Die Lichtburg in Essen
Der Grund für einen Besuch heute war die Aufführung „Black Swan“ ein preisgekröntes Psychodrama im kleinen Theater „Sabu“ . Die mit dem Golden Globe ausgezeichnete Hauptdarstellerin Natalie Portmann gibt alles um Primaballerina zu werden. Doch es wird wohl unser letzter Besuch in Deutschlands größtem Filmtheater gewesen sein. Der Grund liegt darin, dass alles im Theater improvisiert erscheint. Erst die immer länger werdende Schlange vor der einzigen Ticketausgabe. Einige Besucher konnten den Saal erst betreten, als der Film schon angefangen hatte, was sehr störend für die anderen war. Bei der Frage nach einer Garderobe schüttelte die Dame im Großmutteralter, die die Tickets am Foyer-Eingang kontrollierte, bedauernd den Kopf. „Haben wir nicht. Sie können Ihre Garderobe ja über einen Stuhl hängen“, meinte sie treuherzig. „Welchen Stuhl“ fragten wir uns später, als sich der Saal immer mehr füllte. Im Sommer ist die fehlende Garderobe ja noch zu entschuldigen, aber in der kalten und feuchten Jahreszeit, vor allem, wenn man wie heute einen nassen Schirm dabei hat. Unmöglich! In den 50er und 60er Jahren war es ein gesellschaftliches Event, wenn man die Lichtburg Deutschlands Uraufführungskino schlechthin betrat. Gary Cooper und Romy Schneider erschienen hier persönlich. Da zog man sich chic an. Sorgen: Wohin mit Mantel, Jacke und Schirm, hatte man nicht. Es war alles vorhanden, was ein gutes Filmtheater auszeichnete.
Autor:Ursula Hickmann aus Essen-Süd |
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