Gymnasium Werden: Wissenschaft als Abenteuer
Die Science plus-Klasse 7b des Gymnasiums Werden und ihre Klassenlehrerin Cornelia Küpper sind zur Zeit auf großer Fahrt. Die Naturwissenschaftsklasse erkundet für fünf Tage auf der Nordseeinsel Spiekeroog den Nationalpark Wattenmeer.
Bei geführten Wattwanderungen erforschen die Gymnasiasten den Lebensraum des Unesco-Weltnaturerbes und beobachteten, wie Muscheln und Krebse im Wattboden ums Überleben kämpfen. Auf einer Kutterfahrt fischen die jungen Forscher Meerestiere aus der Nordsee und untersuchen sie. Dabei ist den Werdenern mit dem Knurrhahn ein seltener Fisch ins Netz gegangen, der auf dem Meeresboden lebt. „Wissenschaft wird auf diese Weise zum Abenteuer“, erläutert Lehrer Oliver Hermann, der die Klasse ebenfalls begleitet.
Die Fahrt nach Spiekeroog ist nur eine Station außerschulischer Lernorte für die Science plus-Klassen am Gymnasium Werden. Neben Assel- und Wasserprojekten auf der Brehminsel, Besuchen bei „Schule Natur“ in der Gruga, dem Alfried-Krupp-Schülerlabor, dem kältesten Ort in Bochum, oder im Tierpark Bochum können die Schüler eine Menge Informationen und Erfahrungen sammeln, wie es im normalen Unterricht kaum möglich ist.
"Naturwissenschaften fürs Gefühl"
Diese Erfahrungen stellen einen Kern für die Entdeckung der naturwissenschaftlichen Welt dar. „Naturwissenschaften sind nicht nur etwas für den Kopf, sondern auch für das Gefühl“, betont Pädagoge Hermann. Das betreffe besonders naturwissenschaftliche Phänomene. „Wer lässt sich nicht durch die Schönheit glitzernder Kristallen bezaubern oder fühlt sich nicht durch Blitz und Donner beeindruckt?“, fragt auch seine Kollegin Küpper.
Während die Siebtklässler an der Küste weilen, bereiten sich die nächsten Klassen auf ihre Klassenfahrten vor. Auf der Brehminsel übt momentan die Klasse 9e, wie man Zelte richtig aufstellt. Nächste Woche wird diese Klasse zusammen mit ihrem Klassenlehrer Henning Wiesemann eine Kanutour unternehmen. An jeder Station müssen die Zelte neu aufgebaut werden, insofern schade ein bisschen Übung nicht, so Wiesemann. Genauso treffen die Klasse 9c und ihr Klassenlehrer Carsten Enk Vorkehrungen für ihre Segeltour auf dem Ijsselmeer.
„Klassenfahrten sind ein wichtiger Bestandteil der Schulkultur“, erklärt auch Karsten Brill, Lehrer am Gymnasium Werden. Jüngere Kinder erkunden und erfahren die Natur und lernen dabei Teamfähigkeit. Sie verbessern zudem den Zusammenhalt in der Klasse und wachsen zusammen. Am Gymnasium Werden fährt jeder Schüler dreimal auf Klassenfahrt: zu Beginn der Schulzeit, in der Mittelstufe und mit dem Leistungskurs in der Oberstufe. Hinzu kommen Austauschfahrten zu Partnerschulen sowie spezielle Projekte wie zum Beispiel im kommenden Jahr eine Geschichtsfahrt nach Auschwitz und eine Chor- und Orchesterfahrt nach Rom. „Nach einer Klassenfahrt muss man meistens ein bisschen Schlaf nachholen“, schmunzelt Lehrer Brill. „Die Erinnerungen bleiben einem aber für immer.“
Autor:Julia Colmsee aus Essen-Süd |
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