Etwas tun, was anderen nützt

3Bilder

Soziale Kompetenz - weit mehr als nur ein modisches Schlagwort am Gymnasium Werden. Um einen Einblick in Sozialsysteme zu bekommen und die Motive für soziales Handeln besser verstehen zu können - darum ging es im vergangenen halben Jahr in der AG „Sozial-Werden“ für die Schüler der neunten Klasse.

Von ihrer ehemaligen Schule hatte Anke Ukena, Lehrerin für Deutsch und Religion, dieses Projekt mitgebracht. „In Borbeck kam die AG sehr gut an - warum also nicht auch hier, habe ich gedacht und es einfach ausprobiert.“ 20 Schüler begeisterten sich spontan für ihre Idee und waren bereit, an der freiwilligen AG teilzunehmen. Ein halbes Jahr lang trafen sie sich regelmäßig, nicht zuletzt auch, um sich auf das eigentliche Praktikum vorzubereiten.
„Was genau die Schüler machen wollten - das war ihre Idee. Und bei manch einem Wunsch habe ich schon gedacht: Oha - das ist bestimmt nicht Ohne! Ein Praktikum in der Bahnhofsmission zum Beispiel - ganz schön mutig.“
20 Stunden galt es dann in der ausgewählten Einrichtung zu verbringen. „Einige Schüler haben die Herbstferien genutzt - andere sind einmal in der Woche im Einsatz gewesen.“ Was genau sie erlebt haben und welche Erfahrungen sie sammeln konnten, darüber sprachen sie in der vergangenen Woche bei einem offiziellen Präsentationstermin.
„Etwas tun, was anderen hilft.“, „Die Perspektive zu wechseln war wirklich spannend.“ oder „Man lernt, dankbar zu sein für das, was man hat!“- so lauteten die Stellungnahmen und alle waren sich einig: „Das Projekt hat auch viel Spaß gemacht!“
Deutliche Worte fand auch Moritz, der sein Praktikum bei der Essener Tafel absolvierte. „Hier im Essener Süden fehlt es uns an nichts - wir kennen in der Regel Sorgen um Essen nicht! Durch mein Praktikum weiß ich Lebensmittel sehr viel mehr zu schätzen.“ Von der Idee der Tafel beeindruckt, entschied sich Moritz spontan, auch über sein Praktikum hinaus an Aktionen der Tafel teilzunehmen. „Wir haben in Rüttenscheid die Leute beim Einkaufen gebeten, einen Artikel zusätzlich für die Tafel in ihren Einkaufswagen zu legen. Viele haben das gerne gemacht - aber manche haben uns auch schlichtweg ignoriert. Das fand ich noch schlimmer, als die Menschen die einfach nur ‚Nein‘ gesagt haben.“
Ungewöhnliche Erfahrungen und Erkenntnisse, die die Schüler aus diesem Praktikum mitnehmen - und die sie auch ihren Altergenossen nur empfehlen können. „Es hat einfach auch wirklich viel Spaß gemacht, man lernt ungewöhnliche Leute kennen, lernt, auch vor einer größeren Gruppe zu sprechen und Verantwortung zu übernehmen. Wer es kann, sollte es machen!“
Dass es die AG auch weiterhin geben wird, steht bereits fest. „Auch in diesem Halbjahr findet die AG wieder statt - Nachfragen haben wir genügend“, erklärt Anke Ukena. „ Und auch die jetzigen Achtklässler zeigen Interesse. Einige haben sich die Präsentation heute ja auch angeschaut.“

Autor:

Julia Colmsee aus Essen-Süd

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

8 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.