"Pott sei Dank", dass es Sermin Kayik gibt!
„Pott sei Dank - Hans Puvalski ist Kanzler“ heißt die neue Produktion, mit der das Freudenhaus-Ensemble derzeit das Publikum verzaubert. Magisch wird‘s nämlich, wenn Sermin Kayik als gute Fee über die Bühne schwebt. Der KURIER traf die junge Mimin schon während der Proben.
In langen Nachtgewändern torkeln die Schauspieler über die kleine Bühne des Theater Freudenhaus, Westfalenstraße 311. Eine junge Frau schlüpft schnell aus ihrer Robe und kommt lächelnd auf mich zu. Sermin Kayik spielt die gute Fee im neuen Ruhrgebiets-Spaß aus der Feder von Freudenhaus-Intendant Markus Beutner-Schirp, der auch selbst Regie führt.
Seit der Wiederaufnahme von „Hochzeit a la turca“ im Jahr 2006 ist die 30-Jährige Mitglied des Ensembles. „Ich bin durch ein Inserat auf das Theater Freudenhaus aufmerksam geworden. Ich kannte das Stück bereits, habe vorgesprochen und bin bis heute geblieben“, lacht Sermin Kayik. Geblieben sei sie, weil sie sich hier einfach wohlfühle. Tolle Kollegen habe sie hier auf und hinter der Bühne und eine Möglichkeit gefunden, das Ruhri-Leben auf der Bühne zu zeigen.
Ruhri durch und durch ist Sermin Kayik nämlich. In Wattenscheid geboren und aufgewachsen zog es sie zunächst „nur“ nach Bochum und Köln. „Schon mit 17 habe ich mit Freunden eine Tourneetheatergruppe gegründet. Wir haben drei Jahre lang jedes Jahr ein türkischsprachiges Stück produziert und mehrsprachig war auch meine Mitarbeit am Kölner Arkadas-Theater“, erinnert sich die junge Schauspielerin an ihre Anfangsjahre zurück. Auch an einer Schauspielschule hat sie sich beworben, aber in dem Jahr suchte man wohl gerade nicht „nach meinem Typ“. Den Kopf hat sie nicht in den Sand gesteckt, sondern ihren heutigen Beruf von Profis erlernt. „Während meiner Zeit am Theater Total in Bochum habe ich alle Abteilungen durchlaufen. Über Schauspiel und Tanz bis hin zur Kostümschneiderei und der Technik habe ich dort alles kennengelernt und wurde von den Regisseuren unterrichtet“, so Sermin Kayik.
Heute ist sie nicht nur in der neuen Komödie „Pott sei Dank - Hans Puvalski ist Kanzler!“ im Theater Freudenhaus zu sehen, sondern auch in „Herr Scheitel sein Halbmondsalon“ und „Budenzauber“. In Wattenscheid ist Sermin Kayik auch weiterhin daheim und dass sie das Leben vor der Haustür einfangen und immer wieder auf der Bühne zeigen kann, das liebt die schwarzhaarige „gute Fee“ besonders an der Ruhrpott-Bühne. „Bevor ich ans Freudenhaus kam, habe ich nie selbst Pott gesprochen“, lacht sie. Bei den Proben zur neuen Produktion fiel es ihr allerdings richtig schwer auf den liebgewonnen „Dialekt“ zu verzichten. „Ich muss diesmal Bühnendeutsch sprechen und dazu noch in Reimen“, seufzt sie. „Und dass, obwohl alle anderen schön Pott sprechen.“ Das sind ja Aussichten! Aber um was geht‘s denn in „Pott sei Dank“ eigentlich? „Es ist ein Märchen“, beschreibt Sermin Kayik. Die Geschichte ist schnell erzählt: Ein überirdisches Wesen - Sermin Kayik - kommt ins Ruhrgebiet zu Hans Puvalski (Frank Schneider) und möchte ihm Wünsche erfüllen. Doch das ist gar nicht so leicht! Denn Puvalski wünscht sich die absurdesten Dinge und treibt die hübsche Fee schnell zur Weisglut. Letztendlich wird er aber doch noch Kanzler und durchläuft eine unglaubliche Entwicklung - natürlich in guter, alter Freudenhaus-Manier - Lachen, bis die Bauchmuskeln wehtun ist also garantiert. Wer sollte sich das Stück anschauen? „Alle, die neugierig geworden sind und skurille Figuren erleben möchte, die eine Verwandlung durchmachen“, lädt Sermin Kayik abschließend ein.
Aktuelle Termine unter: www.theater-freudenhaus.de
Autor:Mareike Schulz aus Essen-Steele |
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