Das Große und Ganze im Blick
Der Löwentaler Hallenwart Mike Hautz feiert 40-jähriges Dienstjubiläum
Hans-Jürgen Koch fragt nach: „Lieber Mike. War 1978 Kinderarbeit in Deutschland nicht schon verboten? Wie ging das dann? Hast Du mit zehn angefangen bei der Stadt?“
Ein Scherz vom SC-Präsidenten. Aber in der Tat muss man festhalten: Jung geblieben ist er. Dennoch feiert Michael Hautz nun sein 40. Dienstjubiläum. Die ganze Zeit über bei nur einem Arbeitgeber. Selten ist sowas heutzutage. Wie war das damals? Mike Hautz erinnert sich: „In den 70ern wurde ja alles erst aufgebaut mit Platzwarten für die Anlagen. Als ich 1978 dort anfing, war ich der Jüngste im Amt. War zunächst drei Jahre lang im Servicedienst und lernte als Springer fast alle Plätze kennen. In Kettwig zum Beispiel neun Monate lang.“ Aber als Springer ist man irgendwie überall und nirgends. Also wechselte Hautz für neun Jahre an den Uhlenkrug mit Werkstatt und Fuhrpark: „Wir haben den ganzen Süden betreut. So habe ich auch den Klaus Stiefken kennen gelernt.“ Der Werdener Platzwart war schon zu Lebzeiten Legende. Dann kam für Mike Hautz die Chance, im Abteistädtchen sesshaft zu werden. Die neugebaute Sporthalle wurde 1990 eröffnet. Mike und seine Dagmar zogen aus Mülheim-Dümpten ins Löwental und haben es nie bereut: „Wir sind hier jetzt im 28. Jahr.“ Große Sportevents hat er betreut. Sich aber auch um die verlorenen Schuhe der Schulkinder gekümmert. Unvergessen, wie der gar nicht so große Hautz die grün-weißen Handballer zwang, den Hallenboden vom klebrigen Harz zu säubern. Da rutschten die langen Kerls vor ihm auf Knien durch die Halle. Ein herrliches Bild. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Das Verhältnis zu „seinen“ Sportlern war bis auf ganz wenige Ausnahmen immer sehr herzlich. Aber auch bestimmt. Nur so konnte das Löwental eine der schönsten Hallen von ganz Essen bleiben. Badmintonspieler, Basketballer, Handballer, Volleyballer und auch die Schulen sind dafür dankbar.
„Ich helfe gerne“
Als Hallenwart beschränkt sich aber nicht nur auf sein Aufgabenfeld, er hat das Große und Ganze im Blick. Hilft, wo er kann. Wo sein Knowhow nötig ist. Also durchaus auch „draußen“ auf der großen Sportanlage mit ihren leichtathletischen Anlagen, Fußballfeldern und weitläufigen Grünflächen. Mike Hautz sieht das so: „Das macht mir ja auch Spaß.“ Denn ob mit organisatorischer Unterstützung oder vollem Körpereinsatz: „Ich helfe gerne.“ Geschäftsführer Jürgen Bäcker hat den Hallenwart im Miteinander um das Wohl der Sportparks Löwental schätzen gelernt: „Mike ist hilfsbereit und immer da, wenn man ihn braucht. Mir gefällt besonders, dass man mit ihm auch abseits der Arbeit so gut reden kann.“ Daher kann Vereinsboss Koch voller Überzeugung sagen: „Wir arbeiten gern mit Dir zusammen. Das ist ein wundervolles Geben und Nehmen. Daher im kleinen Rahmen ein kleines Dankeschön für die gute Zusammenarbeit.“ Ein beachtlicher Fresskorb. Dann ist aber Schmunzeln angesagt: SC-Schatzmeister Frank Kalkhoff hat da etwas mitgebracht: Fanartikel der Düsseldorfer DEG. Ein Insiderscherz: Hautz ist zwar glühender Eishockeyfan, sein Herz schlägt aber für die Kölner Haie. So fährt er schon mal seinem Verein quer durch die Republik hinterher zu Auswärtspartien. Überhaupt ist Hautz gerne mobil. Im Urlaub zieht es ihn in die Alpen. In Südtirol lässt es sich herrlich wandern. Zurück zum Eishockey. Köln verbindet da mit Düsseldorf so eine Art Hassliebe: „Aber ich gönne es der verbotenen Stadt, dass sie auch mal Tabellenführer sind.“ Beim Eishockey gehe es eben insgesamt entspannter zu als beim Fußball. Krawalle dort undenkbar. Wobei die Kicker vom SC Werden-Heidhausen betonten, dass es bei ihnen ja auch friedlich zugehe.
So langsam aber sicher droht die Rente. Man mag es nicht glauben, doch Hautz rechnet schnell vor: „Ich könnte im August 2019 gehen.“ Aber da wäre noch eine Herzensangelegenheit: „Wenn ich bis April 2020 bleibe, könnte ich noch mit meinem Freund Dr. Thomas Albrecht das zehnte Werdener Fußballturnier der Grundschulen durchführen.“
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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