Der Weg ist das Ziel - Nils Friedrich und seine Mutter auf Pilgertour für die gute Sache

Mit diesen Plakaten wirbt Nils um edle Spender für die gute Sache.
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  • Mit diesen Plakaten wirbt Nils um edle Spender für die gute Sache.
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Santiago de Compostela, seit über 1000 Jahren Ziel unzähliger Pilger am Ende des weltberühmten Jakobsweges. Irgendwann wird der Werdener Nils Friedrich dort stehen...

Nils Friedrich und seine Mutter Christiane werden vom 12. bis zum 18. April ein Teilstück des belgischen Jakobsweges pilgern: „Wir machen das nicht nur zu unserem Privatvergnügen, das Ganze soll auch einem guten Zweck dienen. Wir suchen nette Menschen, die für jeden gelaufenen Kilometer eine Spende geben. Die Strecke geht von Aachen über Lüttich nach Huy. Der Erlös geht zu 100 Prozent an Kinder in Not!“ Die beiden Jakobspilger haben ein Spendenkonto eingerichtet, auf das man eine Spende als Gesamtbetrag einzahlen kann.
Schon im letzten Jahr sind Mutter und Sohn die ersten acht Etappen des Jakobsweges gepilgert. Bereits während der ersten Etappe - vom heimatlichen Werden bis nach Ratingen – spürte Nils die Faszination des Weges – er wurde zum überzeugten Jakobspilger! Fast wäre er jedoch schon am ersten Berg in Kettwig gescheitert. Überhaupt ist es eher Mutter Christiane, die voran schreitet - ihr Filius trottet meist hinterher.
Endlich in Aachen angekommen, fiel der Blick auf eine Werbetafel von „Save the children“. Spontan kam Nils die Idee, dass man so eine Pilgertour auch mit einer guten Sache verbinden könnte: „Wir möchten herzlich bitten, diese Spendenaktion möglichst weit zu verbreiten, in der Hoffnung, dass sich viele, viele Menschen angesprochen fühlen und uns durch eine Spende unterstützen. Dafür jetzt schon ein großes Dankeschön!“

Pilger-Tagebuch

Als besonderen „Service“ werden Nils und Christiane Friedrich aktuell ihre Erlebnisse beim Pilgern ins Internet stellen. Unter „nils-pilgert.de“, der Homepage zur Aktion, sowie im facebook bei „Pilgertour Chrini“ wird ein Pilger-Tagebuch über das Erlebte berichten.
Gegangen wird ein Teil des belgischen Jakobsweges, der wie viele andere parallele Strecken, die sich in den Pyrenäen zu einem Strang vereinigen, irgendwann zum Ziel ins spanische Santiago der Compostela führt, wo sich angeblich das Grab des Apostels Jakobus findet. 2013 pilgerten über 200.000 Menschen auf diesen Wegen.
Die „diesjährige“ Pilgerstrecke soll in sieben Etappen bewältigt werden. Direkt zum Auftakt geht es von Aachen nach Clermont, stolze 24 Kilometer warten zum Auftakt. Danach geht es weiter durch die Wallonie, den südlichsten Teil Belgiens. Dort sind die Teilstrecken ein wenig kürzer, um die 14 Kilometer lang, so geht es über die Industriestadt Lüttich bis zum an der Maas gelegenen 20.000-Einwohner-Städtchen Huy. 106 Kilometer liegen dann hinter unseren Pilgern. Sehr viel weiter ist es bis nach Santiago, das weiß Nils Friedrich auch. Aber hat ja noch so viel Zeit. Und dass seine Freunde mit diesem Plan herzlich wenig anfangen können, stört ihn nicht, im Gegenteil: „Mein Ziel ist es, in Spanien anzukommen und stolz zuhause sagen zu können: Ich bin den Jakobsweg gelaufen.“

Seit 1919 für die Kinder da

„Save the Children“ wurde 1919, kurz nach dem Ersten Weltkrieg, in Großbritannien gegründet. Man wollte nicht nach „Sieger und Besiegte“ unterscheiden, sondern Kindern helfen, die unter Hunger und Armut litten. Mädchen und Jungen in Deutschland gehörten zu den ersten, denen geholfen wurde. Sie bekamen Kleidung, Lebensmittel und Medikamente, „Save the Children“ betreute Waisenkinder und schenkte in sogenannten Kakaostuben Milch aus.
Seitdem wurde Kindern in allen großen Katastrophen geholfen: Nach den beiden Weltkriegen, während des Vietnamkrieges, in Ruanda, Irak und Afghanistan, wann immer und wo immer Kinder durch Konflikte, Kriege oder Naturgewalten wie Erdbeben, Wirbelstürme und Flutwellen bedroht sind, ist „Save the Children“ vor Ort.

Pater Gabriel ist stolz

Mutter und Sohn sind Mitglieder der Gemeinde St. Kamillus. Pater Dr. Jörg Gabriel ist mächtig stolz auf seine „Schäfchen“: „Erst zwölf Jahre ist Nils alt - und hat den Wunsch, zu pilgern. Denkt dabei noch an Kinder in Not und tut was Gutes. Ganz toll! Ich freue mich ungemein, dass es jemand aus meiner Gemeinde ist, der so was macht. Nils ist Messdiener, seine Mutter sehr engagiert in unserer Gemeinde.“
Ob er selbst pilgert? Den Jakobsweg? Pater Gabriel mag es lieber ein wenig kleiner, gibt sich schuldbewusst: „Ich bin eher ein Reisemuffel. Einmal war ich in Rom, das ist aber schon 20 Jahre her. Und Wandern ist nicht so mein Ding.“
Viele Menschen brauchen auch erst eine Krise, damit sie sich auf den Weg machen – unter dem Motto: Ich muss jetzt was für mich tun! So erging es ja wohl auch Hape Kerkeling.
Der Pater schmunzelt: „Schon belustigend, wer jetzt alles pilgert und dann natürlich ein Buch darüber schreibt. Die großen Pilgerwege – nach Rom, Jerusalem und eben Santiago - sind Christen schon immer gegangen. Eine sehr alte, sehr schöne Tradition. Das meditative Gehen kenne ich auch, wenn ich über etwas nachdenken muss, gehe ich gerne dabei. Dann spaziere ich zum Beispiel am schönen Baldeneysee und kann ganz entspannt sinnieren. Ich persönlich besuche gerne Wallfahrtsorte, das sind nämlich Orte mit einer ganz besonderen Kraft. Allerdings bleibe ich da in der Nähe. So fahren wir regelmäßig mit Bewohnern des Hauses St. Augustinus nach Kevelaer, am dortigen Gnadenbild habe ich oft erlebt, wie Menschen neuen Mut und frische Kraft schöpfen konnten. Dies wünsche ich natürlich auch Christiane und Nils!“

Spenden für Kinder in Not

Wer spenden möchte, teilt per E-Mail unter spenden@nils-pilgert.de den Betrag mit, den er für jeden Kilometer geben will. Nachher kommt eine E-Mail mit der tatsächlich zurückgelegten Kilometerzahl. Natürlich kann man auch völlig unabhängig von der Kilometerzahl spenden!

Spendenkonto
Save the children
Kennwort: “Nils pilgert”
Bank für Sozialwirtschaft
Konto: 929 BLZ. 10020500
IBAN: DE92100205000003292912

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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