Brev från Renate - Ein überraschender Rückblick - 70 Jahre sind wie weggewischt!

Meine Mutter Renate als junges Mädchen.
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Weihnachtszeit ist die Zeit der Familie, der Besinnung, des Rückblicks auf längst vergangene Tage. Nun wurde mir solch ein Blick zurück ermöglicht – durch einen schwedischen Verwandten!

Neugierig war ich, welche Botschaft mir die Nachricht im Internet-Portal „lokalkompass.de“ mitteilen wollte.
Wie rührend: der 73-jährige Stefan Zenker aus Schweden hatte sich eigens bei der Bürger-Community der WVW-Anzeigenblätter angemeldet, um mich zu kontaktieren. Uns verbindet eine Verwandtschaft: sein Großvater Walther Zenker ist zugleich mein Ur-Großvater! Stefan, Cousin meiner Mutter, führt eine sehr ergiebige Homepage, auf der er viel über unsere Familie zusammengetragen hat.
Zum Beispiel einen beeindruckenden Stammbaum – der älteste Eintrag über einen Vorfahren ist vom Januar 1641, da wurde mein Ur-, Ur-, Ur- Ahn Christoph Zenker geboren.

„Ein Kriegskind“

Nun fand sein Nachkomme Stefan im sehr umfangreichen Nachlass seiner 2004 verstorbenen Mutter Märta af Sillén einen Brief, in dem meine – damals 14-jährige, also noch sehr zukünftige Mama - sich für die Geschenke anlässlich ihrer Konfirmation bedankte. Ich traute meinen Augen kaum, als ich das Datum las: April 1944! Fast schon siebzig Jahre alt ist das Schreiben - doch schon beim ersten Lesen muss ich schmunzeln: ich erkenne den typischen Stil meine Mutter wieder, da kommen schöne Erinnerungen hoch.

Familiengeschichte

Ein Galopp durch die Familiengeschichte? Walther Ludwig Zenker lebte von 1864 bis 1932, war Pfarrer in Lockwitz bei Dresden, Dr. theol. h.c., Superintendent, Oberkirchenrat, Hofprediger von König Friedrich August, heiratete 1893 Katharina Wilhelmine Schumann, die aber bereits 1902 verstarb.
Sie hatten zwei Kinder, Marianne und Hans, der wurde mein Großvater. In zweiter Ehe vermählte sich Walther mit Elisabeth Ackermann, die drei Kinder gebar: Helene, Hertha und Gerhard. Helene wurde 1920 als „Kriegskind“ nach Schweden geschickt, um sich zu erholen und zu ernähren. 1933 heiratete sie Henning Tiblin - so lernte Gerhard Zenker Hennings Schwester Gunhild und deren Tochter Märta kennen und Letztere lieben. 1939 war Hochzeit, die Beiden bekamen drei Söhne - Stefan, Rolf und Erik.
Märta reiste mit ihren Söhnen nach Schweden aus, während Gerhard mit seiner Mutter in Deutschland blieb. Die Bombardierung von Dresden im Februar 1945 überlebte er ebenso wie meine Mutter - Gott sei Dank!
Diese Verwandten kenne ich fast alle nicht persönlich, immerhin habe ich kurz nach der Wende - wir besuchten Mutters alte Heimat Dresden - die 92-jährige Marianne noch erleben dürfen.

Hochzeitsreise

Besser erging es meinen Eltern Renate und Uli, die sich im August 1954, mit Zelt im Gepäck, auf Hochzeitsreise begaben. Es waren offensichtlich schöne Tage bei der schwedischen Verwandtschaft, so liest sich zumindest der Eintrag im Gästebuch: „Di waren her auf unserer Hochzeitsreise mit dem Motorroller und genossen mitten in der Regenzeit zwei herrliche Sonnentage: tack, tack så mycket!“

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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