Johannes von Drachenfels absolviert sein FSJ bei der DJK Werden
Löwental statt Ecuador
Johannes von Drachenfels hat das Abi in der Tasche. Eigentlich zog es ihn nach Südamerika. Stattdessen absolviert er bei der DJK Grün-Weiß Werden ein Freiwilliges Soziales Jahr.
Ein Auslandsjahr in Mexico durfte der Werdener bereits erleben und brachte tolle Erinnerungen mit nach Hause. Nun wollte der 19-Jährige erneut nach Amerika fliegen, diesmal sollte Ecuador das Ziel sein. Über den Auslandsfreiwilligendienst hatte er eine Stelle bekommen an einer Schule, sollte dort zuständig sein für das Sportprogramm und die Nachmittagsbetreuung. Doch Corona vereitelte seine Pläne. Was nun?
Ein Zufall half
Ein Zufall half weiter: „Meine Mama hat die Mutter vom Daniel beim Einkaufen getroffen und sie kamen ins Gespräch. Dann bekam ich einen Anruf, ob ich Lust hätte auf ein FSJ bei der DJK.“ Genauer gesagt bei den Badmintonspielern der Grün-Weißen. Dort ist Daniel Schwarze Abteilungsleiter. Im Gymnasium Essen-Werden steht beim Leistungskurs Sport eine Abiturprüfung Badminton an, daher fand Johannes von Drachenfels vor zwei Jahren den Weg zur DJK: „Zuvor war ich beim Fußball aktiv und beim Tennis. Seitdem bin ich regelmäßig beim Training in der Halle. Schnell konnte ich Verbesserungen spüren und habe auch eine sehr gute Note bekommen. Schön, dass sich die Mühen ausgezahlt haben.“ Badminton sei ein unglaublich schneller Sport, bei dem man sich voll verausgaben könne. Das mache Spaß, sei aber deutlich anstrengender, als es von außen aussehen mag: „Mit Federball hat das nix zu tun.“ Er könne sich da sehr reinsteigern und so Spannungen raus lassen: „Da kann man sich herrlich abreagieren.“
Freiwilligendienste
Beim Badmintonverband NRW ist Daniel Schwarze hauptamtlicher Referent und dort zuständig für Kinder- und Jugendsport sowie die Freiwilligendienste. Am 20. Mai wurde die Badmintonabteilung der DJK Grün-Weiß Werden als offizielle Einsatzstelle für ein Freiwilliges Soziales Jahr anerkannt. Bei der Sportjugend NRW gibt es rund 300 solcher Stellen mit insgesamt 550 FSJlern. In Essen finden sich nur wenige, Werden hatte bisher überhaupt keine. Ein FSJ kann man bis zu einem Alter von 26 Jahren absolvieren und ist dabei hauptsächlich in der Kinder- und Jugendarbeit tätig. Für die Vollzeitbeschäftigung von 39 Stunden wird jeder FSJler bei der Berufsgenossenschaft versichert. Die Folgen von Arbeits- und Wegeunfällen sind somit abgesichert.
Selbstständig arbeiten
Daniel Schwarze freut sich auf die Zusammenarbeit: „Mit Johannes wird unser Trainerstab auf sieben Personen anwachsen.“ Nach Lehramtsstudium mit Abschluss und dem Erwerb der C-plus-Trainerlizenz steckt Schwarze gerade in der B-Trainer-Ausbildung. Der Abteilungsleiter erklärt: „Johannes wird uns über die Schulter schauen, dann aber auch selbstständig arbeiten. Bei uns kann er das Freiwillige Soziale Jahr in all‘ seinen Facetten erleben. Wir haben zurzeit 270 Mitglieder, Tendenz steigend. Die 300er-Marke haben wir bereits fest im Blick. Hier gibt es Kinder und Jugend, Erwachsene, Wettkampf, Ligen und Turniere. Die Zusammenarbeit mit Schulen werden wir noch ausbauen.“ Am Schreibtisch des Abteilungsbüros im Löwental wird von Drachenfels Einblicke in die einwandfrei funktionierende Mitgliederverwaltung bekommen, in die Öffentlichkeitsarbeit auf der Homepage und in den sozialen Netzwerken.
Für Ende August stehe die Wiederaufnahme des Meisterschaftbetriebes an, erklärt Schwarze: „Unsere erste Mannschaft ist nach dem Aufstieg in die Bezirksklasse topmotiviert und peilt mit einer sehr starken Truppe den sofortigen Durchmarsch an. Allerdings sollten wir es nach viereinhalb Monaten Corona-Pause erst einmal piano angehen lassen.“ Johannes von Drachenfels spielt in der Reserve und freut sich schon auf die Wettkämpfe: „Bei der Essener Stadtmeisterschaft wurde ich ins kalte Wasser geworfen und habe sogar ein Spiel gewonnen. Das war witzig.“
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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