Folkwang Uni goes Bundesgesangswettbewerb in Berlin: Julian Culemann und die "Glorreichen Sieben" von Folkwang stellen sich der nationalen Konkurrenz
„Nun gibt‘s keine Wahl, Angst darf nicht mehr sein, ich muss ins Wagnis rein, nicht mehr zögernd sein“ - Musicalkenner wissen es schon, allen anderen sei gesagt diese Textzeile stammt aus „Dies ist die Stunde“ aus dem Musical „Jekyll und Hyde“.
Folkwang-Student Julian Culemann (22) wird ihn zwar nicht im Rahmen seines Halbfinal-Auftrittes bei den Junioren beim Halbfinales des Bundeswettbewerb Gesang in Berlin singen, doch einst öffnete er ihm beim Vorsingen die Tür zur Universität in Werden und inhaltlich passt er einfach perfekt als Motto für den bisher größten Auftritt in Culemanns Leben. „Der Text hat mir bisher immer Glück gebracht. Daher werde ich auch in Berlin immer wieder an ihn denken.“
Seit gut zwei Jahren ist der gebürtige Bonner in Werden heimisch, fühlt sich auch am Rande der Ruhr und an der Folkwang Uni pudelwohl und ist wenige Tage vor seinem bisher größten Auftritt noch erstaunlich ruhig. „Das ganz große Lampenfieber kommt bestimmt. Meistens erst in der heißen Phase direkt vor dem Auftritt. Daher denke ich, dass der in Berlin die besten Chancen hat, der seine Nerven im Griff hat und ausblenden kann, worum es geht und wer da alles im Publikum sitzt.“
"Das ganz große Lampenfieber kommt bestimmt. Aber sicherlich erst direkt vor dem Auftritt."
Anders noch als bei der Vorrunde im Theater in Hagen geht Culemann für das Halbfinale und erst recht für das Finale in Berlin davon aus, dass es stimmtechnisch kaum noch Unterschiede geben wird. „In Berlin werden die Besten von allen Musikhochschulen des Landes versammelt sein. Da kommt es auf jede Kleinigkeit an. Stimmlich muss es eh passen, der Auftritt muss sitzen und dann muss du auch entertainen können.“
Damit dies auch alles sitzt und die halbe Stunde Show von Julian Culemann wirklich zu seiner Stunde wird, hat er im vergangenen Semester an der Folkwang Uni vieles andere an Stoff in den Hintergrund gestellt und zusammen mit seinen Dozenten manchmal mehrere Stunden am Tag nur für den Auftritt beim Bundeswettbewerb Gesang. Im Programm von Culemann finden sich daher Klassiker wie „Ja, Schatz“ von Bodo Wartke oder „Lonely House“ aus Kurt Weils „Street Scene“. „Wir haben lange an der Auswahl der Lieder gearbeitet und ein stimmiges Programm von neun Liedern zusammengestellt. Davon werde ich in Berlin vier Singen und hoffen die Jury zu überzeugen.“
Doch sollte es nicht klappen, hat der 22-Jährige einen Plan B in der Tasche. „Dann komme ich nächstes Jahr bei den Senioren wieder und genieße Berlin. Ist doch cool.“ Doch bis es soweit ist, heißt es, um bei Jekyll und Hyde zu bleiben: „ Dies ist die Stunde, das ist der Tag, an dem ich nicht länger Angst und Zweifel in mir trag‘.“ Passender könnte ein Motto kaum sein. Da kann es mit dem Finale in Berlin nur klappen.
Nicht allein ist Julian Culemann in Berlin. Neben ihm haben sich im Juniorenwettbewerb (Jahrgänge 1989 - 1994) auch Anna Preckler, Julia Meier und Leonie Thomas für die Finalrunden in Berlin qualifiziert. Außerdem sind im Hauptwettbewerb (1983 - 88) Coline Hardelauf, Marie-Anjes Lumpp und Oliver Morschel von der Folkwang-Universität dabei. Sie alle überzeugten die Jury bei den bundesweiten Vorrunden und stellen sich nun in Berlin der nationalen Konkurrenz im Kampf ums Final-Ticket.
Autor:Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr |
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