Mit Leidenschaft für Werden

Werbering-Vorsitzender Andres Göbel dankte Rolf Sachtleben.
Foto: Henschke
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Werdener Werbering ehrte den scheidenden Geschäftsführer Rolf Sachtleben

Da stand dieser im wahrsten Sinne große Mann ein bisserl verloren in der Ecke und nahm sichtlich gerührt die Ovationen hin. Rolf Sachtleben hat viel bewegt in und für Werden.

Der Werdener Werbering tagte im Löwentaler Dolcinella und hatte so einiges auf der Tagesordnung stehen. Denn der Verein steht vor großen Veränderungen. Rolf Sachtleben gab am 1. September sein Amt des Geschäftsführers weiter an Klaus Strehlau. Anlass für den Vorsitzenden Andreas Göbel, für die letzten 15 Jahre zu danken. Dies tat er nicht ohne Bewegung in der Stimme: „In all‘ den Jahren hatte ich den Kopf frei. Rolf hat sich gekümmert. Ich danke Dir ganz herzlich für Deine Arbeit.“ Der Dank kam mit einem überdimensionalen Gebäckbild, welches die vielfältigen Aktivitäten Sachtlebens wie Ruhrperlen oder Dingerkushaus widerspiegelt und ihn auf einem Liegestuhl platziert. Doch wird es kaum Ruhestand für diesen Menschen geben. Er war ja damals schon fast in Rente, als ihn Reinhold Klöcker anrief. Erstes Projekt war der 1. Werdener KunstTag. Kunst in Geschäften ausstellen, um die Kunst zu den Menschen und die Menschen in die Läden zu bringen. Nun der Wachtwechsel: „Ich bin froh, dass Klaus mein Nachfolger ist und wünsche ihm viel Glück. Es war eine tolle Zeit. Es ist eine tolle Zeit. Wir haben so viele Möglichkeiten.“ Sachtleben steht dem Werdener Werbering aber noch beratend zur Seite und wird weiterhin federführend für die Märkte und die Fête de la musique sein. Auch will er sich verstärkt um das Thema Tourismus kümmern. Er endete mit einem Plädoyer für „noch mehr Leidenschaft für Werden“.

Ein neuer Name

Vorsitzender Andreas Göbel hatte noch ein weiteres Anliegen: „Der Werbering hat in den vergangenen Jahren immer wieder Probleme gehabt, seine Meinung dort zu äußern, wo Menschen nicht Kaufleute waren. Wir sind aufgrund unseres Namens nicht weitergekommen, wo es um bürgerliches Engagement ging. Es muss aber auch uns darum gehen, unser Umfeld lebens- und liebenswert zu erhalten. Da dürfen wir nicht außen vor stehen.“ Schon jetzt ließe die Satzung Privatpersonen als Mitglieder zu, nun solle ein neuer Name noch mehr Offenheit demonstrieren. Das sahen die Mitglieder genauso. Doch der Vorschlag „Wir in Werden“ fand Gegenrede. Buchhändler Thomas Schmitz sah eine abgedroschene Beliebigkeit, die einen eher in sich geschlossenen Kreis andeute. Sein Gegenvorschlag war daher „Offen Werden“. Zunächst sollen die Mitglieder Namensvorschläge machen und dann im Frühjahr abstimmen. Die Zusammenarbeit mit dem Werdener Bürger- und Heimatverein soll verstärkt werden. Beim Saubermann und der öffentlichen Toilette am Markt gibt es sie schon, auch beim Ludgerusbrunnen. Oft seien sich beide Vereine sehr nah, erste Gespräche mit der Heimatverein-Vorsitzenden Martina Schürmann verliefen vielversprechend. Eine Möglichkeit sei eine zentrale Stele vor dem Rathaus, mit Stadtplan und Einkaufsführer.

Doch ein Hotel?

Geschäftsführer Klaus Strehlau berichtete über erste Schritte und präzisierte seine Ideen. Nach einer Sitzung bei der Essener Marketing Gesellschaft seien im Fragen geblieben: Der Oberbürgermeister Thomas Kufen drängt darauf, dass die Mittelzentren und der Tourismus gestärkt werden. Gleichzeitig verpasst die Verwaltung eine einmalige Chance im Löwental und verwirft den Gedanken eines Hotels? Das passt doch nicht zusammen.“ Daher der offene Brief an den Essener OB mit der Bitte, doch noch mal alles zu überdenken. Auf dem Gelände des Kardinal-Hengsbach-Hauses seien Freiflächen, die das Bistum für eine Kita bereitstellen könnte.
Am Donnerstag, 8. November, wird die Werdener Weihnachtsbeleuchtung eingeschaltet, dazu gibt es einen verkaufslangen Abend. Weitere Pläne gibt es etliche, so soll es zukünftig eine Art Stadtteilfest mit Niveau geben, für das noch ein passender Termin gefunden werden muss. Denkbar auch ein Feierabendmarkt und längere Öffnungszeiten. Jutta Lorenz stellte die Überlegungen zu einer Modenschau im nächsten Mai vor, mit einem 80 Meter langen Laufsteg quer durch die Werdener Altstadt und verkaufslangem Abend. Silke Kozjak und ihr Partner Peter Funk erläuterten ein von ihnen entwickeltes und initiiertes Konzept eines etwas anderen Gutscheins. Der WerdenTaler kann ausschließlich in Werden und nur in ausgewählten Unternehmen erworben und wie ein Geldschein verwendet werden. Er kann mit Rabatten und Spendenaktionen für soziale Projekte verbunden werden. Ein außergewöhnliches Präsent zu besonderen Anlässen, welches zugleich die Kaufkraft in Werden hält. Bei den anwesenden Kaufleuten herrschte durchaus Interesse an dieser pfiffigen Idee.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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