Eine irrwitzige Dramaturgie
Mit einem Tor in allerletzter Sekunde schaffte es das Gymnasium Werden ins NRW-Landesfinale
Sie haben es wieder getan! Die Fußballmädchen des Gymnasiums Werden nahmen die nächste Hürde und stehen erneut im NRW-Finale des Wettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“.
Diesmal wurde es allerdings megaspannend. Um Haaresbreite hätten die Mädchen von der Grafenstraße das angepeilte Ziel verpasst. Das favorisierte Kardinal-von-Galen-Gymnasium aus Kevelaer war fast ebenbürtig. Aber eben nur fast…
In der Endrunde der diesjährigen Bezirksmeisterschaft ging es für die Werdener Mannschaft im Modus Jeder gegen Jeden um die Qualifikation für das Landesfinale. Zunächst traten die Werdener Mädchen gegen die Hulda-Pankok-Gesamtschule aus Düsseldorf an und schlugen diese nach Toren von Franziska Rech (2) und Greta Grüning mit 3:1 Toren. Im zweiten Spiel traf das GEW auf eine Mannschaft, die zum Auftakt ihr Spiel mit 6:0 gewonnen hatte. Nach einer Unachtsamkeit in der Werdener Hintermannschaft ging Kevelaer mit 1:0 in Führung. Im zweiten Durchgang entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen hüben wie drüben. Nachdem Torhüterin Sophie Schneider mehrere Male hervorragend ihr Team im Match hielt, kam kurz vor dem Abpfiff die große Chance. Greta Grüning behielt die Übersicht und spielte Franziska Rech schön frei, die eiskalt zum 1:1-Endstand einschob. Groß war die Freude über diesen wichtigen Punktgewinn. Die finalen Gruppenspiele mussten die Entscheidung bringen. Nach zwei absolvierten Partien lag Kevelaer in der Tordifferenz deutlich vorn. Nicht nur Trainer Niklas Bonnekessel fragte sich, wie ein Rückstand von vier Toren noch aufgeholt werden könne.
Ausgelassene Jubelszenen
Parallel auf zwei Feldern ging es ins Rennen. Ein banger Blick hinüber: Kevelaer ging schnell mit 2:0 in Front. Bei Werden dauerte es ein wenig länger, bis die berüchtigte Tormaschine in Gang kam. Immerhin, zur Halbzeit stand es nach Treffern von Franziska Rech (2) und Melda Sahin 3:0 gegen das Theodor-Heuss-Gymnasium Dinslaken. Wenigstens ein Tor war aufgeholt. Dann nahm eine irrwitzige Dramaturgie ihren Lauf: Das Kardinal-von-Galen-Gymnasium konnte auf 4:0 erhöhen. Ein Torverhältnis von 11:1 sollte doch wohl reichen. Oder etwa doch nicht? Unfassbares spielte sich auf dem Nachbarfeld ab. Werden erspielte sich Chance auf Chance, nach weiteren Toren von Josephine Ojih (2) und Franziska Rech (2) stand es 7:0 für das Bonnekessel-Team. Ein Törchen fehlte noch zum Gruppensieg, doch die Sekunden tickten unerbittlich herunter. Der Schiedsrichter nahm schon die Pfeife in den Mund. Aber da spielte Franziska Rech einen herrlichen Pass auf Melda Sahin, die die Nerven behielt. Aus halblinker Position überwand sie die gegnerische Torhüterin mit einem Schuss in die kurze Ecke. Das Spiel war aus, der sensationelle 8:0 Sieg verhalf zum nicht mehr für möglich gehaltenen Gruppensieg. Ausgelassene Jubelszenen folgten: Greta Grüning, Lotta Haardt, Mara Koch, Josephine Ojih, Ida Piepenbreier, Franziska Rech, Melda Sahin, Sophie Schneider, Elena Schnorrenberg und Liv Steinke wussten gar nicht, wie ihnen geschah. Das NRW-Landesfinale findet am 5. Juni in Leverkusen statt.
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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