Flammkuchen und Federweißer

Die traditionelle Herbstreise führte die AWO Werden ins Hessische. 
Foto: AWO Werden
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Die traditionelle Herbstreise führte die AWO Werden in den Naturpark Hoher Vogelsberg

Gut gelaunt reiste die Arbeiterwohlfahrt Werden nach Schotten im Herzen des erloschenen Vulkangebietes Vogelsberg. Von dort aus führten zahlreiche Exkursionen ins Hessische.

Schon auf dem Hinweg wurde eine größere Pause in Wetzlar eingelegt, mit einer geführten Stadtrundfahrt und anschließendem Rundgang, der die Stadtgeschichte näherbrachte. Der größte Arbeitgeber und gleichzeitig Förderer der Stadt ist und war die Optik-Firma Leitz. Hier erfand Oskar Barnak die weltberühmte Leica Kamera, deren Objektive auch heute noch in vielen Kameras verwand wird. Auch wurde das Lotte-Haus besichtigt, hier erlebte der junge Goethe seine erste Liebe. Es galt, sie literarisch zu verarbeiten, zwei Jahre später erschien sein Roman „Die Leiden des jungen Werthers“. Faszinierend ist auch der als gotisches Kirchenbauwerk unvollendet gebliebene Dom, welcher ein Stück Stadtgeschichte widerspiegelt. Der Wetzlarer Dom wird schon seit der Reformation von der katholischen und evangelischen Gemeinde gemeinsam genutzt. Dies konnte man anschaulich an umklappbaren Kirchenbänken zu den verschiedenen, konfessionellen Altären sehen. Nach der Führung war noch Zeit, bei Sonnenschein die Altstadt mit ihren mittelalterlichen Plätzen zu erkunden. Viele schöne Eindrücke später wurde das Parkhotel Schotten wurde.

Arme Mönche, reiche Kirchenfürsten

Die Barockstadt Fulda war das Ziel des nächsten Tages. Der Dom ist das Wahrzeichen Fuldas und die bedeutendste Barockkirche Hessens. Vor dem Dom mit seiner Bonifatius-Gruft warteten auf die Werdener zwei auskunftsfreudige Stadtführerinnen. Sie gaben eine Menge Beispiele von der Doppelmoral der Kirchenfürsten: „Die regierten auch als weltliche Fürsten und lebten in Saus und Braus in ihrem Prunkschloss. Im Gegensatz dazu waren die Franziskanermönche ganz arme Socken. Sie besaßen nicht mal Strümpfe.“ Das Schloss mit dem dazugehörigen sehr gepflegten Schlossgarten war herrlich anzusehen. Die teils gut erhaltene Altstadt wurden unterhaltsam erklärt. Da gibt es den historischen Marktplatz „Unterm Heilg Kreuz“, aber auch in eine Gasse, in der ein „Hexenturm“ ein Stück schwarze Geschichte symbolisiert. Auf dem Weg zurück nach Schotten gab es einen Halt beim Erlebnisberg „Hoherodskopf“ mit Sommerrodelbahn und Vogelpark. Leider hatte das Wetter einen gründlichen Strich durch die Rechnung gemacht und die eigentlich herrliche Aussicht über die Landschaft im Nebel versteckt. Um das Beste daraus zu machen, wurde kurzerhand in den Berggasthof mit „Panoramablick“ eingekehrt, zum Trost gab es Kaffee und Kuchen.

Abwechslungsreiches Programm

Auch führte der Weg nach Bad Orb. Hier wurde das Gradierwerkfest mit einer großen Oldtimer-Ausstellung gefeiert. Wer mochte, konnte durch das 155 Meter lange Gradierwerk laufen und die salzhaltige Luft einatmen. Eine wohltuende Pause. Auf dem Festplatz gab es ein abwechslungsreiches Programm. Da auch ein verkaufsoffener Nachmittag angeboten wurde, konnte nichts mehr schief gehen. Am vierten Tag ging es zur wunderschönen und sehr empfehlenswerten Altstadt von Limburg an der Lahn. Zwei originelle Altstadtführer waren ein Erlebnis für sich, brachten den AWO-Leuten ihre Stadt mit Herzblut näher. Auf eigene Faust konnte danach der berühmte Limburger Dom besichtigt werden. Hier schwebt der Geist des ehemals feudal regierenden Skandalbischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst durch die Luft. Mancher setzte sich bei Flammkuchen und Federweißen in eines der urigen Altstadtlokale. Am Abend gab es in Schotten im urgemütlichen Altstadtlokal „Ha-Jos` Bistro“ bei Musik und Tanz jede Menge Spaß. Der harte Kern blieb bis kurz vor Mitternacht.
Am Folgetag wurde Kurs auf die Universitätsstadt Marburg genommen. An der Elisabethkirche wurde die Bimmelbahn bestiegen, die zwei Stunden lang durch die schöne Altstadt bis hinauf zum Schloss fuhr. Alles Wissenswerte erfuhr man über den Bordlautsprecher: Die Geschichte der heiligen Elisabeth, der Besuch Martin Luthers zum Religionsgespräch, Marburg als älteste protestantische Universität der Welt. Rund ein Drittel der Bevölkerung sind Studenten, man begegnete ihnen überall. Später wurde mit einem Aufzug die Altstadt erreicht und man ließ sich in einem der zahlreichen Lokale nieder. Dann war schon wieder „Koffer packen“ angesagt.

Nach Köln und in den Pfälzer Wald

Auf dem Rückweg wurde noch die Besichtigung der Festung Ehrenbreitstein als Highlight eingestreut. Die Tour durchs schöne Lahntal litt zwar unter Dauerregen und gleich drei Umleitungen. Das alles tat aber der Stimmung keinen Abbruch, denn auf der Festung grüßte die Sonne mit einem herrlichen Blick auf Koblenz und Ehrenbreitstein. Weiter ging es immer am Rhein entlang, viele bekannte Weinorte säumten den Weg. Am frühen Abend erreichte die Reisegruppe wohlbehalten ihre Heimatstadt Werden.
Die nächste Reise geht vom 27. Mai bis 1. Juni 2018 in den Pfälzer Wald nach Hauenstein, Anmeldetag ist hier der 10. April 2018. Am 13. Dezember fährt die AWO Werden zum Weihnachtsmarkt nach Köln. Anmeldung im AWO Treff: Dienstags und donnerstags von 14 bis 18 Uhr und Samstag von 10 bis 13 Uhr. Auch Nichtmitglieder sind gerne gesehen. Die AWO-Infostände stehen am 11. und 18. November mit Waffeln, Marmelade und bunte Handarbeitssachen vor dem Werdener Rathaus.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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