„Es wird werden in Werden“

Scheckübergabe mit Christian Streffer, Peter Jochums, Franz K. Löhr, Hedwig Reinhard, Jan Sabin, Wolfgang Heit und Andrea Swoboda. 
Foto: Henschke
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  • Scheckübergabe mit Christian Streffer, Peter Jochums, Franz K. Löhr, Hedwig Reinhard, Jan Sabin, Wolfgang Heit und Andrea Swoboda.
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Spendenübergabe von 37.964,86 Euro für den Ausbau des Werdener Hospizes

Vor 22 Jahren begründeten Dorle Streffer und Adelheid Kröger die ökumenische Hospizarbeit in Werden. Nun steht das im Mai 2011 eröffnete stationäre Hospiz kurz vor einer Erweiterung.

Geschäftsführer Franz K. Löhr lächelt: „Den genauen Zeitpunkt können wir noch nicht mitteilen. Doch eines ist sicher: es wird werden in Werden.“ Er meint den Erweiterungsbau des Christlichen Hospizes in der Dudenstraße. Zu den schon bestehenden sieben sollen zwei zusätzliche Zimmer geschaffen werden. Die vom Team um Pflegedienstleiterin Andrea Swoboda betreuten Schwerstkranken und sterbenden Menschen sind hier eben keine Patienten, sondern Gäste. Daher auch wirken die großzügigen Räumlichkeiten eher wie Wohn- und nicht wie Krankenzimmer: „Die ja nur manchmal benötigte medizinische Technik haben wir geschickt versteckt.“

Dringend notwendige Erweiterung

Die Erweiterung soll ein wenig die Lage entschärfen. Die Einrichtung ist nämlich fast durchgehend voll belegt, der Zuspruch nimmt ständig zu, zurzeit finden sich 120 Namen auf einer Warteliste. Um möglichst schnell wieder Gäste aufnehmen zu können, hat man sich im Hospiz Werden dazu entschlossen, die Zimmer von Verstorbenen nicht mehrere Tage frei zu halten, wie es andere Einrichtungen tun. Zunächst wurden Vorgespräche geführt mit den Krankenkassen als Kostenträger. Als die eine Erweiterung abnickten, wurde mit dem Vermieter Gewobau verhandelt. Demnächst muss die Statik der ehemaligen Kapelle auf ihre Tragfähigkeit untersucht werden. Es würden eventuell nötige Stützmaßnahmen folgen, um eine zusätzliche Etage tragen zu können. Dann wird in Fertigbauweise recht zügig gebaut werden können. Löhr weiß: „Es kommt beim Bau aber nicht nur auf Schnelligkeit an. Hauptsache ist für uns, dass unsere Gäste keinen Schaden nehmen etwa durch übermäßigen Lärm. Die Bauzeit soll dennoch so kurz wie möglich gehalten werden.“ Denn während der Bauphase können nicht alle Raumkapazitäten genutzt werden. Auch wird der Aufzug aufgestockt, da er zukünftig eine halbe Etage höher fahren muss. Die Erweiterung wird vom selben Architektenbüro Böll durchgeführt, das schon für den ersten Umbau des ehemaligen Klosters der Töchter vom Heiligen Kreuz verantwortlich zeigte.

Ein stattlicher Scheck

Christian Streffer erklärt: „Es gab eine Gesellschaft der Freunde und Förderer des evangelischen Krankenhauses Werden. Diese kleine Gruppe mit 50 Mitgliedern war recht fleißig damit, das Krankenhaus zu unterstützen. Als aber durch die Umstrukturierung das Haus zu den Kliniken Essen-Mitte kam, mussten wir umdenken. Das Geld sollte in Werden ausgegeben werden. Da war die hiesige Hospizarbeit naheliegend, da ja auch das evangelische und das katholische Krankenhaus Träger sind. Auch hatten wir einige Mitglieder aus der Familie Huffmann, die damals Land zur Verfügung gestellt und eine große Summe für den Bau des evangelischen Krankenhauses gestiftet hatte. Das Geld sollte also in Werden bleiben. So wurde unsere Gesellschaft in den Verein zur Förderung der Hospizarbeit umgewidmet. Nun wird heute das verbliebene Vermögen gespendet.“ Rechtsanwalt Jan Sabin hat die Vereinsauflösung als Liquidator begleitet. Kein einfaches Unterfangen: „Die Umwidmung des Vereins war aus juristischer Warte diffizil. Die Zustimmung jedes einzelnen Mitglieds war einzuholen. Das war viel Arbeit, die ganze Liquidation hat Jahre gedauert. Aber letztlich waren wir erfolgreich.“ Und wie: Der Vorstand des aufgelösten Vereins mit Peter Jochums, Prof. Dr. Wolfgang Heit und Professor Dr. Christian Streffer konnte nun einen stattlichen Scheck von 37.964,86 Euro an die Werdener Hospizbewegung überreichen. Hedwig Reinhard steht dem Förderverein für die Ambulante Ökumenische Hospizgruppe Werden mit seinen 320 Mitgliedern vor und freut sich über diese großherzige Zuwendung. Zusammen mit einer bereits gesammelten schon höchst erfreulichen Summe soll diese Spende in die Baukosten investiert werden, damit die durch die Erweiterung ausgelöste Mietpreiserhöhung deutlich gedämpft werden kann.

Dorle-Streffer-Haus

Franz K. Löhr hat eine weitere Neuigkeit: „In großer Dankbarkeit haben wir dem Hospiz zusätzlich den Namen Dorle-Streffer-Haus gegeben. Demnächst wird außen der Schriftzug angebracht und im Eingangsbereich des Hospizes ein Bild der Gründerin angebracht werden. Dorle Streffer hat sich unermüdlich für die Hospizbewegung eingesetzt, immer unter dem ökumenischen Aspekt. Sie hat stets die Pace gemacht. Daher war es uns sehr wichtig, dass Frau Streffer noch vor ihrem Tod von unserem Vorhaben erfuhr und es auch guthieß. Diese Aufgabe haben wir ihrem Gatten überlassen.“ Christian Streffer konnte in dieser Zeit im Hospiz ganz bewusst Abschied nehmen von seiner Frau, mit ihr auch den Wunsch nach Umbenennung des Hauses diskutieren: „Zunächst wehrte sie ab: Das wäre sie doch nicht alleine gewesen. Da waren so viele Mitstreiter. Vor allem Adelheid Kröger war meiner Frau stets eine Stütze. Nach langem Zureden stimmte sie aber zu und hat sich dann doch gefreut.“ Auf den kommenden Erweiterungsbau angesprochen, blitzen Streffers Augen: „Da wird meine Dorle froh sein.“

Scheckübergabe mit Christian Streffer, Peter Jochums, Franz K. Löhr, Hedwig Reinhard, Jan Sabin, Wolfgang Heit und Andrea Swoboda. 
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Die ehemalige Kapelle des Klosters an der Dudenstraße wird um eine Etage aufgestockt.
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Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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