Ganze Altstadt eine Bühne - Werbering-Geschäftsführer Rolf Sachtleben über das Fest der Sinne
Bis auf den letzten Drücker wurde noch an Details und Genehmigungen gearbeitet, nun läuft es, das erste Werdener „Fest der Sinne“: Rolf Sachtleben, Geschäftsführer des Werdener Werberings, blickt auf stressige Wochen zurück.
So hätte fast das Unwetter zu Pfingsten die Austragung gefährdet. Doch in enger Zusammenarbeit mit der Stadt wurden alle potenziellen Gefahren beseitigt, die Besucher können beruhigt die Werdener Altstadt aufsuchen.
Und was gibt es nicht alles zu bestaunen und erleben! „Ja“, schmunzelt der umtriebige Geschäftsführer, „das Programm ist umfangreich geworden, so viel Musik, Tanz, Kultur steckt in unserem Werden!“
Eigentlich wollte Großvater Sachtleben kürzer treten, gleich vier Enkeltöchter wollen vom Opa bespaßt werden: „Auch mein Tag hat nur 24 Stunden!“ Da lag es auf der Hand, den sehr erfolgreichen, aber in der Vorbereitung sehr aufwändigen „KunstTag“ nur noch alle zwei Jahre durchzuführen. Dies kam auch den Künstlern entgegen, die nun ein wenig mehr Muße haben, an neuen Werken und Zyklen zu arbeiten und dann alle zwei Jahre wirklich „Neues“ aus ihren Werkstätten präsentieren können. Für den 30. und 31. Mai 2015 ist der 11. KunstTag geplant.
Gut, der zweijährige Rhythmus für den KunstTag macht Sinn, das wäre geklärt. Doch schnell kam die Frage: „Was dann?“ Basierend auf den guten Erfahrungen mit „Leuchtendes Werden“ und den beliebten Wandelkonzerten kristallisierte sich, auch in Abstimmung mit Robert Weinsheimer von der Folkwang-Uni, schnell heraus, dass das Konzept einer „Gesamtbühne Werdener Altstadt“ Charme hat und entspannten Genuss ermöglicht.
Schlendern, genießen
Sachtleben hat es genau vor Augen: „Durch unseren schönen Ort schlendern, eine Viertelstunde bei einer Performance zuschauen, dann weiter ziehen, eine Tasse Kaffee trinken, ein kleines, aber feines Konzert genießen, in alten Büchern stöbern, den Gaumen streicheln, was gibt es Schöneres?“
Ja, auch die Schlemmergenüsse werden bestens vertreten sein, so gibt es vor dem Rathaus die Gelegenheit, bei Spitzenkoch Patrick Jabs, Delikatessen Hüls, Buena Vida und Sorelli‘s exquisite Speisen zu genießen. Sachtleben stellt klar: „Hier ist nicht die x-te Fressmeile geplant, auch hier geht es ums Kleine, aber Feine.“
Am Sonntag lässt der Werbering einen weiteren „Testballon“ steigen. Ein antiquarischer Büchermarkt rund um die Post spricht ein ganz besonders Publikum an: „Mal sehen, wie dieser Büchermarkt angenommen wird…“
Über allem stand für Sachtleben und seine Mitstreiter die Frage: „Wie kann man das alles organisieren?“ Über 20 Studenten der Universität der Künste brennen darauf, ihre Künste vorstellen zu dürfen. Blechbläser am Pelikanbrunnen, Musik in der Evangelischen Kirche und im Gartenhaus Dingerkus, vorm Café Werden, Tanz-Performance in der Hufergasse, Werden wird vibrieren.
Am Sonntag wird das Abteistädtchen förmlich vor Genüssen „explodieren“: Musik und Performance in den Gassen, von 13 bis 18 Uhr verkaufsoffene Geschäfte, eine Stadtführung mit H. J. Bresser, Märchen für Kinder, und vieles mehr. „Wie die Menschen dies alles annehmen, werden wir sehen. Ich freue mich jedenfalls auf den dreifachen Genuss!“
Der von der EVAG geplante „Anderthalbdecker-Bus“, der zwischen Werden und Kettwig pendeln sollte, entfällt zwar leider wegen eines technischen Defektes. So ist es ein wenig schwerer, die Kettwiger zu besuchen, die zeitgleich ihr Fest „125 Jahre Heimat- und Verkehrsverein“ feiern. Doch Sachtleben sieht Sinn in einer zukünftig verstärkten Zusammenarbeit mit den Nachbarn: „Die Bürger- und Heimatvereine machen es uns vor, unsere Gemeinsamkeiten mit Kettwig zu entdecken. Wir sind da in guten Gesprächen, aber auch das muss wachsen. Steter Tropfen höhlt auch hier den Stein!“
Den drohenden Hitzegewittern begegnet Sachtleben, der schon ganz andere „Stürme“ erlebt hat, mit stoischer Gelassenheit: „Damit müssen und werden wir leben!“ An strategischen Stellen werden große Zelte und Schirme aufgestellt, um Schutz bieten zu können. Doch insgeheim baut Rolf Sachtleben auch darauf, dass Ludgerus über sein Werden wacht und für gutes Wetter sorgt.
Ludgerus sorgt für gutes Wetter
Er selbst wird hin und her eilen: „Das Fest ist wie ein kleines Baby – wir müssen es zum Laufen bringen, in kürzester Zeit – wir kriegen das schon hin!“
Wenn dann Sonntagabend das große Finale mit Musik aus Südamerika und Europa verklungen ist, geht es für Rolf Sachtleben sofort weiter: „Dann gilt es, für den nächsten KunstTag ein Konzept zu erstellen, ein Thema zu finden, damit unsere Künstler sich entsprechend vorbereiten können…“
Wie war das noch mal mit dem kürzer treten, Herr Sachtleben?
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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