Kanu-Polo EM in Essen: Drei deutsche Siege in den Halbfinals
Die Halbfinalspiele am Vormittag der Kanu-Polo Europameisterschaften in Essen verliefen zunächst mit gemischten Gefühlen. Während die Damen-, Herren- und U21 Damenmannschaft in hochkarätigen Spielen in die jeweiligen Finalspiele einzogen, musste die bis dahin ungeschlagene deutsche U21 Herrenmannschaft Dänemark den Vortritt lassen.
Den Anfang machte um 8:00 Uhr das deutsche U21-Team der Damen im Spiel gegen Frankreich. Den jungen Damen sah man schon bei der Spieleröffnung an, dass sie hoch motiviert waren. Das frühe Tor durch Nathalie Herrmann in der zweiten Minute sorgte für eine gewisse Ruhe im deutschen Spiel. Zwar konnte Frankreich sich auf ein 2:2 in der zweiten Halbzeit herankämpfen, aber gegen den Schlusspunkt in der 20. Minute durch Hannah Triebel hatten die Franzosen nichts entgegen zu setzen. Marc Uhlmann: „Das war ein toller Sieg. Nachdem wir gestern nicht das abgerufen haben, was wir können, haben wir uns noch einmal zwei Stunden zusammengesetzt und über alles gesprochen. Heute Morgen waren wir schon um sechs Uhr auf dem Wasser und haben uns eingespielt. Daran sieht man schon, wie heiß die Mädels waren. Eigentlich hätten wir in der ersten Halbzeit höher führen müssen. Jetzt haben wir aber schon mal eine Medaille sicher.“
Grund zur Freude hatten im darauf folgenden Halbfinale der U21 Herren aber dann der deutsche Gegner Dänemark. Das bis dahin ungeschlagene Team von Trainer Holger Diederich kämpfte wacker gegen das Team Dänemark, musste aber nach einem lange ausgeglichenen Spiel in der 18. Minute die dänische Führung zum späteren Endstand von 2-3 hinnehmen. Holger Diederich: „Ja das ist wirklich schade. An der Einstellung hat es ganz bestimmt nicht gelegen. Die Jungs waren heiß. Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Wenn die zwei Dinger im ersten Angriff nicht am Pfosten landen, geht das Spiel ganz anders aus. Aber Dänemark war letztes Jahr Vizeweltmeister. Die sind keine Nobodies.“
Die Stimmung der Fans war dann aber zum Spiel der deutschen Damen und Herren auf dem Siedepunkt. Beide Teams konnten ganz souveräne Siege einfahren. Im Spiel der Damen gegen die Niederlande war das deutsche Team kompromisslos und ging schnell durch Caroline Sinsel (3.) in Führung. Die zwei Treffer von Tonie Lenz (4. und 9.) waren bereits vorentscheident. In der zweiten Halbzeit erhöhte Deutschland um weitere drei Tore durch Leonie Wagner (13. und 18.) und Pia Schwarz (18.)
Damentrainer Lars Wolf meinte danach: „Das war unser bestes Spiel der Europameisterschaft bis jetzt. Ich bin vollkommen zufrieden. Das Team hat alle Vorgaben hundertprozentig umgesetzt. Wir wollten ihre schnellen Schützen sicher abdecken und unsere Konter konzentriert zu Ende fahren und genau das haben wir geschafft.“
Im Herrenspiel war die deutliche Körpersprache der deutschen Nationalmannschaft Ausgangspunkt für den überragenden Erfolg gegen Mitfavorit Frankreich. Das deutsche Team führte zur Halbzeit bereits mit 3:0 durch zwei Treffer von Jonas Vieren (7. und 8.) und Harald Knoop (10.). In der zweiten Halbzeit waren die Deutschen mehr in der Abwehr gefordert, ließen aber auch in dieser Situation keine Zweifel aufkommen. Zunächst traf Robert Pest in der 13 Spielminute noch zum 4:0. Danach war die Abwehrschlacht eröffnet, in der Deutschland zwei Treffer hinnehmen musste, aber letztlich verdient gewann.
Herrentrainer Björn Wende meinte: Die erste Halbzeit war schon Kanu-Polo vom anderen Stern. Ich bin total begeistert. Dass wir das Tempo nicht 20 Minuten durchspielen könne, war schon fast klar, aber die Mannschaft kann eben nicht nur gut angreifen, sondern auch gut verteidigen.
Die U21 Herren treffen im kleinen Finale um 11:40 Uhr auf Großbritannien. Die Finalspiele mit deutscher Beteiligung finden am Nachmittag ab 14 Uhr statt.
Autor:Oliver Strubel aus Duisburg |
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