Interview mit Markus Majowski und "Scoop"

Markus Majowski, dieser Name ist unweigerlich mit der Sat.1 Sketch Comedy „Die Dreisten Drei“ verbunden. Und wer den Namen tatsächlich nicht zuordnen kann, der kennt auf jeden Fall das Gesicht. Richtig, er war viele Jahre DER Telekom-Verkäufer schlechthin und erheiterte uns in jeder Werbepause.

Obwohl er auch in ernsten Rollen glänzen kann, bringt er im Theater im Rathaus das Publikum lieber zum Lachen. In „Das Heimspiel“ verkörpert er den abgehalfterten Journalisten Scoop, der mit zwei anderen Männern auf dem Abstellgleis eine Wohngemeinschaft gründet und daraus ein ganz besonderes Altersheim werden lässt.
Der STADTSPIEGEL traf sich mit Markus Majowski zum Gespräch sozusagen von Journalist zu Journalist. Das Interview verselbstständigte sich zwischendurch und scheinbar war eine dritte Person mit am Tisch ...

STADTSPIEGEL: Welche Frage würde Scoop Markus Majowski als erstes stellen?
Majowski: „Guten Tag, wie geht es Ihnen? Sie sind mal wieder hier in der Stadt. Das Leben ist komisch, hatten Sie heute schon was zu Lachen?“

STADTSPIEGEL: Und Ihre Antwort darauf?
„Oh ja. Es ist ein wunderbarer Tag. Ich habe mich richtig ausgeruht, den Tag verbummelt. Und dann hatte ich vorhin ein ganz schönes Telefonat mit meinem Sohn, der mir „Pirates of the Caribbean“ auf dem Klavier vorgespielt hat. Schließlich bin ich durch das stürmische Essen zum Theater gelaufen, wobei es meinen Schirm zerlegt hat, und darüber konnte ich herzhaft lachen. Jetzt freue ich mich auf meine Kollegen und das Stück „Das Heimspiel” heute Abend.“

SRADTSPIEGEL: Was würde Scoop über „Das Heimspiel“ schreiben?
„Eine knackige, amüsante Komödie, die ruhig an der einen oder anderen Stelle etwas mehr Tiefgang vertragen könnte. Aber die Leute im Theater sollen sich ja amüsieren und nicht durch eine Problematik wie zum Beispiel Alkoholsucht, die nur am Rande erscheint, vom Lachen abgehalten werden.“

Scoop: Und wie halten Sie es mit dem Alkohol, Herr Majowski? Geben Sie sich dem Genuss von gutem Wein hin oder bleiben sie lieber beim Tee?
„Da haben Sie es auf den Punkt gebracht: Ich trinke tatsächlich lieber Tee statt Alkohol. Und ich appelliere an die Jugend, die Finger vom “Komasaufen” zu lassen. Wenn man den Genuss wählt, sollte man es eben nicht übertreiben. Eine wirklich schwere Sucht ist kaum noch zu bekämpfen. Man ist ihr einfach ausgeliefert und kann sich nur noch mit Abstinenz und festem Glauben auf Dauer am Leben halten.“

Scoop: Sie sind doch Komiker, jetzt sagen Sie doch lieber mal was Lustiges...
„Was Lustiges? Na, ich freue mich hier in Essen zu sein. Mein Vater hat an der Folkwang Universität der Künste studiert. Er ist in Herne geboren und in Dorsten aufgewachsen. Ich habe einen eindeutig positiven Bezug zu Land und Leuten!“

Scoop: Ah, dann freuen sie sich bestimmt, zurück bei ihren familiären Wurzeln zu sein?
„Ja natürlich. Es ist etwas ganz besonderes für mich, Blumen auf das Grab meiner Großeltern in Dorsten zu stellen. Und ich werde die drei Wochen am Stück hier genießen. Eines meiner Highlights wird sicherlich ein Spaziergang auf dem Ruhrwanderweg sein. Im Märchenwald, wo die Bäume aussehen wie Märchenfiguren. Die bunten Blätter fallen im Takt und das durchdringende Rascheln ist wie eine Symphonie.“
Scoop: „Mein Gott, schon wieder so philosophisch. Was ist denn mit ihrer Familie in Berlin? Die fehlt ihnen doch sicher, so weit weg wie sie ist?
„Natürlich fehlt sie mir, aber ab Dezember bin ich vier Wochen am Stück zu Hause. Und das ist sehr schön. Ich bin eine Berliner Pflanze, da gehör ich einfach hin. Aber wenn mich der Ruf eines guten Theaters ereilt, von wo auch immer, dann folge ich dem gerne. Wenn es passt!“

STADTSPIEGEL: Wie begegnen Sie Journalisten, die so auftreten wie Scoop?
„Scoop ist ein verzweifelter Typ, der nur versucht, seinen Job zu machen. Ich habe sogar ein bisschen Mitleid mit ihm. Aber er steht sich selbst im Wege, nicht nur wegen des Alkohols, sondern auch wegen seines respektlosen Verhaltens. Intoleranz und Respektlosigkeit mag ich nicht. Scoop ist außerdem sehr kaltschnäuzig, will so seinen festen Arbeitsplatz bei der Zeitung zurück, aber das Ziel heiligt eben nicht alle Mittel. Ich würde ihn nicht so nah an mich heranlassen. Dem Scoop verzeiht man das Auftreten nur, weil er trotz alledem auch ein warmes Herz hat.“

STADTSPIEGEL: Welche Schlagzeile wird man demnächst über Markus Majowski lesen?
„Majowski mit Soloprogramm in Berlin“ und „Majowski veröffentlicht Kinderbuch“. Ich habe mein Soloprogramm „Icke! Und die Macht der Frauen“ in der Provinz erfolgreich getestet. Nächstes Jahr bin ich damit in Berlin und später auf Tournee. Es ist eine humorvolle und zugleich besinnliche Reise durch mein Leben mit Abstechern in die Welt der Medien. Im Frühjahr erscheint mein erstes Kinderbuch „Vom Fischermann und seinem Sohn Mütze Rocco“. Das wird ich gleichzeitig auch als Hörspiel herauskommen.“

STADTSPIEGEL: Welche Überschrift würde Scoop diesem Interview geben?
„Herzlich und beispiellos - Der Majowski schaut nach vorn.“

Autor:

Melanie Berg aus Essen-Süd

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