Energetische Baumaßnahmen beim Essen-Werdener Ruderclub
Es tut sich was beim EWRC
Beim Essen-Werdener Ruder-Club tut sich was. Vor zwei Jahren wurden am Hardenbergufer die Herrenumkleiden saniert, nun sind Gymnastikhalle und Kraftraum an der Reihe. EWRC-Vorsitzender Alfred Höltgen und Hauswart Karsten Falk besichtigen die Baustelle.
Zugig, Schimmelbildung, eine nicht ausreichende Heizung: Spaß machte der Sport in der alten Halle des EWRC schon lange nicht mehr. Doch nun werden die gerade im unteren Bereich leck geschlagenen Glasbausteine demontiert und die Lücken mit Betonporensteinen wieder geschlossen. Im oberen Bereich werden Oberlichter eingebaut. Die sind zu öffnen, damit frische Luft hereinströmen kann. Das war auch dringend nötig. Die in den Glasbausteinen eingebauten Ventilatoren waren nämlich schon länger kaputt. Öfter versagten die Heizkörper ihren Dienst. Was zum Beispiel bei Yogaübungen unangenehm auffiel, weiß Karsten Falk: „Auf Bodenhöhe war es arg kalt.“ So initiierte der Club eine energetische Maßnahme, mit deutlich reduziertem Wärmeverlust nach außen und verbesserter Technik innen. Die Heizkörper an den Wänden der 85 m² großen Gymnastikhalle werden durch effektivere ersetzt, dazu wird es zukünftig eine Deckenheizung geben, die den Raum in Windeseile anwärmen kann. Auch die Beleuchtung wird maximiert. Im 20 m² großen Kraftraum werden neue Heizkörper und Fenster für deutlich höhere Aufenthaltsqualität sorgen. Die Sportler werden es danken. Neben den Rudereren des EWRC sind dies auch externe Sportgruppen und Schüler beider Gymnasien, die an den Ruder-AGs teilnehmen.
Sportstätten-Förderprogramm
Die Sanierungsmaßnahme wird zu großen Teilen finanziert aus einem Sportstätten-Förderprogramm der Landesregierung. Zur Behebung des massiven Modernisierungs- und Sanierungsstaus stehen bis zum Jahr 2022 insgesamt 300 Millionen Euro zur Verfügung, von denen Sportvereine in noch nie da gewesenem Ausmaß profitieren können. Denn „Moderne Sportstätte 2022“ zielt konkret auf die Modernisierung und Sanierung von Sportstätten, die sich im Eigentum von Sportvereinen befinden, beziehungsweise gepachtet oder langfristig gemietet sind. Der EWRC hatte im Sommer 2019 einen Antrag gestellt über das Förderportal des Landessportbundes. Dann hieß es warten, denn beim Essener Sportbund als zwischengeschalteter Bewilligungsstelle trudelten Anträge mit deutlich mehr Volumina ein, als maximal für Essen vorgesehen war. Es mussten Einschnitte getätigt werden, um allen Antragstellern gerecht zu werden. Ein langwieriger Prozess.
In den ursprünglich beantragten 45.000 Euro waren auch neue Schränke enthalten für Sportgeräte, dieser Posten musste gestrichen werden. Unterm Strich wurden 38.800 Euro als förderfähige Baukosten akzeptiert. Das Land übernimmt 70 Prozent davon, die Stadt schießt weitere 5 Prozent dazu. Das verbleibende Viertel der Gesamtkosten ist der Eigenanteil, den der Verein stemmen muss. Diese 9.700 Euro waren für den EWRC zu stemmen, sagt Vorsitzender Höltgen: „Wir haben sparsam gewirtschaftet und den Betrag auf dem Konto.“ Nun musste noch einmal gewartet werden, bis die NRW-Bank am 12. Oktober endlich ihr OK gab. Sofort alarmierte Karsten Falk die bereits „Werkzeug bei Fuß“ stehenden Firmen. Die rückten sofort an und werden die Arbeiten wohl vor Dezember beenden können.
Überall wird gewerkelt
Ob die frisch sanierten Räumlichkeiten dann sofort genutzt werden dürfen? Ob am 5. Dezember das traditionelle Adventsgrillen mit Bootstaufe und Aufstellen des neuen Fahnenmastes stattfinden kann? Alfred Höltgen zuckt mit den Schultern: „Wir müssen es abwarten.“ Zurzeit wird auch in der Clubgastronomie „Steg 3“ gewerkelt. Sie steht seit dem 3. Oktober unter der Leitung von Sevinç Ekinci und ihrer Familie. Die Küche wird erweitert und mit neuen Geräten versehen, weitere Umbaumaßnahmen sollen folgen. Alles soll noch heller und freundlicher gestaltet werden, ohne dass das Ambiente eines Ruderclubs verloren geht. Die Heizungsanlage des Hauses läuft noch mit Öl und ist doch sehr in die Jahre gekommen. Für eine Erneuerung wäre eine Wärmepumpentechnik mit Wasser aus dem Baldeneysee das Optimum, findet Karsten Falk: „So kämen wir weg von fossilen Brennstoffen.“ Eine saubere Lösung, die zum sauberen Sport auf dem Wasser passt. Allerdings nicht billig zu haben, die Kosten können da schnell an die 100.000 Euro kratzen. Alfred Höltgen weiß das, und doch wird er sich nun mit den Fördermöglichkeiten beschäftigen.
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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