Grausame Morde am Baldeneysee
Autor H. C. Scherf wird bei Haus Scheppen seine kultigen Ruhrgebiets-Thriller signieren
Ein Idyll mitten im Ruhrgebiet. Enten und Schwäne ziehen vorbei, still und friedlich ist es hier. Doch in der Tiefe lauert der Tod. Der Satan wütet am Baldeneysee.
Rings um die Ruine scheint die Zeit still zu stehen. In einer Urkunde von 1344 wird ein Gillburg von Scheppen als erster Herr des Anwesens erwähnt. An Haus Scheppen blickt H. C. Scherf über das Wasser. Hier mordet er kaltblütig und versenkt seine Opfer in den kalten Fluten. Und sagt: „Jeder ist ein Psychopath. Bei einem bricht es aus, beim anderen nicht.“
Als Autor höchst erfolgreicher Thriller muss er es ja wissen: „In jedem von uns steckt ein Mörder.“ Erst in Rente begann Scherf, Bücher zu verfassen: „Ich brauche Aufgaben. Und es erfüllt mich, wenn ich schreiben kann.“ Der in Essen geborene Autor mordet in Reihe: „Dabei sollte es zunächst ein einzelnes Buch werden. Es war ein Versuch, mich in ein neues Genre zu wagen.“ Der eine Versuch saß: „Die Leser mochten es.“ Absolute Hochspannung versprechen die inzwischen vier Bände: Bestens recherchiert, mit detaillierten Beschreibungen unmenschlicher und grausamer Morde. Im Debütthriller „Kalendermord“ treibt ein Serienmörder an der Isenburg sein Unwesen. In die finstere Welt des Drogen- und Menschenhandels führt „Der Serbe“ und bei „Mordtiefe“ werden Mädchenleichen im Baldeneysee entdeckt. Ein wahnsinniger Mörder hat sie dort als Trophäen gehortet. Der Band „Brandzeichen“ dreht sich um Satanismus. Dann sollte aber endgültig Ende sein: „Der vierte Band war als Abschluss gedacht. Aber die Fans forderten vehement eine Fortsetzung. Hier in Essen ist es fast Kult geworden.“ Doch Scherf wollte es genau wissen: „Ist das eigentlich zu viel des schrecklichen Mordens?“ Nein, antworteten die Leser: „Mach bloß weiter so.“ Also ist der fünfte Band in Arbeit und Scherf lächelt: „Ich bin schon beim siebten Kapitel und mitten im Kampf gegen die Mafia.“
Ein geläuterter Serienmörder?
Seinen Hauptfiguren widmet Scherf viel Aufmerksamkeit. Oberkommissar Sven Spelzer, Rechtsmedizinerin Dr. Karin Hollmann und Elmar Pehling sind ein höchst ungleiches Trio, das doch immer wieder umeinander kreist. Ihre menage à trois bleibt kompliziert. Besonders die Person Pehlings wird ambivalent geschildert und durchlebt im Laufe der Reihe eine überraschende Entwicklung. Ein geläuterter Serienmörder? Kann man da Verständnis zeigen? Schließlich schlummert in jedem von uns etwas Böses? Scherf weiß, wovon er da schreibt. Kniete sich in Recherchen über Satanismus, ging in Gefängnisse und erlebte „diese Spannung, die in so einer Viererzelle herrscht.“ Auch die Rechtsmedizin studierte Scherf intensiv: „Diesen Geruch des Todes kann man nicht beschreiben.“ Der Autor teilt sein großes Fachwissen mit dem Leser: „Woran erkennt man, wie lange die Leiche im Wasser lag? Und wie tief lag sie?“ Fundamentiert und schonungslos schreibt er über grauenhafteste Verbrechen. Doch der Mensch H.C. Scherf hat so gar nichts von einem finsteren Bösewicht. Er hat so manche Tiefe und persönliche Schicksalsschläge durch- und überlebt. Aber nun ist er zufrieden mit sich und seiner Welt und möchte die Freude darüber teilen: „Ich möchte Kindern etwas zu Gute kommen lassen, die nicht so viel Glück im Leben haben, wie ich es erlebt habe.“
Benefizveranstaltung für Kinder
Es soll eine Benefizveranstaltung werden, die H. C. Scherf am Sonntag, 23. September, bei Haus Scheppen abhalten wird. Im Imbissbereich am Hardenbergufer 389 wird Scherf ab 14 Uhr seine Bücher signieren: „Dass ich meine derzeit vier Bände genau hier an dem Ort anbiete, an dem auch meine Verbrechen stattfinden, verleiht der Sache natürlich noch einen zusätzlichen Reiz.“
Die dort angebotenen Bücher wurden speziell für diesen Anlass gedruckt und sollen je 9,99 Euro kosten. Von jedem verkauften Buch werden dann vier Euro gespendet: „Für eine tolle Organisation. Es handelt sich dabei um die von Motorradfahrern gegründete Biker4kids, welche mit einer großen Gruppe die Aktion mit allen Kräften unterstützen werden.“ Möglichst viel an Spendengeldern soll gesammelt werden, um dann den „Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst“ in Düsseldorf zu unterstützen. Auch in weiteren Veranstaltungen will der Autor sich mit Spenden aus Bucherlösen und Lesehonoraren in den Dienst von Kinderhilfswerken stellen: „Zu diesem Zweck veranstalte ich Autorenlesungen, zu denen auch prominente Lesepaten eingeladen werden.“
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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