Die Fußballsaison endet vorzeitig mit Aufstiegen der Damenteams
Jubelnde Fußballerinnen
Endlich herrscht Klarheit über die Wertung der unterbrochenen Saison der Amateurfußballer. Dass sie beendet wird und es keine Absteiger geben soll, war längst klar. Nun ist auch durchgesickert, wie der Aufstieg geregelt wird. Das sorgt für Jubel bei den Damenteams in Mintard und Werden.
Beim virtuellen Verbandstag mithilfe einer Videokonferenz wird der Fußballverband Niederrhein aufgrund der Corona-Pandemie den Saisonabbruch beschließen. Die Spielzeit soll aber nicht annulliert, sondern anhand der aktuellen Tabellen gewertet werden. Mannschaften, die auf einem Aufstiegsplatz oder auf einem zu einer Relegation berechtigenden Platz stehen, steigen auf. Sollten Mannschaften nicht die gleiche Anzahl von Spielen ausgetragen haben, wird die Tabelle durch eine Quotientenberechnung ermittelt. Der Tabellenerste der Hinrunde steigt ebenfalls auf.
Damenteams jubeln
Was heißt das nun für den Fußball im Ruhrtal? Bei den Damen gibt es richtig was zu jubeln. Sowohl in Mintard als auch in Werden dürfen die Korken knallen. Beide Teams steigen auf. Sie werden verschmerzen können, dass in dieser vorzeitig beendeten Saison eine Benennung der Meister entfällt. Die Mintarder Damen rauschten in diesem Jahr durch die Bezirksliga. Einer Auftaktniederlage folgten 15 Siege und eine Bilanz von 112:6 Toren. Trainer Torsten Eichholz begleitet das Team seit seiner Gründung vor fünf Jahren und schaffte mit ihm bereits den zweiten Aufstieg. Nun rücken wieder Mädchen mit Niederrheinliga-Erfahrung in die erste Mannschaft nach. Das wird auch nötig sein, denn immer wieder fallen Spielerinnen aus, die auswärts studieren oder Auslandsjahre einlegen. Auch in der Landesliga möchten die Blau-Weißen mutig mitmischen.
Einige Kilometer flussaufwärts im Werdener Löwental darf ebenfalls gefeiert werden. Das Trainerduo Estelle Benning und Nils Franke führte sein Damenteam mit begeisternden Auftritten an die Tabellenspitze und damit auch zum Aufstieg in die Bezirksliga. Zwölf Siege und ein Remis sammelte die Elf und erzielte dabei 76:8 Tore. Auch hier rutschen Talente aus dem Nachwuchs nach. Die Pokalwettbewerbe sollen nach Möglichkeit vor Beginn der neuen Saison sportlich zu Ende gebracht werden. Die Mintarder Damen stehen nach einem Sensationssieg über den Niederrheinligisten Steele schon im Halbfinale des Kreispokals. Dorthin möchten auch die Werdenerinnen, die jedoch zuvor noch beim Landesligisten Niederbonsfeld bestehen müssen.
Klasse erhalten
Auch bei den Herren ist Freude angesagt. Als Aufsteiger erhält die DJK Mintard als Neunter der Landesliga die Klasse und der neue Trainer Fabian Audia konnte erste Verpflichtungen vermelden: es kommen der oberligaerfahrenen Verteidiger Max James Haubus sowie die drei Talente Artian Kabashaj, Ben Kastor und Niklas Nett. Als Tabellenachter der Bezirksliga wurde der SC Werden-Heidhausen bester Aufsteiger. Mut für die kommende Spielzeit machen Verstärkungen aus der Landesliga: Nicht nur Rückkehrer Björn Homberg kommt vom ESC Rellinghausen, sondern auch Niklas Cirkovic und Max Richter. Trainer Danny Konietzko betont aber stets, dass die Stärke seiner Mannschaft das Kollektiv ist. Kreisligist FSV Kettwig hatte sich ohnehin schon vom Aufstiegstraum verabschieden müssen, da die SG Schönebeck zu stark war. Auch an der Ruhrtalstraße hat man sich einiges vorgenommen und Trainer Slavko Franjic konnte mit Kevin Konrad, Marcel Mencel und Torhüter Gianluca Tiso erste Neuzugänge begrüßen.
Freundschaftsspiele
Während die SC-Reserve in der Kreisliga B nie gefährdet war, standen die Kettwiger und Mintarder Zweitvertretungen vor einem beinharten Abstiegskampf. Der blieb ihnen nun erspart. Mintard will sich jetzt mehr um den Unterbau kümmern und stellt das Konzept für eine U23 vor. Das neue Trainerduo Tim Platen und Hikmet Canakci soll eigenen Nachwuchsspielern den Weg in die Landesliga ebnen. Gleich 16 Spieler kommen aus der A-Jugend zu den Senioren. In der Kreisliga C lagen die dritten Mannschaften der Mintarder und Werdener ohnehin im Tabellenmittelfeld.
Nach den neuesten Lockerungen der Corona-Regeln sind theoretisch bald Fußball-Freundschaftsspiele wieder denkbar. Bis zu 30 Fußballer können nun unter freiem Himmel wieder gemeinsam auf den Platz, das würde pro Team für eine Elf plus vier Auswechselspieler reichen. Ein Saisonstart im September scheint durchaus realistisch.
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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