Schnell wie ein Pfeil
160 bärenstarke Kita-Kinder rannten, sprangen und warfen im Sportpark Löwental
Die Kinder vom Rummelpott haben es auf sogar ihren Shirts stehen: „Schnell wie ein Pfeil“. Rund 160 kleine Sportler aus acht Kitas bevölkern den Sportpark Löwental.
Wieder haben Henrike Galla und Günther Mayer vom WTB geladen, doch mal erste Schritte in Sachen Leichtathletik zu unternehmen. Das klappt bestens: Angefeuert von ihren Fans, wachsen die Kleinen über sich hinaus, sie werfen und springen wie die Großen. Schnell-Laufen ist angesagt, dann müssen die Kinder etwas warten: Ein Abiturient soll im Rahmen seiner Prüfungen 5.000 Meter laufen. Das tut der junge Mann auch, wird frenetisch angefeuert von 160 Kinderkehlen. Außergewöhnlich. Die Begeisterung überträgt sich auf den Läufer, der auf der Schlussgeraden im Endspurt förmlich ins Ziel fliegt und jubelnd die Arme hochreißt. So macht man das. Nun aber sind die Kleinen wieder dran.
Die staubige Premiere
Jetzt drehen sie ihre Stadionrunde - auch für mitlaufende Erzieherinnen und Eltern kein Problem. Zum Abschluss gibt es immer noch die große Pendelstaffel, bei der es um den Pokal der Zahnarztpraxis Lüning und Müller geht. Hin und her fitschen sie über die 30 Meter der Pendelstrecke. Am Ende schauen die Schiedsrichter ungläubig auf ihre Zettel: Die Kita Lummerland hat es wieder gewuppt. Der vierte Erfolg in Folge, die Kids reißen jubelnd ihren Pokal hoch. Die nicht ganz so erfolgreichen Teilnehmer müssen getröstet werden, alle nehmen das sehr ernst. Die Tränen sind aber rasch getrocknet, denn hier und heute sind alle Sieger: Christi Himmelfahrt, Jona, Kamillus, Lummerland, Pusteblume, Rummelpott, Wunderwelt und „Die kleinen Leute“ aus Rüttenscheid. Alle Kinder erhalten eine Urkunde und einen Button. Das Sportabzeichen für bärenstarke Kinder wurde 1997 vom Essener Sportbund entwickelt. In spielerischer Weise können Kinder von drei bis sieben Jahren ihre ersten leichtathletischen Schritte tun. Das Angebot ist inzwischen fester Bestandteil der Essener Sportabzeichen-Szene und darüber hinaus im ganzen Bundesland Nordrhein-Westfalen. Günther Mayer erinnert sich: „Angeregt von Henrike Galla, griff der WTB die Idee für die Kindergärten in Werden und Werden-Land auf. Dann war 2009 unsere Premiere. Die erste Veranstaltung fand noch auf dem Heidhauser Sportplatz statt. Das war was ganz Besonderes: die einzigartige Atmosphäre im Volkswald, die Asche wirbelte hoch, wir waren hinterher alle staubig - herrlich!“ Von Anfang an wichtig: Es erfolgt kein leistungsorientiertes Abnahmeverfahren, spielerisch sollen die Jüngsten an den Sport herangeführt werden.
„Der Günther soll nicht aufhören“
Henrike Galla dankt ihren vielen Helfern, auf die sie auch in den kommenden Jahren zählen kann. Dann wird es sogar ein wenig bedeutungsschwanger: „Liebe Kinder, der Günther Mayer macht das schon seit zehn Jahren. Jetzt will er aufhören. Ich weiß noch nicht so recht, was ich davon halten soll.“ Eine besondere Urkunde und ein Fresskorb voll mit gesunden Sachen sollen helfen, dass Mayer bärenstark bleibt. Doch die Kleinen haben ihr Urteil schnell gefällt: „Nein, der Günther soll nicht aufhören!“ Der Sport-Guru lächelt zwar bescheiden und auch ein bisschen gerührt, doch sein Entschluss steht fest: „Ich mache nun seit 55 Jahren Leichtathletik, da wird es Zeit. Sicherlich werde ich weiterhin helfen, wo Not ist. Aber die Henrike macht das klasse und hat auch so tolle Helfer. Da habe ich keine Bauchschmerzen. Man muss auch mal loslassen können.“
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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