Erfolgsmodell: Bürgerschaft, Geschäftswelt und der Saubermann pflegen ein Idyll
Wenn man jemanden an seinem Arbeitsplatz besucht, kann man schlimme Überraschungen erleben. Wo sich Thomas Buch seine Brötchen verdient, ist es hingegen richtig hübsch.
Text und Fotos von Henrik Stan
Schließlich gehört das Ruhrufer zwischen Laupendahler Landstraße und Weißer Mühle zum Sommer-Revier des Werdener Saubermanns. Die Brehminsel natürlich auch, die dank seines Einsatzes selbst nach dreitägigen Grillgelagen, von denen es ja nun einige in den letzten Wochen gab, aussieht wie aus dem Ei gepellt.
Mühsam errichtet, beständig gepflegt
"Dafür möchten wir uns bedanken", sagte Alfred Kleinfeldt vom Bürger- und Heimatverein bei einem kleinen Festakt zu Ehren des Jubilars. "Wie haben Thomas Buch in den vergangenen zehn Jahren als fleißigen, ehrlichen, zuverlässigen und freundlichen Menschen kennengelernt, der seine Aufgabe mit vollem Einsatz, aber auch Spaß an der Sache angeht."
Das Lob ist dem Adressaten fast schon ein bisschen zuviel. Er lässt den Blick schweifen von der Heino-Thiele-Freitreppe am Treidelplatz aus über den Tretboot-Verleih und den Biergarten. "Hier kann man die Freiheit genießen", sagt er nachdenklich. "Mir gefällt, dass es hier so schön grün ist. Darauf freue ich mich jeden Morgen." Thomas Buch stammt aus Rüdesheim am Rhein, sein Vater war Binnenschiffer, und der Lebensweg des 46-Jährigen führte auch ans Wasser. Zufall?
Wie dem auch sei, der Saubermann (die eigentliche Berufsbezeichnung lautet "Stadtteilpfleger") ist längst eine Institution, ein Wahrzeichen in seiner markanten grünen Weste, die er gern schon auf dem Weg zum Dienst anlegt. Einige meinen sogar, es handle sich um den prominentesten Werdener. "Den Pastor kennt längst nicht jeder", scherzt Kleinfeldt.
Er wird nicht müde zu betonen, wie wertvoll die Arbeit des Saubermanns ist. "Sie werden sich erinnern, wie schäbig und schmutzig das Ufer früher aussah", sagt er an die kleine Festgesellschaft gerichtet. "Wir haben den Plan ,Wege zum Wasser' umgesetzt und die halbe Welt besucht uns, weil hier eine echte Idylle, eine grüne Lunge mitten im Ruhrgebiet entstanden ist." Was mühsam aufgebaut wurde, wird kontinuierlich gepflegt. Durch das bürgerschaftliche Engagement wird die Arbeit von Entsorgungsbetrieben sowie Grün und Gruga übrigens nicht ersetzt, sondern ergänzt.
Zwei Tage pro Woche
Nachdem das Job-Center seine Zuschüsse eingestellt hat, muss das Gehalt für Thomas Buch mit Spenden aufgebracht werden (siehe Info-Kasten). Das Geld reicht derzeit für zwei Tage pro Woche. Wer sich finanziell beteiligt, darf sicher sein, dass mit seinem Obolus etwas wirklich Sinnvolles geschieht.
Spenden
Die Arbeit von Thomas Buch wird ausschließlich aus Spenden finanziert. Wer die Initiative und den Saubermann unterstützen möchte, kann seinen Obolus überweisen:
Sparkasse Essen, IBAN: DE15 3605 0105 0001 6289 32
Geno Bank Essen, IBAN: DE90 3606 0488 0570 5093 00
Als Verwendungszweck bitte "Saubermann" angeben.
Autor:Lokalkompass Essen-Werden aus Essen-Werden |
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