Helden des Alltags: Marion Hartlap aus Fischlaken
„Dafür, dass unser Verein ‚Ellis Freunde‘eigentlich ein kleiner Verein ist, haben wir doch recht viel erreicht“, zieht Marion Hartlap aus dem Vorstand des Fördervereins, der maßgeblich seit 25 Jahren die Kinderstation des Elisabeth-Krankenhauses unterstützt, eine Bilanz. Wer dieser einzigartigen Station einen Besuch abstattet, der weiß auch sofort, was sie meint!
Und dabei war der Start alles andere als einfach. „Zur Geburt unseres Sohnes Jan war ich im Elisabeth-Krankenhaus - so kam der erste Kontakt zustande. Ich war auf der Suche nach einem Kinderarzt - und fand einen in der Chefärztin der Kinderstation. So kam es, dass wir öfter vorbeischauten. Das war die Zeit des Irakkrieges und des Umbruchs in Rumänien - viele Kinder aus diesen Ländern wurden ebenfalls hier behandelt - und ich bekam sie einfach nicht mehr aus meinem Kopf. Da müssen wir doch helfen - ganz einfach und unkompliziert.“ Also packten sie und Sohn Jan einige Spielsachen und Kleidungsstücke zusammen und trugen sie ins Krankenhaus. „Tja - so ging es los. Wir wollten spontan helfen und fanden auch einige Mitstreiter - der Förderverein ‚Pumuckls Freunde‘ wurde von insgesamt sieben Leuten gegründet. Das war vor 25 Jahren - und vor uns lag viel Arbeit!“
"Arme Kinder in Essen? Das gibt es nicht!"
Arme Kinder in Essen - das gibt es doch gar nicht! Oft wurde Marion Hartlap mit diesem Vorurteil konfrontiert - ließ sich davon allerdings mitnichten unterkriegen. 2002 erhielt das Elisabeth-Krankenhaus seine neue Kinderstation, die ohne den Förderverein in dieser Form sicherlich nicht möglich gewesen wäre. Bunte Farben, ein üppiges Spielzimmer, ein großer Fesselballon und die liebevoll gestaltete Dachterrasse - ganz abgesehen von einigen medizinischen Geräten, dem Aufwachzimmer, dem Eltern- oder dem Intensivzimmer - alles finanziert aus den Mitteln des Fördervereins. Das ein Mal im Jahr stattfindende Sommerfest zu Gunsten der Station ist bereits stadtweit bekannt. Auch prominente Unterstützer konnte der Verein für seine Arbeit gewinnen - so wurde Olaf Thon Pate eines Zimmers auf der Station und Oliver Bierhoff Pate des kleinen Esam - eines Patienten aus dem Jemen.
Prominente Unterstützer: Olaf Thon und Oliver Bierhoff
Mittelweile nennt sich der Verein „Ellis Freunde“ - aus urheberrechtlichen Gründen. „Eine wirklich lange Geschichte - aber jetzt werden wir wohl in Ruhe weiterarbeiten können.“ Und genug zu tun gibt es eigentlich immer. „Natürlich - wir sind eigentlich nie fertig. Kürzlich haben wir ein Benefiz-Golf-Turnier in Gelsenkirchen organisiert - natürlich zu Gunsten der Kinderstation.“ Regelmäßig führt Marion Hartlap außerdem Interessenten über die Kinderstation, erklärt, demonstriert und stellt vor. „Die Leute, die uns ihr Geld spenden, sollen natürlich wissen, was der Verein damit anstellt.“
Das ganz besondere Auge für die kleinen Patienten verliert sie dabei nie. „Wir arbeiten ja für die Kinder - und wenn beim Gang über die Station dann so ein kleines, zweijähriges Mäuschen stehenbleibt und einen mit großen Augen anstrahlt - mit Kopfverband und Zugang - dann geht mir das nicht aus dem Kopf. Dann muss ich nachfragen: Wer ist das kleine Mädchen? Kann ich was für sie und ihre Eltern tun? Für die kleine Leni haben wir einen Schlitten organisiert - und damit einen Herzenswunsch erfüllt. Manchmal ist es eben auch ganz einfach, das Helfen!“
Autor:Julia Colmsee aus Essen-Süd |
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