So viele Erinnerungen…

Wie schon vor 60 Jahren hatten die Kleinen auch diesmal Spaß beim Kinderfest. 
Foto: Bangert
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Beim Siedlerfest auf dem Kinderspielplatz Brosweg ging es wieder hoch her

Schon über 80 Jahre besteht die Siedlergemeinschaft Brosweg - Zahnrad - Spillheide. 1958 entstand ein erster Spielplatz mit Rutsche, Sandkasten und Turnstangen. Am 6. September 1988 wurde der neue Spielplatz offiziell an die Stadt Essen übergeben.

Vor 60 Jahren wurde hinter den Häusern Brosweg 43 bis 47 mit einem Kinderfest Einweihung gefeiert. Ordentlich frisiert saßen die Kleinen in ihrer Sonntagskleidung gesittet am langen Tisch, später wurde noch Ringelreihen getanzt. Schon in den 50er Jahren mittendrin: Harald Bruckmann und Karl-Peter Fendel. Auch heute feiern die Beiden noch gerne mit Gästen aus nah und fern. Der Spielplatz musste weichen, als 1962 der ursprüngliche Standort bebaut wurde. Obwohl die Stadt zeitnahen Ersatz versprach, vergingen doch 24 Jahre. Auf dem Gelände des heutigen Spielplatzes war zunächst der evangelische Kindergarten vorgesehen. Die Jona-Gemeinde hatte jedoch inzwischen längst an anderer Stelle ihre Kita errichtet.

Zähe Verhandlungen

Nach zähen Verhandlungen war es erst 1986 endlich soweit, die Siedler konnten Ackerland in ein wahres Paradies für Kinder verwandeln. Helmut Barrenberg wohnt am Zahnrad und denkt noch heute an die harte Maloche: Wege anlegen, Flächen plattieren, Bänke und Spielgeräte aufstellen: „Es sind fast 7.000 Quadratmeter Grundstück. Das war viel Arbeit. Ausbaggern, Schotter stampfen, dann blieb noch der schwere LKW stecken. Es sind so viele Erinnerungen, mit allen Aufs und Abs.“ Auch seine Frau erinnert sich: „Da haben wir 4.000 Arbeitsstunden geleistet und 1.400 Pflanzen gesetzt.“ Seit 1936 wurden von der Siedlergemeinschaft Feste und gemeinsame Ausflüge organisiert, Edith Barrenberg steht auch für ein weiteres Kapitel des Siedlerlebens. 1976 wurde nämlich eine Tanzgruppe gegründet. Leiterinnen der Kindertanzgruppe waren Erika Streit und Jutta Lobe, die Jugendtanzgruppe wurde von Ingeborg Sobottka und Edith Barrenberg geführt. Pfarrer Maßner stellte für Proben den Gemeindesaal zur Verfügung. Es gab bejubelte Auftritte im Kolpinghaus, in Altenheimen, in der Gruga und sogar in Kamp-Lintfort. Die Heidhauser Tanzgruppe bestand bis Mitte der 80er Jahre.

Erster Spatenstich

Doch zurück zum Spielplatz. Am 21. Juni 1986 wurde eine Flasche mit der Gründungsurkunde vergraben, der erste Spatenstich blieb dem damaligen Bezirksvorsteher vorbehalten, der sich für „seinen“ Spielplatz eingesetzt hatte. Hanslothar Kranz ist natürlich auch heute mit von der Partie, Ehrensache. Als Schirmherr des Spielplatzes übereicht er eine Spende und freut sich über die vielen Kinder und alte Bekannte. Auch sein Nachfolger ist da. Bezirksbürgermeister Michael Bonmann fühlt sich sichtlich wohl im Kreis der Heidhauser Siedler und verspricht, sich für eine dauerhafe Sicherung des Standortes stark zu machen. Rund um das große Spielmobil des Kinderschutzbundes toben die Kleinen über einen der am besten ausgestatteten Spielplätze in Essen. Die Kinderbeauftragte des Bezirks ist der Einladung gefolgt, mit Freuden und Freunden. Daniela Rittkowski schnappt sich deren Sohn und erobert mit ihm die Hüpfburg: „Aber nur ganz vorne. Er ist noch ein bisserl klein. Das Fest ist gut besucht und wirklich toll organisiert von den Paten.“ Die stehen zusammen. Karl-Peter Fendel ärgerte sich, dass in diesem Jahr das traditionelle Osterfeuer ausfallen musste: „Wir hatten fast kein Brennmaterial, da ausgerechnet genau eine Woche vorher ein städtischer Trupp das ganze Totholz aus dem Gebüsch geholt hatte. Allerdings hatten wir sowieso keine Helfer, von daher war die Absage richtig. Im nächsten Jahr wollen wir diese Tradition aber wieder fortsetzen.“ Harald Bruckmann berichtet von den Tücken des Alltags. Die Sitzbänke aus Eukalyptusholz hatten Pilzbefall: „Da bin ich mit dem Hochdruckstrahler ran und habe dann mit Eukalyptusöl gestrichen. Die sind jetzt wie neu.“ Es wird spät an diesem Abend, vieles ist zu besprechen. In gemütlicher Runde sitzen sie zusammen, wie schon die Siedler vor über 80 Jahren…

Wie schon vor 60 Jahren hatten die Kleinen auch diesmal Spaß beim Kinderfest. 
Foto: Bangert
Rund um das große Spielmobil des Kinderschutzbundes tobten am Brosweg die Kinder. 
Foto: Henschke
Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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