Aus für Gynäkologie - Universitätsklinikum übernimmt Katholisches Krankenhaus St. Josef
Man kennt sich! Bereits seit mehreren Jahren arbeiten das Universitätsklinikum und das St. Josef Krankenhaus in vielen medizinischen Kontexten partnerschaftlich zusammen.
„Unsere Strategie ist es, die Versorgung der Patienten in Essen weiterzuentwickeln und dabei die wichtigen Themen Lehre und Forschung auf eine breitere Basis zu stellen“, erläuterte Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel, Ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum Essen am Freitag.
Trennung stand bereits seit März fest
Bereits seit März diesen Jahres stand fest, dass die Kliniken Essen Süd in Zukunft getrennte Wege gehen. Während der evangelische Teil des Hauses Kontakt zu den beiden anderen Krankenhäuser, die von der Evangelischen Kirche in Essen getragen werden (Das Knappschaftskrankenhaus in Steele und das Evangelische Huyssensstift in Huttrop. Zusammen bilden sie die „Kliniken Essen-Mitte“) suchte, konnte man sich im katholischen Teil als mögliche Partner das Elisabethkrankenhaus in Huttrop oder die katholischen Kliniken Ruhrhalbinsel aus Kupferdreh vorstellen.
Offensichtlich gab es allerdings auch über Monate intensive Gespräche und Verhandlungen mit weiteren großen Krankenhausträgern.
Nach intensiven Analysen des Marktes fiel die Entscheidung nun klar zugunsten des Universitätsklinikums, das als neuer Träger das medizinische und pflegerische Leistungsspektrum des St. Josef Krankenhauses weiterentwickeln wird.
„Wir gehen davon aus, dass die Übernahme durch das Universitätsklinikum Essen den Standort und vor allem die medizinische Versorgung der Menschen vor Ort langfristig sichert“, erläutert Dr. Tina Groll, die Vorsitzende des Aufsichtsrates.
In den kommenden Monaten soll das St. Josef Krankenhaus als Teil des Universitätsklinikums Essen neu strukturiert werden. „Wir denken, dass die Neustrukturierungen dazu führen werden, dass sich über Synergieeffekte die finanzielle Situation des Hauses wieder entspannt“, erläutert Daniel Frische, Geschäftsführer der Kosmas und Damian GmbH, der Beteiligungs- und Entwicklungsgesellschaft für die langfristige Existenzsicherung katholischer Krankenhäuser im Bistum Essen. Sie hatte in Abstimmung mit der Kirchengemeinde St. Ludgerus im Juni 2012 mehrheitlich die Geschäftsanteile der Katholischen Krankenhaus übernommen und sich finanziell stark engagiert, um eine Zukunft des Krankenhauses zu ermöglichen. „Sollten aufgrund notwendiger Strukturveränderungen Anpassungen im Personalbereich erforderlich sein, werden wir zunächst selbstverständlich nach Lösungsmöglichkeiten vor Ort oder im Universitätsklinikum Essen sowie unseren Tochterunternehmen suchen“, erklärt Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel. Teil der Vereinbarung ist die bereits seit Längerem im Gespräch befindliche Schließung der Gynäkologie und Geburtshilfe am St. Josef Krankenhaus.
Aus für Gynäkologie
Die Prüfungen und Marktanalysen bestätigten, dass die wirtschaftlichen Grundlagen des Krankenhauses nur im Rahmen eines größeren Kooperationsverbunds dauerhaft und ausreichend gestärkt werden können. Deshalb resümiert Propst Jürgen Schmidt für die Kirchengemeinde vor Ort: „Das Ringen um eine zukunftsorientierte Lösung hat sich gelohnt. In großem Einvernehmen mit der Kosmas und Damian GmbH und der Kirchengemeinde St. Ludgerus wurde für das Katholische Krankenhaus St. Josef ein gutes Ergebnis erzielt.
Autor:Julia Colmsee aus Essen-Süd |
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