„Die Werdener sind ein eigenes Völkchen!“
Ökumenischer Neujahrsempfang
„Was uns verbindet, ist stärker als das, was uns (noch) trennt!“ Der ökumenische Neujahrsempfang war wieder gut besucht, das Foyer des Mariengymnasiums bot einen ansprechenden und inspirierenden Rahmen. Die Versammlung der von beiden Kirchengemeinden gemeinsam eingeladenen Bürger ist seit vielen Jahren der erste Höhepunkt nach Silvester. Gemeinderats-Vorsitzender Alfons Ströter war Gastgeber des Stelldicheins des „Who is Who“ in Werden. Er dankte besonders der Leitung des Mariengymnasiums, Frau Dr. Christiane Schmidt, sowie den eifrigen Helfern, die den Empfang erst möglich gemacht hatten. Er begrüßte die Menschen aus Werdener Vereinen, Politik, sozialen Diensten, Schule, Kirche. Ströter drückte seine Hoffnung auf verstärkte inhaltliche Überschneidungen beider Gemeinden aus: „Bei allen liturgischen Unterschieden, in Werden verbindet uns viel, darauf kann man aufbauen. Es geht uns doch Allen ums Gelingen unseres Weges in diesem Leben…“
Propst Johannes Kronenberg gab einen Bericht aus der katholischen Gemeinde und begrüßte die Gäste „vor diesem herrlichen Ausblick auf die Basilika!“ 2011 war nicht so ereignisreich wie das Jubiläums- und das Kulturjahr. Dennoch gab es wichtige Dinge:
Nach langem Planen wurde das durch den Umbau des Klosters entstandene Hospiz in der Dudenstraße eingeweiht, inzwischen wird bereits der 60. Gast erwartet. Kronenberg schwärmte: „Ein sehr gut aufeinander abgestimmtes Team, Herr Löhr als ehrenamtlicher Geschäftsführer mit außerordentlichem Engagement, Frau Andrea Swoboda als Pflegeleitung widmet sich ihrer Aufgabe mit ganzem Herzen.“ Sein Dank ging an alle ehrenamtlichen Helfer, auf die vielen großzügigen Spenden und Beiträge sei man auch angewiesen, da die Kassen nie den vollen Betrag erstatten.
Im Mai begeisterte das Folkwang Gregorianik-Festival in Basilika, evangelischer Kirche und Luciuskirche. Das betreutes Wohnen für Menschen mit Behinderungen an der Urbachstraße feierte sein 20jähriges Jubiläum. Dietmar Weber von den Kamillanern übernahm die katholische Krankenhaus-Seelsorge. Im Ausblick auf 2012 waren Kronenberg das neue Jugendzentrum neben dem Pfarrhaus sowie die Feier zum 50jährigen des Kardinal-Hengsbach-Hauses am 20. April mit Pontifikalamt und Festakt wichtig, er wies auch noch auf das Projekt „Zukunft auf katholisch“ hin und wünschte eine gesegnete Zeit.
Pfarrer Martin Schmerkotte hatte ein kleines Problem: „Wen habe ich noch nicht begrüßt im neuen Jahr? Ich habe komplett die Übersicht verloren…“ Er dankte allen eifrigen Helfern für die freundliche Bewirtung und warf einen kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr der evangelischen Gemeinde. Das Neujahrskonzert in Haus Fuhr hat für Gemeinde und Stadtteil einen hohen Stellwert, mit sehr viel Engagement wird hier erreicht, das dieses Konzert über die Grenzen Werdens hinaus eine Marke wurde.
In den Krankenhäusern fand ein Wechsel in der Orthopädie statt, die nun von Prof. Dr. med. Marcus Jäger geleitet wird, ein Vertrag als Lehrkrankenhaus des Universitätsklinikums Essen wurde unterzeichnet, sehr wichtig für die Zukunftssicherung in für Krankenhäuser schweren Zeiten. Bei der Patientenbefragung der Technikerkasse war die Zufriedenheit groß, stolz können die Werdener auf den ersten Platz des katholischen sowie den dritten Rang des evangelischen Krankenhauses sein.
Als Kirchenmusikerin für Yoko Seidel wirkt nun Sabine Hille. Schmerkotte strahlte: Frau Hille tritt in große Fußstapfen, hat sich gut geschlagen, eigene Akzente gesetzt, die Kirchenmusik in Werden strahlt aus!“ Seit Anfang des Jahres ist Pfarrerin Wenke Bartholdi zurück aus ihrer Elternzeit, im März finden in Haus Heck gemeinsame Bibeltage mit Lebenserfahrungen, Auslegung alter Texte statt. Fünf evangelische und katholische Theologen sind beteiligt. Zu Ostern wird eine Fahrt nach Taizé für evangelische und katholische Jugendliche ab 16 Jahre stattfinden, von Palmsonntag an geht es eine Woche nach Burgund. Der Pfarrer empfahl: „Zügig anmelden!“ Besonders danken wollte Schmerkotte Ratsherren Hanslothar Kranz, der sich unermüdlich für das Hospiz einsetze und vieles für die Verbesserung der angespannten Parkplatzsituation erreicht habe.
Bezirksbürgermeister Dr. Michael Bonmann dankte für die Einladung: „Heute möchte ich mal nicht über Baustellen sprechen.“ Bonmann sei gewarnt worden: „Die Werdener sind ein eigenes Völkchen!“ Werden habe viel zu bieten: Unzählige Vereine für Tradition, Ortsbild, Kulturgeschehen, Fördervereine fürs Bürgermeisterhaus und Dingerkus-Haus, der Werbering, eigene Zeitungen, sehr aktive Sportvereine, die sich rührig um Jung und Alt kümmern, eine eigene Feuerwehr, die früh im neuen Jahr den ersten Einsatz hatte...
Die Werdener hätten ihn und seine Frau herzlich aufgenommen. Die optimale geographische Lage sei für Einwohner und Besucher ideal, der Schwerpunkt müsse sein, Besuchern noch mehr Attraktion zu bieten. Die Bezirksvertretung mit ihren 19 engagierten Mitgliedern sowie die Ratsherren Budde, Homberger und Kranz möchten die Probleme der Bürger lösen: „Sprechen Sie uns an! Haben Sie keine Hemmungen!“
Alfons Ströter dankte den Rednern und lud dazu ein, sich im wie immer eindrucksvoll von Professor Dr. Heinz Dohmen gestalteten Gästebuch, diesmal unter dem Motto „Teamwork Oekume“, einzutragen. Ströter: „Nutzen sie das Treffen für gute Gespräche, nutzen Sie das Netzwerk im oekumenischen Geist.“ Anschließend blieb für die Anwesenden noch genug Zeit, sich in kleine Gruppen zu vertiefen und alle die kleinen und großen Werdener Sorgen und Nöte, aber auch optimistische Pläne zu besprechen!
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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