Erstaunliches, Skurriles, Erfreuliches
Auf Heidhausens Straßen schien Dornröschenschlaf angesagt, doch nun tut sich was
Besonders beim Feuerwehrfest fiel es höchst unangenehm auf: Bei Heidhausens Straßen liegt so einiges im Argen. Viele Leser beschwerten sich, der Kurier fragte nach bei der Stadt.
Gleich drei Fragenbereiche zu Straßen im Bereich des Heidhauser Platzes galt es zu beantworten. Innerhalb von nur sechs Tagen kam auch der Antwortkatalog des Amtes für Straßen und Verkehr, förderte Erstaunliches, Skurriles, aber auch Erfreuliches zu Tage. Zufälle gibt’s: Kaum hatten die Fragen das Amt erreicht, tat sich schon etwas im Bereich des Brakeler Waldes.
Am Montag geht’s weiter
Dort hatten vor geraumer Zeit Rohrverlegungsarbeiten begonnen, die aber mittendrin gestoppt wurden. Die Straße ist aufgerissen, teilweise wieder zugeschüttet oder mit Platten abgedeckt worden. Rohre liegen am Rand bereit, einige Löcher sind weiterhin offen, auch steht ein Container mit Bauschutt auf der Straße. Die Firma soll nach Aussage einiger Anwohner und auch des Bezirksbürgermeisters Dr. Michael Bonmann pleite sein. Sowohl Sackgassenschild als auch „Durchfahrt verboten“-Schild werden fröhlich ignoriert, da sich seit Monaten nichts tut. Besonders prekär: Am Brakeler Wald befindet sich die Feuerwache. Auch dort sind Gehwegplatten aufgenommen worden. Nun kam die für die gestressten Anwohner natürlich höchst erfreuliche Neuigkeit: „Die Firma Angenendt ist bekannterweise insolvent. Die Verkehrssicherung liegt beim Unternehmen „Gesellschaft für verkehrstechnische Anlagen“. Ein entsprechender Antrag der GVA liegt beim Amt vor. Bauvorhabenträger sind originär die Stadtwerke Essen. Diese bemühten sich um ein Nachfolgeunternehmen und hat am Mittwoch das neue Unternehmen in die Baustelle eingewiesen. Mit dem Fortgang der Arbeiten ist am Montag, 31. Juli, zu rechnen. Der zuständige Baustellensachbearbeiter wird zuvor noch die Baustellen hinsichtlich der Verkehrssicherheit überprüfen.“
Sicherheit der Fußgänger
An der B224 / Heidhauser Straße geht es um die Querungshilfen ohne Zebrastreifen mit sogenannten „Sprunginseln“. Auf Höhe der Häuser Heidhauser Straße 182 und 233 wurden wegen der Kanalbauarbeiten zwei solcher Inseln entfernt, übrig blieb nur die Markierung auf der Fahrbahn. Da diese direkt an einer Facheinrichtung für Gerontopsychiatrie (St. Augustinus) und einer Schule (GS an der Jacobsallee) liegen, drängt sich die Frage auf, ob dort nicht wieder zur Erhöhung der Sicherheit gerade der kleinen und der älteren Fußgänger eine bauliche Erhöhung und entsprechende Verkehrszeichen „vorgeschriebene Vorbeifahrt - rechts vorbei“ wieder anzubringen wären?
Das Amt für Straßen und Verkehr (ASV) sieht dies genauso, möchte sogar noch eine Verbesserung erreichen: „Die alten Querungshilfen waren mit Fertigbauteilen auf der Fahrbahn aufgedübelt. Nach Fertigstellung der Kanalbauarbeiten beabsichtigt das ASV, diese nicht langlebigen Fertigbauteile durch bauliche Mittelinseln dauerhaft und barrierefrei herzustellen. Der Umbau betrifft dabei nicht nur die Mittelinseln, sondern auch die Fahrbahnränder. Auch diese sollen barrierefrei hergestellt werden. Dazu werden aktuell die Planungen erstellt.“
Dies dürfte wohl auch die anderen Inseln betreffen. Bei der Querung Höhe Heidhauser Straße 134 fehlt ein Verkehrszeichen, stattdessen steht dort provisorisch eine Bake. Bei der Querung Höhe Heidhauser Straße 72 ist ein Teil der Randsteins abgebrochen und somit eine Stolperfalle geworden.
Zeigen Schilder Unsinniges?
An der Einfahrt vom Brakeler Wald zur Straße Am Volkswald findet sich ein Schmankerl, denn zwei Schilder scheinen Unsinniges anzuzeigen: Links wird die Tempo 30-Zone beendet, rechts die Geschwindigkeit auf 30 beschränkt. Könnte man nicht die Tempo 30-Zone einfach vergrößern?
Das ist nicht möglich, so das Amt für Straßen und Verkehr: „Die Voraussetzung zur Einbeziehung in die vorhandene Tempo 30-Zone ist nicht gegeben.“ Zwar sind sämtliche Straßen östlich der Heidhauser Straße bereits seit Mitte der 90er Jahre in eine Tempo 30-Zone eingebettet. Aber die Straße Am Volkswald als Verbindung zwischen Heidhauser Straße und Brakeler Wald ist von dieser Regelung ausgenommen, da keine Wohnbebauung vorhanden sei und die recht schmale Straße primär der verkehrlichen Erschließung der örtlichen Kleingartenanlage diene. Aber angesichts fehlender Gehwege, eingeschränkter Fahrbahnbreite und unbefestigter Randstreifen war es im Sinne der Verkehrssicherheit doch angeraten, hier eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h anzuordnen. Diese Maßnahme wurde am 21. Dezember 2016 umgesetzt.
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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