Erzählcafé in Werden: „Erzählen ist nicht verpflichtend“

Ihre eigene Tasse mitbringen - das tut Margit Schmidt zu beinah jedem Erzählcafé.
  • Ihre eigene Tasse mitbringen - das tut Margit Schmidt zu beinah jedem Erzählcafé.
  • hochgeladen von Julia Colmsee

„Nein - da muss sich keiner sorgen. Wer zu uns kommt, der darf natürlich auch nur zuhören“, schmunzelt Margit Schmidt - Mitorganisatorin des Werdener Erzählcafés im Haus Fuhr, das nun bereits seit acht Jahren regelmäßig vier Mal im Jahr stattfindet. „Wir freuen uns über jeden Besucher!“

Viel zu tun hat sie in diesen Tagen - viel gibt es unmittelbar vor dem nächsten Erzählcafé am 12. September noch zu organisieren. „Das hält mich frisch“, freut sich die rüstige Seniorin (das Alter sei an dieser Stelle nicht verraten - nur soviel: die Redaktion hätte sie sehr viel jünger geschätzt!).
Bereits seit den Anfängen des Erzählcafés im Jahr 2005 gehört Margit Schmidt zum Organisations-Team. Für uns wirft sie einen Blick zurück.
„Früher hatten wir in der Gemeinde einen Kreis, der Geburtstagsfeiern für die Gemeindemitglieder ab einem bestimmten Alter organisierte... eine wirklich schöne Sache. So aufwändig, wie wir das damals gemacht haben, ließ sich das aber leider nicht mehr bewerkstelligen - die Geburstagskinder wollten wir trotzdem nicht vernachlässigen. Da gab es in Kray dieses Angebot ‚Erzählcafé‘ - das hörte sich interessant an - das wollten wir uns mal ansehen!“
Gesagt, getan. Mit insgesamt vier Frauen machte man sich auf den Weg nach Kray - und war sehr beeindruckt. „Das war in einem wirklich sehr großen Raum, alles war wundervoll geschmückt und dekoriert. Wir waren sehr beeindruckt. Und dann kamen auch noch rund 80 Gäste zum Thema ‚Kaffee‘, hörten zu Beginn eine kurze Einführung und erzählten dann mit... uns war leider sofort klar: In diesem großen Umfang können wir das nicht stemmen!“
Was die Damen nicht wussten - in Kray kamen gleich drei Gemeinden zusammen. „Als wir das raus hatten, waren wir echt erleichtert - also 25 oder 26 Besucher, das bekommen wir hin.“ Die Idee setzte man schnell um, das Thema „Vor 60 Jahren - Erinnerungen an das Kriegsende“ wurde ausgewählt, eine entsprechende Deko zusammen gestellt, jede Menge Kuchen gebacken!..„Und natürlich die Geburtstagskinder der vergangenen Monate eingeladen - das war uns wichtig.“ Die Mischung war gelungen - der durchschlagende Erfolg gab den Damen recht.
13 Jahre sind seitdem vergangenen - viele Themen hat das Erzählcafé behandelt. „Einige kamen gut an - andere nicht ganz so gut. Insgesamt gesehen funktionieren bei uns eher die etwas persönlicheren Themen gut - Sachthemen wie zum Beispiel ‚Die Kartoffel‘ liefen nicht ganz so.“

Am 12. September

Kommen kann im Prinzip jeder, der sich für das angekündigte Thema interessiert (Am 12. September steht ab 15 Uhr „Alles hat seine Zeit“ auf dem Programm). „Und wie gesagt - keiner muss erzählen. Meistens gibt es zu Beginn eine besinnliche Geschichte - wir sind ja eine Kirchengemeinde - und etwas Musik haben wir meistens auch im Programm. Dann erzählt einer von uns, was er mit dem Thema verbindet und wer mitreden möchte, der kann das tun. Was genau dann passiert, das haben wir allerdings nicht mehr in der Hand!“
Die Gemeinsamkeit sei ihnen allen sehr wichtig - das Miteinander, gibt uns Margit Schmidt noch mit auf den Weg. Und: „Ich mache das ja nicht alleine - ohne meine Mitstreiterinnen Ingrid Baum, Gisela Bösenberg, Anne Posada, Doris Stegemann und Helga Wickum wäre das natürlich alles nicht möglich!“

Autor:

Julia Colmsee aus Essen-Süd

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