Einer für alle…

Der König Nina Schlemminger fordert die Königin Elke Weibels zum Tanze auf. 
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Das Eltern- und LehrerTheater der Fischlaker Schule präsentiert „Die drei Musketiere“ im Jona-Saal

„Einer für alle, alle für einen!“ Wer kennt ihn nicht, den Wahlspruch der Musketiere? Lucia Spielkamp wird nachdenklich: „Es ist aber auch das Motto unserer Truppe. Wir tragen uns gegenseitig. Auch in schweren Zeiten.“

Alexandre Dumas hat 1844 mit seinem Mantel- und Degenroman rund um Athos, Porthos und Aramis Weltliteratur geschaffen. Doch wer kennt schon die Story genauer? Wie gerät der junge Gascogner d‘Artagnan in den Kreis der ominösen Musketiere? Warum geht es in der bösen Intrige, die es zu durchkreuzen gilt? Im Heidhauser Jona-Saal wird es zu erleben sein.

Feuer und Flamme

Das Theaterensemble, bestehend aus Eltern und Lehrerinnen, wird in diesem Schuljahr schon sein fünftes Stück aufführen. Sie waren bisher immer geprägt von einer fröhlichen Leichtigkeit, einer humorvoll-augenzwinkernden Herangehensweise. Und von stetig sicherer und besser werdenden Schauspielern: „Der Kern der Truppe ist schon lange beisammen. Die Akteure werden immer mutiger und trauen sich auch mehr zu. Daher nun ein Stück mit sehr vielen tragenden Rollen.“ Eher ein Jungensstück, mit dem die Damen zunächst ein Problemchen hatten, so Lucia Spielkamp: „Aber als die brokatbesetzten Kleider ins Spiel kamen, waren sie Feuer und Flamme!“ Nach kleiner Hexe, Sommernachtstraum, Tom Sawyer und Peter Pan nun also ein historisches Drama. Das Stück für Kinder ab sechs Jahren wurde von Bernd Poppe geschrieben. Die Darsteller führen eine gekürzte und kindergerechte Fassung auf, hier hilft auch die zusätzlich eingebaute „Person“: Matthias Möllenbeck mimt das Pferd, welches zwischendurch die Kinder über Zusammenhänge aufklärt und zusätzliche Informationen gibt: „Zum Beispiel werde ich darüber reden, was das genau hieß, gebrandmarkt zu werden.“ Damit wird natürlich auf Lady de Winter angespielt. Margitta Hagen strahlt: „Eine tolle Rolle. Da kann ich mal so ein richtiges Miststück spielen!“ Bildschön, begehrenswert, aber mit viel böser Tatkraft gibt sie die intrigante Spionin. Auf ein Detail wurde allerdings verzichtet: die tätowierte Lilie blieb ihrer Schulter erspart…

Schlachtengetümmel und höfischer Tanz

Verzichten wird die Aufführung auch weitgehend auf Kulissen. Für ein aufwendiges Bühnenbild blieb einfach keine Zeit, nun müssen es die prachtvollen Kostüme richten. Und natürlich die Action-Szenen. Vom ETUF wurde Übungsflorette geliehen, mit entschärfter Spitze. Mit diesen wird auf Teufel komm raus gefochten, dass es eine Freude ist, sogar mit einer veritablen Massenkampfszene. Hier kommt Arnd Federspiel endlich in den Genuss des Fechtens auf der Bühne. Der Darsteller des d‘Artagnan ist ausgebildeter Schauspieler, durfte aber bisher noch nie auf der Bühne die Klingen kreuzen. Bei allem Schlachtengetümmel kommt aber auch die leichte Muse nicht zu kurz. Eigens wurde ein Menuett einstudiert, ein alter höfischer Gesellschaftstanz. König Ludwig XIII. bittet Gemahlin Anna zum Tanze, anmutig schweben die Royals durch den Saal. Genauer gesagt durch den Übungsraum, ein Klassenzimmer. Hier wurde seit Februar geprobt, dann mit einem gemeinsamen Wochenende in Schermbeck die intensive Phase eingeläutet. Stets geht es lustig zu, es wird gescherzt, gelacht. Doch Spielleiterin Lucia Spielkamp achtet schon darauf, dass die Arbeitsatmosphäre nicht leidet. Ihr ist die Rolle des Kardinals Richelieu ebenso auf den Leib geschrieben wie den Mitspielern.

Die Kinder ernst nehmen

Die Musketiere sind ein überzeugendes Trio infernale, hier können Christiane Friedrich, Markus Bäcker und Monika Spielkamp nach Herzenslust chargieren. Vor allem mit humorvollen Einlagen zum Schießen komisch werden. Da wird kein Auge trocken bleiben, großes Musketier-Ehrenwort. Bei aller Spiellust und ungeniertem Hang zur Blödelei wird immer darauf geachtet, nicht ins Beliebige abzurutschen. Denn wir sind hier ja in einer pädagogischen Anstalt. Der Anspruch überträgt sich auf das Theaterstück. Sich selbst nicht so sehr, dafür aber die Kinder umso mehr ernst zu nehmen, ist Maxime des Ensembles. Ihnen die Theaterwelt zu eröffnen, ihren kulturellen Horizont zu erweitern.
Allerdings kommen auch die Erwachsenen nicht zu kurz, dafür sorgen eingestreute Anspielungen. Authentizität wird großgeschrieben, man möchte nah an der Zeit bleiben. Daher wird möglichst exakt gearbeitet. Hier wird eben kein süßlicher „wird schon irgendwie so ähnlich gewesen sein“-Brei ausgebreitet. Ein Beispiel? Ein Leichtes wäre es gewesen, so ein bisserl historisch zu schummeln, meint Lucia Spielkamp: „Natürlich hätten wir gerne diese irren weißen Perücken getragen. Aber die kamen erst Jahre später in Mode. Also haben wir verzichtet.“

Für den guten Zweck

Am Samstag, 7. Oktober, um 14.30 und 17.30 Uhr sowie am Sonntag, 8. Oktober, um 12.30 und 15.30 Uhr führen Eltern und Lehrer der Fischlaker Schule das Stück „Die drei Musketiere“ auf. Das über zweistündige Stück hat eine Pause, so Schulleiterin Monika Spielkamp: „Dort gibt es dann Kaffee, Kuchen und Süßigkeiten.“ Die Aufführungen finden statt im Jona-Saal an der Heidhauser Straße 63, der Eintritt für „Musketiere, Prinzessinnen und ihre Begleiter“ beträgt vier Euro. Der Erlös des Theaterspiels ist wieder für einen guten Zweck bestimmt. Eintrittskarten für die Aufführung der Eltern-Lehrer-Theatergruppe gibt es im Sekretariat der Fischlaker Grundschule, Bernhardstraße 25, weitere Infos kann man unter 0201-402008 oder fischlaker-schule.info@schule.essen.de einholen.

Der König Nina Schlemminger fordert die Königin Elke Weibels zum Tanze auf. 
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Das Ensemble wird kindergerecht das Stück von den drei Musketieren aufführen. 
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Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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