Im Werdener „Atelier Villa Wiese“ lernen Kinder den Umgang mit Form und Farbe

Früh übt sich, wer ein Meister werden will. Hauptsache, es macht den kleinen Nachwuchskünstlern auch Spaß!
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Atelier Villa Wiese

Hoch über Werden thront die Villa Wiese. Unterhalb des ehrwürdigen Hauses liegt, ein wenig versteckt, das Reich von Huda Neugebauer. Ein großer Garten, darin ein lichtdurchfluteter Raum, „hier sollte ursprünglich ein Schwimmbad entstehen“. Ein verträumtes Fleckchen Erde.

Jetzt nutzt die Mal- & Kreativschule diesen auf den ersten Blick sympathischen Ort, hier wird Kindern die manchmal große, aber eben manchmal auch ganz ganz kleine Welt der Kunst näher gebracht. Eine entspannte Atmosphäre mit künstlerischem Einschlag ist die ideale Umgebung für den gemeinsamen Gang von „Lehrerin“ und „Schülern“, in die spannenden Möglichkeiten künstlerischen Schaffens einzutauchen.

Diplom-Sozialpädagogin

Die studierte Diplom-Sozialpädagogin Huda Neugebauer kam als 5-Jährige aus Beirut nach Deutschland, begann vor sechs Jahren mit Öl- und Acrylmalerei und nahm 2010 das Studium der Malerei und Grafik an der Freien Akademie der bildenden Kunst in Kupferdreh auf. Nun möchte sie die Kreativität von Kindern ab drei Jahren fördern. Spannend müssen die Themen sein - gezielte Anleitung ist genauso wichtig wie eine warmherzige und wohlwollende Unterstützung der jungen Künstler. Denn es ist noch kein Rembrandt vom Himmel gefallen! So entfaltet Huda Neugebauer gemeinsam mit den Kleinen den komplexen Kosmos des „Kunst-Schaffens“. Nicht nur verschiedenste Techniken, auch vielfältige Materialien sollen bei den Kindern den „Knopf der Erkenntnis“ drücken, welcher der unzähligen Wege im Garten der Kunst der ihre sein könnte. Es beginnt mit Zeichnungen, Malerei, aber auch das plastische Werk wird nach und nach ins Programm eingebunden. Wenn es draußen endlich wärmer wird, begibt sich Huda Neugebauer mit dem Kindern auf Suche nach ansprechenden Gegenständen, die künstlerisch gestaltet werden können: „Das können Steine sein, Blätter, Stöcke, alles, was uns die Natur bietet!“

Bewusstsein entwickeln

Huda Neugebauer lässt ihre langjährigen Erfahrungen als Sozialpädagogin in ihre Arbeit mit den Kindern einfließen und weiß: „Kinder brauchen Gelegenheiten, müssen selbst erproben. Nur so entwickeln sie ein Bewusstsein für Farbe und Form. Außerdem verbessern sie so ihre feinmotorischen Fähigkeiten!“ Wie auf Befehl liefern die Kleinen sofort ein Beispiel aus der Praxis. Das so heiß begehrte bunte Glitzerpulver versteckt sich in einem Röhrchen, welches mit einem etwas „trickigen“ Verschluss geschützt wird. Da nimmt es nicht wunder, dass beim ersten Versuch reichlich davon auf den Boden rieselt. Der zweite Versuch läuft nicht viel besser. Dann hat Lina den Kniff raus, ab sofort kann sie sparsam mit dem Material umgehen, Huda Neugebauer versucht, streng zu wirken: „Sonst haben wir nächste Woche nichts mehr davon übrig!“

Der "Kinderkleber"

Jetzt greifen gleich zwei junge Künstler gleichzeitig nach der Flasche mit dem „Kinderkleber“. „Kinderkleber“? Huda Neugebauer muss lächeln: „Der Heißkleber ist mir vorbehalten, wir nennen ihn die ‚Zauberpistole‘!“ Gibt’s jetzt Ärger? Nein, Emilia und Tamino einigen sich, auch dies ist ein Ziel der Kreativschule: „So wird - fast beiläufig - Kommunikation gefördert, soziale Kompetenz erreicht und letztlich sogar das Selbstbewusstsein gestärkt.“ Hannah kommt aus dem Urlaub, war bei ihren Cousinen. Sofort hat sie ein Bild gemalt, auf dem sie Alle Platz finden, mit erstaunlich exakten Details. Als nächstes zeichnet Hannah ihr Kuscheltier Ronja, versucht sich an der richtigen Perspektive, ändert mithilfe von präzisen, aber unaufdringlichen Verbesserungsvorschlägen der „Lehrerin“ immer ein wenig ab: „Gut machst Du das! Schau mal, wie siehst du die Pfoten? Müssen die nicht etwas weiter rechts sein?“ Immer neue Varianten werden angelegt, mit großer Intensität und Konzentration bewegt sich Hannah auf das „richtige“ Bild ihres Lieblings zu. Die Kunstwerke werden getrocknet, notfalls konserviert, damit die stolzen Erschaffer sie gefahrlos mit nach Hause nehmen können. Daheim dürfen Mama und Papa dann staunen, was ihre kleinen Helden so Erstaunliches zu Wege gebracht haben.

Ausstellung beim Werdener Kunsttag

Es ist immer wieder ein großer Moment, wenn ein Künstler der „Öffentlichkeit“ sein Werk präsentiert. So werden Huda Neugebauer und ihre Nachwuchs-Picassos natürlich am 10. Werdener Kunsttag im Juni teilnehmen: „Unsere erste eigene Ausstellung. Wie aufregend!“ Doch hier steht nicht nur das Ergebnis im Vordergrund, sondern auch der spielerische Umgang mit Farbe, Pinsel und Stiften, das Erleben unterschiedlicher Materialien und Techniken. Huda Neugebauer erläutert ihr Konzept: „In meinen Kursen geht es besonders um Phantasie, Offenheit und Kreativität jedes einzelnen Kindes. Das einzelne Kind und seine Ideen sehen, bestärken, Experimente wagen, seinen Gefühlen vertrauen. Das ist mir wichtig.“

Kontakt:

Weitere Informationen erfährt man telefonisch unter 0160-90326683 oder auf der Homepage „www.atelier-villa-wiese.de“.

Anfahrt:

Aufgrund ihrer zentralen Lage am Wilhelm-Bernsau-Weg 2, oberhalb des Werdener S-Bahnhofes, ist die Mal- & Kreativschule „Villa Wiese“ aus allen Stadtteilen mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut zu erreichen. Für Autofahrer stehen ausreichend Parkmöglichkeiten zur Verfügung.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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