunden das Publikum mitnimmt. Mitnimmt auf seine Reise der Emotionen, auf seiner Suche nach der großen Freiheit für Körper und Geist. Immer wieder scheint er dieser sehnsüchtig erhofften Weite so nah, dann aber ändert sich jäh wieder seine Mimik, seine zuvor noch so fließenden Bewegungen werden auf einmal kürzer und abgehakter. Nur, um dann wieder plötzlich zu explodieren, um dann, nach gut zwei Minuten in der Realität zu enden. Weit weg von jeglicher Freiheit, die er sich zuvor so hart ertanzt hat. Und genau dieser Kampf der Emotionen ist es, der Berning an seiner neuen Choreographie so fasziniert. "Die Arbeit daran war in den letzten Wochen unglaublich intensiv. Es hat mich als Tänzer noch einmal einen Schritt weitergebracht die Choreo selber weiterzuentwickeln. Vor allem, das sich Emotionalität und Technik auf einem Niveau bewegen, das war sehr sehr schwer in Einklang zu bringen. Aber ich denke, das haben wir gut geschafft."

Felix Berning präsentiert seine Wettkampfkür/Quelle:you tube/Autor: Gymnasium Werden

Was nach diesem famosen Auftritt folgt, sind die Choreografien von drei jungen Frauen, die sich noch nicht diese internationalen Meriten wie Felix Berning ertanzt haben - die aber jede für sich mit einem einnehmenden Mischung
aus tänzerischem Können, spielerischer Leichtigkeit und unendlich viel Charme die Zuschauer auf eine ganz andere Art ebenso in ihren Bann ziehen. Beispiel gefällig: gerne. Als Swane Küpper den Sall betritt, da ist es, als wenn der Kontrast zwischen ihrem roten Kostüm und den nach hinten gesteckten blonden Haaren keinen Raum für Phantasien mehr lassen würde. Doch so einfach machte es die 17-Jährige den Zuschauern nicht. Sie schafft in den folgenden Minuten eine grandiose Verbindung von weiblichem Charme, der Emotionalität ihrer Figur und einer überzeugenden Technik. Und erklärt genauso Unbeschwertheit einem nicht enden wollenden Applaus, "dass ich mit 'The Last Time" eine Zerissenheit darstellen konnte, die ich in meinem jungen Leben noch nicht erlebt habe. Aber sich damit auseinanderzusetzen, für jede gezeigte Emotion die richtige Figur zu finden, das war eine unglaublich aufregende Arbeit, die mich als Tänzerin viel weiter gebracht hat."

Swane Küpper präsentiert ihre Kür für den Tanzolymp. Quelle:You Tube/Autor: Gymnasium Werden

Was nun, nach diesen beiden sehr emotionalen, fast schon tragischen Darbietungen zur Abrundung der Generalprobe folgt, ist ein zweifacher Ausflug an die französische Atlantikküste. Auf einmal ziehen dank Theresa Frische und Milena Wiese ein Hauch von Seeluft durch das Tanzhaus am Rande der Ruhr. Die Lust auf frisches Baguette und einen Café Latte machen sich breit und fast wie von selbst erscheint ein Lächeln auf den Gesichtern der meisten Zuschauer. Und dann kommt sie! Theresa Frische und bringt den so sehnsuchtsvoll erwarteten Frühling zumindest für ein paar Augenblicke nach Werden. Leicht und locker erklingt die Musik, voller Schwung, voller Energie fliegt die 18-Jährige geradezu über den Tanzboden und reißt das Publikum mit, nimmt es mit auf ihre Reise in die Bretagne und lässt alle für die nächsten Sekunden den Alltag vergessen. Doch am Ende, als die Gäste sich schon bereit machen für den nächsten Begeisterungssturm, da findet Trainer und Lehrer Henz Loige doch noch einen kleinen Kritikpunkt: "Der Mund, sie muss mehr auf ihren Mund achten." Und auch Theresa Frische weiß nach der Show, dass sie ihr eines in Berlin zu keinem Zeitpunkt passieren darf: "Ich bin während der Choreographie so voller Energie, dass ich manchmal überziehe und bei aller Emotionalität doch meine Technik vergesse und unsauber werde. Darauf muss ich mich noch mehr fokussieren, dann klappt das auch."

Theresa Frisch präsentiert ihre Kür für Berlin. Quelle: You Tube/Autor: Gymnasium Werden

Beendet ist die Reise nach Frankreich aber noch lange nicht. Denn auch Milena Wiese unternimmt für knapp drei Minuten ihren ganz eigenen Trip an den Atlantik. Nicht so voller überschäumender Energie wie Theresa Frisch, dafür aber mit mehr Grazie, mit ein wenig mehr Lebenserfahrung, ein paar mehr Akzente, die den geneigten Betrachter auf ganz andere Wege entführt und mitnimmt in eine Welt, die der gerade erst erlebten sehr ähnlich, doch in ihrer Ausprägung doch ganz anders ist. Eine Welt, die die Tänzerin selbst so beschreibt: "Immer wenn die Musik angeht, dann bin ich sofort am Strand. Der Wind kommt vom Meer und umspielt meinen Körper, lässt meine Haare durch die Luft fliegen und wie von selbst beginne ich zu lächeln und meine Glücksgefühle lassen meinen Körper fast wie von selbst über die Tanzfläche schweben." Wie das aussieht - sehen Sie selbst.

Milena Wiese mit ihrer Reise in die Bretagne. Quelle: You Tube/Autor: Gymnasium Werden

Ein Mann, seine Show: Felix Berning vom Gymnasium Werden füllte den Saal im Tanzhaus mit seiner Präsenz und lieferte eine überzeugende Generalprobe vor seinen Auftritten beim Tanzolymp in Berlin ab. | Foto: Bangert
Swane Küpper präsentiert mit der Choreografie zu "The Last Time" im Tanzhaus des Gymnasiums Werden ihre Kür für den Tanzolymp in Berlin. | Foto: Bangert
Autor:

Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr

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