„Singen? - Immer nur mit Bonbon!“

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„Ich komme gerne nach Hause zurück - immerhin bin ich hier groß geworden“, erzählt der Werdener Musical-Darsteller René Roseburg und fügt lachend hinzu „ Wahrscheinlich bin ich der einzige Musical-Darsteller, der in seinem Heimatort auch die Ausbildung gemacht hat. Jeder hat mir im Vorfeld gesagt: Stell Dich ruhig an der Folkwang vor - da wirst Du sowieso nicht sofort genommen.“

Es sollte anders kommen. Aus hunderten Bewerbern wurden sechs für den Studiengang „Musical“ ausgewählt - René Roseburg war dabei. „Und das, obwohl ich so gut wie gar nicht tanzen konnte. Zwar habe ich im Vorfeld versucht, meinen Tanzfähigkeiten auf die Sprünge zu helfen. Aber gut ist sicherlich anders.“ Dass er trotzdem eine Chance bekommen habe, sei sicherlich der Ausrichtung der Folkwang Universität der Künste geschuldet. „Hier wird erkannt, ob die Bewerber Talent mitbringen. Das wird dann als Schwerpunkt gefördert - ohne andere, nicht so ausgeprägte Fähigkeiten, ganz außer Acht zu lassen. “ Früh - bereits im Kindergartenalter - habe er sein Interesse für Aufführungen und Inszenierungen entdeckt. „Ich war, glaube ich, ein komisches Kind. Sieht man Bilder aus der Zeit fragt man sich: Was macht er denn da? Ich habe mit meinen Freunden Aufführung gespielt und als Regisseur Anweisungen gegeben.“
Gesungen habe er auch gerne - ob im Chor oder unter der heimischen Dusche. „Meine Mutter hat mir dann empfohlen: ‚Frag doch mal jemanden, der beruflich was davon versteht - zum Beispiel an der Folkwang Universität.‘“ Ich habe einer gestandenen Gesangslehrerin vorgesungen. Ihr Urteil: Da kann man was draus machen - es reicht auf jeden Fall für mehr als die dritte Mozartkugel von rechts oder den Tannenbaum auf der Bühne. Und da ich auch etwas mit Schauspielerei machen wollte, war das Genre Musical genau das richtige für mich.“

Bereits während des Studiums erhielt er sein erstes Engagement. „Spätestens nach zwei Jahren ist man heiß auf die Bühne - möchte nicht mehr nur Theorie. Ich habe mich bei „Les Miserables“ in Duisburg vorgestellt - und bin prompt genommen worden. Das war eine tolle Erfahrung .“
An vielen Produktionen hat der Werdener seitdem teilgenommen, stand unter anderem mit „Tanz der Vampire“ in Stuttgart und „She loves me“ in Bielefeld auf der Bühne. „Jede Produktion für sich war toll - teilweise aber auch sehr anstrengend. Da muss man auf seine Stimme achten. Und ich hab noch einen Tick - ich singe prinzipiell nur mit Bonbon, genauer gesagt mit Isla Moos, Die sind schön flach - kann man unter den Gaumen kleben!“
Zur Zeit arbeitet Roseburg an verschiedenen Soloprojekten, ist unter anderem auch auf Tournee und hat seine Liebe für den Tango Argentino entdeckt„Der morgige Abend im Bürgermeisterhaus liegt mir dabei ganz besonders am Herzen. Bei ‚Once upon am Musical‘ stehe ich mit Freunden aus meiner Jugend auf der Bühne. Natasha Hutchinson war Assistentin der English Drama Group an meiner Schule und hat mich in meinem Bühnen-Bestreben sehr unterstützt. Erst vor einiger Zeit habe ich erfahren, dass sie später ebenfalls eine Musical-Ausbildung in England absolviert hat. Hier in Werden, wo wir uns vor über 20 Jahren kennengelernt haben, gemeinsam auf der Bühne zu stehen - davon musste ich sie nicht lange überzeugen.“ Freuen darf man sich ab 20 Uhr im Bürgermeisterhaus auf eine spannende Mischung aus klassischen Musical-Songs der 20er und 30er Jahre aber auch auf moderne Stücke - los geht es heute um 20 Uhr - einige Karten gibt es noch an der Abendkasse.

Autor:

Julia Colmsee aus Essen-Süd

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