Schaffen es Jogis Jungs?
Unser Entenorakel gibt Auskunft
Eine Heidhauser Familie war Anfang Mai erstaunt, als sie aus dem Gebüsch ein klägliches Gefiepe hörte. Ein Entenküken hatte den Anschluss an seine Familie verloren, die Verwandtschaft war auf und davon, nicht mehr zu finden. Alle weiteren Versuche scheiterten. Da aber die Familienkatze und auch der Hund „not amused“ waren, musste eine andere Pflegestelle gefunden werden. Kurz über die Straße, angeklingelt, die Nachbarin war begeistert: „Wie süüüüß!“ Also war die „kleine Ente“, so heißt sie bis zur Taufe – die erst dann stattfindet, wenn klar ist, ob Männlein oder Weiblein – bestens untergebracht. Ein schönes Schlafplätzchen in einem alten Zwerghasenkäfig auf der Terrasse und ein Freilauf-Gehege auf dem grünen Rasen sind die neue Heimat. So richtig hungrig ist das kleine Ding, futterte sich innerhalb von vier Wochen von zunächst unter 50 Gramm auf jetzt stolze 547 Gramm durch Maden, Power-Futter, Shrimps, Gurken. Gurken sind wohl der absolute Hit, fast noch beliebter als die Pflegemutti. Die hat nämlich keine ruhige Minute mehr, ständig rennt ihr ein Wollknäuel hinterher, das sich rasant zur ausgewachsenen Ente entwickelt. Ob gemeinsames Duschen, Kuscheln beim Tatortschauen, Mutter und „Kind“ sind stets vereint. Spötter meinten schon, der Kleinen würden demnächst Locken sprießen. Der Ähnlichkeit mit der Mama wegen! Auf jeden Fall ist die Ente die Attraktion der Straße. Die komplette Nachbarschaft hängt jedenfalls im Fenster, wenn Mensch und Tier im Garten arbeiten. Da bleibt die Glotze aus. Doch nun wird der Fernseher eingeschaltet, denn hier ist man nicht nur extrem tierlieb, sondern auch fußballbegeistert. Und die Europameisterschaft wirft ihre Schatten voraus. Sind Jogis Jungs endlich reif für den Titel? Was ist mit Robben? Sieht Christiano Ronaldo nur gut aus oder spielt er auch entsprechend? Was ist mit Schweini? All’ diese Unwägbarkeiten beeinflussen die Ergebnisse. So fällt es schwer, eine Prognose abzugeben. Doch halt, durch das ständige Gerenne und Gehüpfe der Mutter hinterher hat das kleine Etwas stramme Waden bekommen, fast wie ein Fußballer! Ob da eventuell ein Tipp möglich ist? Paul die Krake war wohl kaum so prädestiniert und dennoch höchst erfolgreich. Wir probieren es einfach aus. Gurken auf die Teller, zwei Fähnchen rein gesteckt, fertig ist die Versuchsanordnung.
Die Pythia von Unter-Heidhausen sieht voraus:
In der Partie Deutschland gegen Portugal gibt es einen deutlichen Erfolg für die deutsche Auswahl. Denn unsere Ente marschierte schnurstracks auf die „deutschen“ Gurkenhäppchen zu und schlang mit Genuss!
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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